2. Bundesliga

Auch Bochum siegt im Keller - FCI-Fans verspotten Team

25. Spieltag: Fürth gewinnt Derby - Düsseldorf wieder Erster

Auch Bochum siegt im Keller - FCI-Fans verspotten Team

Wichtiger Sieg im Abstiegskampf: Bochum zog am Montagabend nach.

Wichtiger Sieg im Abstiegskampf: Bochum zog am Montagabend nach. picture alliance

Nachdem die Mehrzahl der Kellerteams an diesem Spieltag gewonnen hatte, stand der VfL Bochum am Montag in Ingolstadt gehörig unter Zugzwang. Zunächst sah es nicht vielversprechend aus für die Dutt-Elf: Hinterseer ließ zwei Großchancen liegen, Tesche verursachte gegen Kittel einen unnötigen Elfmeter – doch Kutschke vergab gegen Keeper Riemann kläglich (28.). Nur vier Minuten später ging der VfL in Front, und es war ausgerechnet Tesche, der völlig frei per Kopf einnickte. Zur Pause waren deutliche Pfiffe vom Ingolstädter Publikum zu hören, sie mündeten im Verlauf der noch schwächeren zweiten Hälfte aus Sicht der Schanzer gar in höhnische Gesänge ("Oh, wie ist das schön"). In der Schlussphase hätte Stöger (85.) beinahe den Sack zugemacht, es reichte aber auch so für den ersten Sieg für Dutt nach zwei vergeblichen Anläufen. Und der FCI? Hat nur noch drei Punkte mehr als Bochum auf dem Konto...

Fortuna wieder an der Spitze

Düsseldorf kann doch noch gewinnen! Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen hat sich die Fortuna am Sonntag mit einem 2:1 gegen St. Pauli zurückgemeldet - auch an der Tabellenspitze. Der Erfolg gegen die Kiez-Kicker, die nach sieben Punkten aus den letzten drei Spielen einen Rückschlag hinnehmen mussten, hing allerdings lange am seidenen Faden. Nach dem frühen Führungstor durch Hoffmann nach einer Ecke (9.) hatte die Fortuna vor allem gegen Ende der ersten Hälfte bei zwei Bouhaddouz-Chancen mächtig Glück.

Andre Hoffmann (li.).

Lässt sich nach dem Führungstor für Fortuna feiern: Andre Hoffmann (li.). imago

Auch in Durchgang zwei schenkten sich die Kontrahenten in einer interessanten Partie zunächst nichts und brannten ein Chancenfeuerwerk ab. Eine gute Viertelstunde vor dem Ende machte Usami mit dem 2:0 vermeintlich den Deckel auf den Sieg der Funkel-Elf, doch Bouhaddouz machte es noch einmal spannend (90.+1). Die Fortuna hat nun sieben Zähler Vorsprung auf Rang drei und ist wieder Erster vor Nürnberg.

Braunschweig atmet auf

Eintracht Braunschweig schaffte mit dem 2:1 gegen Jahn Regensburg den fünften Heimsieg der Saison - mit Blick auf den engen Abstiegskampf ein eminent wichtiger Dreier. Gegen den Aufsteiger, zuletzt 4:3-Sieger gegen Düsseldorf nach einem 0:3-Rückstand, hatte BTSV-Coach Torsten Lieberknecht ein "anderes Gesicht" als zuletzt in Fürth (1:2) gefordert, zumindest das Ergebnis hat am Ende gestimmt. Für die Tore sorgten Nyman (36.) und Hochscheidt (61.), der allerdings in der 13. Minute Glück hatte, dass er nicht vom Platz flog, als er gegen Nandzik nachtrat. Knoll traf für den SSV spät vom Punkt, am Ende wanderten die Zähler aber auf das Braunschweiger Konto.

Heidenheim gibt den Dreier noch her

Knapp ging es auch in Heidenheim zu, der FCH sah gegen Bielefeld nach einem 2:0 schon wie der Sieger aus. Doch die Arminia glich in der Nachspielzeit noch aus und verbaute so dem FCH den siebten Heimsieg in Folge. Nach Schnatterers fulminantem Freistoß (30.) und Thiels Treffer (62.) schien die Schmidt-Elf auf der Siegerstraße, doch Börner (66.) und Voglsammer mit dem 2:2 in der Nachspielzeit retteten der Arminia noch einen Zähler.

