2. Bundesliga

Union Berlins Trainer André Hofschneider: "Steven Skrzybski sucht Seinesgleichen"

Union Berlin: Stürmer blüht unter dem aktuellen Trainer auf

Hofschneider: "Skrzybski sucht Seinesgleichen"

Gegenseitiges Vertrauen: Steven Skrzybski (l.) und André Hofschneider.

Gegenseitiges Vertrauen: Steven Skrzybski (l.) und André Hofschneider. imago

Auf 13 Tore und vier Vorlagen bringt es Skrzybski bei seinen bislang 24 Einsätzen in dieser Spielzeit - und das, obwohl er in der Hinrunde unter Jens Keller eine Zeit lang nur auf der Bank saß. Seit dem Trainerwechsel von Keller zu André Hofschneider Anfang Dezember ist Skrzybski aber gesetzt. Und das Vertrauen seines Förderers zahlt er mit Toren zurück.

Zwar war der Angreifer in den jüngsten beiden Partien gegen Aue (0:0) und Regensburg (2:2) nicht erfolgreich. Dafür hatte er bei seinen vorherigen sieben Einsätzen acht Treffer erzielt. "Das ist schon ein Brett", sagte Hofschneider, dem Skrzybski laut eigener Aussage sehr viel zu verdanken hat.

Spielersteckbrief Skrzybski
Skrzybski

Skrzybski Steven

Trainersteckbrief Hofschneider
Hofschneider

Hofschneider André

Der langjährige Co-Trainer von Uwe Neuhaus "war zusammen mit Neuhaus derjenige, der mich zu den Profis geholt hat. Er hat viele, viele Extraschichten mit mir geschoben", erzählte Skrzybski im Interview mit dem kicker (Montagsausgabe) und sagte: "Es war für André Hofschneider sicher auch nicht immer angenehm, mit einem Nachwuchsspieler vor den Einheiten der Profis zu trainieren."

Viel Lob vom Coach

Die Extraschichten haben sich allerdings ausgezahlt, ist Skrzybski doch inzwischen Leistungsträger und einer der besten Feldspieler der 2. Liga. Eine Entwicklung, an die das Union-Eigengewächs früher selber wohl so nicht geglaubt hatte, Hofschneider aber schon. "Wir haben sehr früh über einige Dinge geredet. Am Anfang war es vielleicht sogar so, dass ich mehr davon überzeugt war als er. Aber mittlerweile hat er Vertrauen in seine Qualitäten", sagte Hofschneider bei einer Medienrunde am Mittwoch, bei der er seinen Zögling mit Lob überschüttete.

Jubelte zuletzt öfter: Steven Skrzybski.

Jubelte zuletzt öfter: Steven Skrzybski. imago

"Wenn ich sehe, wie er sich noch vor drei, vier Jahren in der Defensive im Zweikampf bei hohen Bällen verkaufte und wie er es heute macht, da hat er enorm dazugelernt. Er ist ein kompletter Spieler geworden, der in der Liga Seinesgleichen sucht", erklärte der Union Coach, für den Skrzybskis Torausbeute "kein Zufall" ist, denn: "Er ist der Spieler, der in jedem Training Spiele entscheidet, der in jedem Training fast die beste Torquote hat. Es war folgerichtig, dass er es irgendwann auch auf dem Spielfeld umsetzt."

Neben Skrzybskis fußballerischen Qualitäten, zu denen Hofschneider auch die läuferischen Stärken des beweglichen und dynamischen Angreifers zählt, sei Skrzybski aber auch in seiner Persönlichkeit gereift. "Wenn man hört, wie er sich artikuliert - es macht Spaß, seine Entwicklung zu verfolgen", stellte der 47 Jahre alte Trainer fest.

Bei Nichtaufstieg ist Skrzybski wohl weg

Ob die jahrelange Zusammenarbeit der beiden noch lange weitergeht, darf aber bezweifelt werden. Sollte Union nicht aufsteigen, was angesichts von Tabellenplatz 8 und acht Punkten Rückstand auf den Relegationsrang derzeit wahrscheinlich ist, kann Skrzybski nach der Saison per Klausel wechseln. An Interessenten aus der Bundesliga dürfte es auch angesichts der vergleichsweise niedrigen, festgeschriebenen Ablösesumme (im Bereich von 3,5 Millionen Euro) nicht fehlen. Und dass Skrzybski, der seit 18 Jahren für Union spielt, in die Bundesliga möchte, daran lässt er keinen Zweifel.

"Es ist kein Geheimnis, was Union mir bedeutet. Aber jeder weiß auch, dass ich gerne mal in die Bundesliga will", sagte er und erklärte: "Ich habe immer gesagt, dass es mein Ziel ist, mal in der Bundesliga zu spielen, weil ich testen möchte, wo meine Grenzen sind. Ich weiß bis heute nicht, wo die liegen."

Sollte Skrzybski Union nach der Saison verlassen, hätte das für Hofschneider immerhin einen (kleinen) Vorteil: Der Ex-Profi wäre im Fußballtennis wieder der König von Köpenick. "Stevie ist der einzige Spieler, gegen den ich verliere", erzählte Hofschneider, der noch vor einigen Jahren auch gegen Skrzybski in dieser Disziplin gewann. "Aber mittlerweile", gesteht Hofschneider, "habe ich keine Chance mehr gegen ihn".

Jan Reinold