2. Bundesliga

FCN baut Vorsprung aus, St. Pauli feiert im Nordduell

24. Spieltag: Jahn gewinnt Spektakel gegen Fortuna - Dresden jubelt

FCN baut Vorsprung aus, St. Pauli feiert im Nordduell

Heiße Duelle: Nürnbergs Behrens (vorne) gegen Bochums Hoogland.

Heiße Duelle: Nürnbergs Behrens (vorne) gegen Bochums Hoogland. imago

Club kann in Bochum nicht gewinnen

Der 1. FC Nürnberg baute seine Serie auf elf ungeschlagene Spiele aus, konnte beim torlosen Remis aber erneut nicht beim VfL gewinnen. Es war der sechste Versuch der Franken in Bochum in der 2. Liga, der ohne Dreier blieb. Allerdings baute der 1. FCN seinen Vorsprung an der Tabellenspitze auf Fortuna Düsseldorf mit jetzt 45 Zählern auf einen Punkt aus. Der Abstand zu Rang drei beträgt acht Zähler. Bochum hatte gegen Nürnberg vom Start weg mehr vom Spiel, war das klar aktivere und mutigere Team, wurde aber selten zwingend. Der Club enttäuschte in der Offensive auf der ganzen Linie, fand nach kurzer Zeit aber zu großer defensiver Stabilität um die Innenverteidiger Ewerton und Margreitter. Nach Wiederanpfiff sah Nürnbergs Valentini seine 5. Gelbe Karte, er fehlt im fränkischen Derby gegen Fürth. Der Tabellenführer fand weiter nicht zu seinem Spiel, war in nahezu allen Belangen schlechter als der VfL, der aber - höchst engagiert - ebenfalls mit untauglichen Mitteln agierte. Erst in der Schlussphase kam der Club noch zu zwei guten Chancen, ein Sieg wäre aber des Guten zu viel gewesen.

Das Remis-Duell

Nach der deprimierenden 1:2-Niederlage im Kellerduell gegen Schlusslicht Kaiserslautern zeigte Darmstadt diesmal große Moral und ergatterte in Unterzahl gegen Heidenheim ein 1:1. Der 1. FC Heidenheim ging früh durch Kraus in Führung (7.). Und es kam noch dicker für Darmstadt: Höhn flog nach einer Notbremse an Glatzel vom Platz (17.). Der FCH verwaltete danach das Ergebnis geschickt gegen bemühte, aber unterlegene und ohne Durchschlagskraft agierende Hessen und setzte selbst immer wieder Nadelstiche. In der zweiten Hälfte erhöhte Darmstadt in Unterzahl die Schlagzahl, kämpfte sich in die Partie und kam durch einen Kopfball von Jones zum 1:1 (60.). Die Lilien fighteten nun ums Überleben in der Liga, gaben keinen Meter kampflos preis, schlussendlich reichte es aber nur zu einem Punkt. Alle vier Zweitligabegegnungen zwischen den Teams endeten unentschieden.

St. Pauli siegt: Neudecker schnürt den Doppelpack

Das Nordduell zwischen St. Pauli und Holstein Kiel sah einen späten Sieger vom Kiez. Das 2:3 war die elfte sieglose Partie der Störche in Serie. Von Beginn an entwickelte sich eine Partie mit hohem Unterhaltungswert. St. Pauli ging zunächst durch einen Abstauber von Neudecker in Führung (11.), doch Kiel drehte mit zwei schnellen Toren von Schindler (14, Foulelfmeter, Sobiech an Kinsombi) und Ducksch (19.) die Partie. Danach verdienten sich die reiferen Störche die Führung. Die Kiezkicker agierten nach vorne ohne zündende Ideen und offenbarten defensiv einige Nachlässigkeiten. Nach der Pause investierte St. Pauli mehr, überzeugte mit Einsatz und Kampfkraft. Kiel war aber das strukturierte und feiner abgestimmte Team, besaß mehrere Möglichkeiten auf das 3:1. Besser machten es aber die Kiezkicker, Neudecker glich mit toller Direktabnahme aus (74.). Und kurz vor dem Ende machte Avevor per Kopf den Deckel drauf (89.).

Elfer, Fehlentscheidung, Blackout und Rot in Duisburg

Regulärer Treffer: Der MSV wird zurückgepfiffen und kassiert das Gegentor.

Regulärer Treffer: Der MSV wird zurückgepfiffen und kassiert das Gegentor. imago

Nach äußerst kuriosen 90 Minuten feierte der MSV Duisburg am Samstag einen 2:1-Erfolg gegen Ingolstadt und schielt damit weiter auf Platz drei in der Tabelle. Doch zunächst hatte der FCI alle Trümpfe in der Hand, als Kutschke in der Anfangsphase der Partie zu einem Foulelfmeter antrat. Doch Flekken entschärfte den Schuss. Im Gegenzug ging der MSV durch einen Treffer von Engin nach einem schönen Spielzug in Führung. Es war der Auftakt für denkwürdige Minuten. Hajri köpfte wenig später zur Führung ein, doch der Schiedsrichter gab den Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht. Eine Fehlentscheidung. Ingolstadt spielte sofort weiter und traf im Gegenzug seinerseits ins Tor. Kurios: Flekken griff nicht ein, weil er gerade den Rücken zum Spielfeld gedreht hatte, um einen Schluck aus seiner Flasche zu nehmen. Und als wäre das nicht genug, sah Cohen kurz vor dem Wechsel noch die Rote Karte. Auch in der zweiten Hälfte wurde diskutiert, denn auch der Elfmeterpfiff gegen Ingolstadt war zweifelhaft. Tashchy war's egal: 2:1.

