2. Bundesliga

Rüdiger Fritsch, Präsident des SV Darmstadt 98: "Wir lassen uns kein Beerdigungsszenario aufzwingen"

Interview mit Darmstadt-Präsident Rüdiger Fritsch

"Wir lassen uns kein Beerdigungsszenario aufzwingen"

Rechnet bei allem Optimismus mit langem Abstiegskampf: Darmstadt-Präsident Rüdiger Fritsch.

Rechnet bei allem Optimismus mit langem Abstiegskampf: Darmstadt-Präsident Rüdiger Fritsch. imago

"Wir lassen uns kein Beerdigungsszenario aufzwingen", sagt der 56-Jährige. Für Fritsch gibt es trotz Tabellenplatz 17 "überhaupt keinen Grund die Überzeugung zu verlieren". Der Vereinschef kalkuliert allerdings einen langen Abstiegskampf mit ein: "Wenn er bis zum letzten Spieltag dauert, dann ist es eben so." Die Probleme des Bundesligaabsteigers des vergangenen Sommers in der 2. Liga führt Fritsch unter anderem auf die fußballerische Ausrichtung des Teams zurück. Unter Torsten Frings wurde das Spielerische bewusst mehr in den Vordergrund gestellt, was vom Lilien-Umfeld allgemein begrüßt worden sei. Mit Frings-Nachfolger Dirk Schuster kehrte inzwischen eine andere Spielidee zurück, die allerdings noch nicht zum Erfolg führte, wie die drei jüngsten Niederlagen zeigen.

Der Stadionumbau, der im Frühjahr beginnt und bis Ende 2020 dauert, käme aber trotz der sportlichen Misere nicht zur Unzeit, "er ist total überfällig", sagt Fritsch. An dem 33-Millionen-Euro-Projekt beteiligt sich der Verein mit 15 Millionen Euro, was Mittel bindet. "Zum Teil ist das Stadion ja finanziert, zum Teil haben wir in den letzten Jahren gut gewirtschaftet und Rücklagen geschaffen. Aber es stimmt: Wir könnten diese Rücklagen auch ausschließlich in Beine investieren - das hat aber noch nie geholfen", betont der SVD-Präsident.

Im Interview in der Montagsausgabe des kicker spricht Rüdiger Fritsch auch über die schwierige Ursachenforschung bezüglich der sportlichen Talfahrt, die personellen Nachjustierungen im Winter, den Posten eines Sportdirektors und die Erfahrungen aus zwei Jahren Bundesligazugehörigkeit.

Michael Ebert