Fürth gewinnt das 264. Frankenderby

Khaled Narey

Derbyheld für Fürth: Khaled Narey. imago

Die Spielvereinigung Greuther Fürth feierte ausgerechnet im Derby beim 1. FC Nürnberg seinen ersten Auswärtssieg der Saison und bestätigt damit den eigenen Aufwärtstrend. Beide Teams gingen nervös ins Spiel. Dabei waren die Hausherren sichtlich bemüht, schnell die Kontrolle zu übernehmen. Allerdings war am gegnerischen Strafraum meist Schluss. Chancen entsprechend Mangelware. Reese versuchte es für die Gäste per Distanzschuss und Löwen per Freistoß für den Club. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte der FCN die große Möglichkeit zur Führung, aber Palacios schoss freistehend über das Tor. Nach dem Wechsel glückte Narey mit einem sehenswerten Schuss die Führung für die Fürther. Hilbert hatte den zweiten Treffer auf dem Fuß, vergab aber kläglich aus bester Position. In der Schlussphase gab es Chancen auf beiden Seiten. Steininger war es schließlich, der in der Nachspielzeit den 2:0-Endstand erzielte. Fürth holte damit den dritten Sieg aus den letzten vier Spielen und sammelt weiter wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Kiel beendet Negativserie mit Kantersieg gegen Duisburg

Kiel trat gegen den MSV Duisburg an, um seine elf Spiel andauernde Sieglos-Serie endlich zu beenden und das sollte mit einem dicken Ausrufezeichen und fünf Toren gelingen. Holstein glückte ein perfekter Start in die Partie. Nach einem Doppelschlag von Kinsombi und Drexler lagen die Hausherren nach 20 Minuten mit 2:0 in Front. Als Schindler (per Foulelfmeter) nach 51 Minuten auf 3:0 erhöhte, war die Partie gelaufen. Drückend überlegen spielten die Norddeutschen einfach weiter und ließen es klingeln: Czichos staubte im Fünfer zum 4:0 ab und Nauber drückte das Leder ins eigene Tor. Und so freute sich Kiel über den ersten Sieg seit dem fünften November und bleibt auf Platz drei. Dagegen gab es für die Aufstiegsambitionen der Zebras einen herben Dämpfer.

Aue punktet in Sandhausen

Keinen Sieger gab es in Sandhausen, wo der SVS auf Aue traf. In einer ereignisarmen ersten Hälfte hatte Munsy die größte Chance, scheiterte aber an Keeper Schuhen. Kaltschnäuziger zeigte sich nach dem Wechsel Köpke, der sich erst gegen Knipping durchsetzte und dann die Führung für Aue erzielte. Die Freude währte nicht lange, denn Gislason glückte nach Vorarbeit von Sukuta-Pasu der verdiente Ausgleich für den SVS.

Vier Führungen: FCK gibt nicht auf

Brandon Borrello (2.v.l.)

Ein tolles Tor: Brandon Borrello (2.v.l.) brachte seinen FCK sehenswert in Front - und feierte am Ende einen wilden 4:3-Sieg. imago

Am Freitagabend ging das Abstiegsgespenst in der 2. Liga um - und zwar in beiden Partien des Abends. Die erste davon stieg in Kaiserslautern, wo sich die Pfälzer unter arg winterlichen Bedingungen (es schneite stets) mit Union messen mussten. Ehe der sportliche Wahnsinn begann, gab es direkt zwei Personalmeldungen mit Gewicht: Bei den Berlinern verletzte sich der für die Startelf vorgesehene Stürmer Polter beim Warm-up, Hedlund sprang ein. Bei den Roten Teufeln feierte derweil Borrello nach seinem Siegtreffer beim 2:1 in Darmstadt und seiner kurzen Krankheit sein Comeback - und traf direkt sehenswert aus über 30 Metern (6.). Ein Tor der Marke Extraklasse.

Lautern hatte damit zwar gut vorgelegt, doch Union steckte nicht auf: Erst profitierten die Köpenicker von einem Eigentor Anderssons (36.), ehe sich nach der neuerlichen Führung der Pfälzer (Andersson machte seinen Fehler direkt wieder gut, 41.) Angreifer Skrzybski mit dem 2:2 eintrug (51.). Doch damit nicht genug: Nach einem Foul von Friedrich an Borrello übernahm FCK-Kapitän Moritz die Verantwortung - und traf vom Punkt via Panenka-Abschluss (67.). Die Antwort der Berliner? Das sehr glücklich entstandene 3:3 von Doppelpacker Skrzybski (81.). Doch das letzte Wort sollte der Gastgeber haben - und so traf Mwene nach üblem Patzer von Union-Torwart Mesenhöler (86.). Mit absoluter Nervenstärke fuhr Lautern somit den 4:3-Sieg nach vier Führungen ein - und hat den Klassenerhalt im Blick.

Kurzes Aufatmen: Darmstadt beendet Negativlauf

Der Existenzkampf machte auch in Dresden halt, wo sich der akut bedrohte Klub aus Darmstadt zeigen musste - und bei ebenfalls winterlichen Bedingungen mit einem eiskalten 2:0 zuschlug. Trumpf war die dieses Mal souveräne Chancenverwertung: Jones traf nach Heise-Ballverlust aus kurzer Distanz (29.), nach Wiederbeginn nickte Kempe unwiderstehlich ein (55.). Von der SGD kam insgesamt zu wenig. Und so feierten die Lilien einen immens wichtigen Dreier im Keller der 2. Liga - und zugleich den ersten Sieg seit Ende Januar (zuvor fünf Partien ohne Erfolgserlebnis).

kon