Union reicht ein perfekter Start

Union Berlin hat sich dank einer starken ersten Hälfte 2:1 gegen den SV Sandhausen durchgesetzt. Die Hausherren erwischten dabei einen perfekten Start in die Partie. Skrzybski glückte nach vier Minuten die Führung. Im Anschluss an eine Ecke war es nach zwanzig Minuten Pedersen, dem der Ball zum 2:0 vor die Füße fiel. Die Eisernen waren auch in der Folge gegen weitestgehend harmlose Sandhäuser das tonangebende Team. Doch der SVS kam heiß aus der Kabine, verkürzte durch Förster nach einem schönen Spielzug schnell und war fortan am Drücker. Union brachte die Führung trotzdem über die Zeit.

Köpke erwischt Kaiserslautern kalt

Pascal Köpke

In der zweiten Minute erfolgreich: Aues Pascal Köpke. imago

Die Aufholjagd von Kaiserslautern endete vorläufig im Erzgebirge, wo sich das Team von Michael Frontzeck eine 1:2-Niederlage abholte. Die Gäste wurden in Aue kalt erwischt. Nach einer Ecke traf Köpke per Direktabnahme schon in der zweiten Minute zur Führung. Die Hausherren hatten in der Folge alles im Griff, während die Pfälzer in der ersten Hälfte in der Offensive kaum Ideen hatten. Und als dem FCK nach einer knappen Stunde doch mal ein Tor gelang, war es Abseits. Trotzdem wurde es nochmal spannend, weil Vucur per Kopfball den FCK wieder in Schlagdistanz köpfte. Die Sachsen retteten die Führung und die drei Punkte über die Zeit, während Lautern an Boden verliert.

Fürth atmet dank Ernst etwas auf

Der Spielvereinigung Greuther Fürth glückte im Abstiegskampf ein extrem wichtiger 2:1-Erfolg gegen Eintracht Braunschweig. Die Spielvereinigung ging durch einen Treffer von Narey zunächst verdient in Führung. Green, der den Treffer auflegte, hätte aus kurzer Distanz nachlegen müssen. Kurz vor der Pause kamen dann aber die Gäste auf. Zunächst scheiterte Nyman noch an Keeper Burchert, ehe eine Minute später der Ex-Fürther Kumbela aus kurzer Distanz zum 1:1 ausglich. Nach dem Wechsel hatte Caligiuri mit einem Kopfball, der nur um Zentimeter vorbeiging, zunächst die größte Möglichkeit zur erneuten Führung. Wenig später zeigte sich Ernst nach Zuspiel von Gjasula treffsicherer und erzielte aus kurzer Distanz den Siegtreffer. Damit steckt Braunschweig auch wieder mittendrin im Abstiegskampf.

Wahnsinn in Regensburg: Aus 0:3 macht der Jahn ein 4:3

Sargis Adamyan

Verrücktes Spiel: Regensburgs Sargis Adamyan jubelt über sein Siegtor gegen Düsseldorf. imago

Jahn Regensburg und Fortuna Düsseldorf boten am Freitagabend zum Auftakt des 24. Spieltags eine spektakuläre Partie, über die noch lange gesprochen werden dürfte. Bereits die erste Hälfte hatte es gewaltig in sich: Nach einer Viertelstunde führte die F95 nach Toren von Hennings (3.), Raman (13.) und Usami (15.) mit 3:0, doch der Jahn verkürzte durch Grüttner (37.) und Nietfeld (40.) noch innerhalb der ersten 45 Minuten auf 2:3. Nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter; Knoll verwandelte einen Strafstoß zum 3:3 (60.). In der 65. Minute brachte Adamyan mit dem Führungstor für den Jahn das Stadion endgültig zum Kochen! Kaum zu glauben, aber wahr: Bei diesem Ergebnis blieb es bis zum Schlusspfiff. Regensburg feierte mit dieser wahnwitzigen Aufholjagd nach zwei Partien ohne Sieg einen Dreier und fand sich damit in Schlagdistanz zu Rang drei wider. Düsseldorf verpasste durch das dritte sieglose Spiel in Folge die Rückkehr an die Tabellenspitze.

Rösers Traumtor bringt Dynamo den Sieg auf der Alm

Auch in Bielefeld kamen die Zuschauer der Partie zwischen den heimischen Arminen und Dynamo Dresden voll auf ihre Kosten. Das bessere Ende hatten die Sachsen für sich, die mit 3:2 gewannen und durch den dritten Sieg aus den letzten vier Partien ihre Aufholjagd fortsetzten. Bielefeld dagegen konnte den Rückstand auf die vorderen Ränge nicht verkürzen. Matchwinner auf der Alm war Dynamos Röser, der mit seinen beiden Toren (64., 79.) die Weichen auf Sieg stellte. Sein Siegtor war ein mehr als sehenswerter Distanzschuss. Für den DSC trafen Hartherz (28.) und Voglsammer vom Punkt (77.), das erste Dresdner Tor ging auf die Kosten von Koné (48.).

kon