Bundesliga

19. Bundesliga-Spieltag: Bayern mit Mühe zum 4:2 - S04 lässt Punkte liegen

Überblick: FC-Sieg im "Endspiel" - Bayer Zweiter - SC schlägt RB

Bayern mit Mühe zum 4:2 - S04 lässt Punkte liegen

Thomas Müller erzielt das zwischenzeitliche 1:1.

Thomas Müller erzielt das zwischenzeitliche 1:1. imago

Werder stellt Bayern vor Probleme - und verliert doch

14 direkte Duelle in Folge gewonnen, dabei 55 Tore (3,9 pro Partie) gemacht und in den letzten fünf Aufeinandertreffen in München immer mindestens fünf (!) Tore geschossen: Vor dem Gastspiel des SV Werder Bremen beim FC Bayern am Sonntagnachmittag sprach eigentlich alles für den Rekordmeister. Doch die Norddeutschen zeigten sich trotz der akuten Abstiegsgefahr mutig und bereiteten der Heynckes-Elf reichlich Probleme. Kruse köpfte zunächst an den Pfosten (7.), ehe er Gondorf einsetzte, der zur Bremer Führung traf (25.). Werder beschäftigte die Bayern gut, leistete sich aber bei einem langen Boateng-Ball eine Unaufmerksamkeit - Müller vollstreckte zum 1:1-Pausenstand (41.). Im zweiten Durchgang stellten die Münchner die Gäste vor mehr Probleme, Lewandowski gelang nach einer Ecke die 2:1-Führung für den FCB (63.). Zur Vorentscheidung taugte der Treffer nicht, weil Ulreich eine Ecke verursachte, die Süle anschließend ins eigene Netz bugsierte (75.). Bremen war plötzlich wieder gleichauf, stand am Ende aber mit leeren Hände da: Lewandowski per Kopf (76.) und Müller nach feinem James-Heber mit seinem 100. Bundesliga-Tor (84.) sorgten für die Treffer zum letztlich verdienten 4:2-Erfolg der Münchner.

Wieder Füllkrug: 96-Angreifer kontert Pjacas Premiere

55 Aufeinandertreffen von Schalke und Hannover waren nicht torlos geblieben - und auch die 56. Auflage am Sonntagabend machte in der Reihe keine Ausnahme. Schalkes Winterneuzugang Pjaca sorgte schon in der 16. Minute dafür, als Tschauner den ersten Torschuss des Kroaten in der Bundesliga nicht um den Pfosten drehen konnte. Hannover gestaltete das Spiel aber offen, Klaus hatte mit einem fulminanten Pfostenschuss Pech (28.). S04 ging nicht konsequent auf das zweite Tor und wurde in der Schlussphase bestraft, als Füllkrug wieder zuschlug: In der Vorwoche hatte der 96-Angreifer alle drei Treffer zum 3:2 gegen Mainz erzielt, diesmal sorgte er mit einem reaktionsschnellen Abschluss für eine 1:1-Punkteteilung auf Schalke. Goretzka stand da schon nicht mehr auf dem Platz: Nach der Verkündung seines Sommerwechsels zum FC Bayern hatte sich der 22-Jährige zuvor während seines 64-minütigen, insgesamt unauffälligen Auftritts einige Pfiffe anhören müssen, auch per Banner machten einige Zuschauer ihrem Unmut über die Entscheidung des Nationalspielers Luft.

Sieg im "Endspiel": Köln träumt, Hamburg taumelt!

Simon Terodde

Erneut der Matchwinner: FC-Angreifer Simon Terodde traf in Hamburg doppelt. imago

Wie viel in der Partie des Vorletzten gegen den Letzten auf dem Spiel stand, war schnell zu spüren. Die Hamburger gaben mächtig Gas, waren aber von Beginn sehr löchrig in der Defensive. Nach Großchancen auf beiden Seiten brach Derbyheld Terodde den Bann, als er nach einer Ecke fast im Liegen einschob (27.). Nach dem Seitenwechsel investierte der HSV mehr, war dementsprechend auch anfällig für Konter. Einen solchen schloss erneut Terodde zum 2:0-Endstand ab (67.). Durch den "Endspiel"-Sieg darf der FC mehr denn je vom Klassenerhalt träumen. Nur noch vier Zähler trennen die Domstädter vom Relegationsplatz (Bremen), gleichzeitig befindet sich Hamburg spätestens seit heute in höchster Abstiegsnot und hat nur noch drei Punkte mehr als Köln. Für Trainer Gisdol war es die letzte Partie auf der HSV-Bank, Bernd Hollerbach soll bei den Hanseaten für die Wende sorgen.

Augsburg anfällig, Ginter und Hazard treffen

Gladbach bestimmte von Beginn an das Tempo und kam vor allem durch Standard-Situationen zu zahlreichen Gelegenheiten. Ginter münzte eine Ecke nach zehn Minuten zum frühen 1:0 für die Gastgeber um. Anschließend geriet Schiedsrichterin Steinhaus bei zwei Aktionen in den Fokus, entschied aber bei beiden zu Ungunsten der Gladbacher. Nach der Pause hatte die Borussia nach wie vor mehr von der Partie, verpasste aber lange die Entscheidung, die letztlich Hazard brachte (90.). Durch den Sieg distanziert die Hecking-Elf Augsburg auf vier Zähler.

Leverkusens Statement: Bailey trifft per Hacke!

Leon Bailey

Schon wieder zur Stelle: Leon Bailey. Getty Images

Leverkusen hatte zunächst mehr von der Partie, ließ Hoffenheim jedoch in der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs mehr und mehr ins Spiel kommen. Dennoch jubelte Bayer dank eines traumhaften Hacken-Treffers von Youngster Bailey vor der Pause (43.). Nach dem Seitenwechsel scheiterte Rupp bereits nach wenigen Sekunden am Außenpfosten, wenig später machte es Baumgartlinger besser und erhöhte für Leverkusen (52.), während Alario in der 70. Minute das 3:0 besorgte. Nach dem Anschlusstor von Szalai (86.) schnürte Alario in der Nachspielzeit (90.+3) den Doppelpack zum 4:1-Endstand. Damit hat die Werkself den BVB sowie RB in der Tabelle überholt und rangiert zumindest bis Sonntagabend auf Platz zwei!

Auswärtskönige zum sechsten! Frankfurt knackt auch Wolfsburg

Das zweitbeste Auswärtsteam der Liga wurde seinem Ruf erneut gerecht: Ein wuchtiger Abschluss von Stoßstürmer Haller (18.) und ein Treffer von Außenverteidiger Chandler (22.) stellten die Weichen früh auf Auswärtssieg Nummer sechs für Frankfurt. In der zweiten Hälfte verkürzte Wolfsburgs Arnold sehenswert per direktem Freistoß (66.), ehe Dimata seinem Team durch die zweite Gelbe Karte einen Bärendienst erwies (67.). In Überzahl besorgte Eintracht-Joker Jovic den 3:1-Endstand (85.).

Zwei Standards bringen Freiburg den Sieg gegen Leipzig!

Freiburg

Riesenjubel! Der SC Freiburg drehte das Spiel gegen Leipzig. imago

Wie zu erwarten hatte der Tabellenzweite aus Sachsen mehr von der Partie, fand gegen gut gestaffelte Hausherren, die seit sechs Partien nicht mehr zuhause verloren hatten, kaum ein Durchkommen. Bitte für den SC: Keeper Schwolow musste mit einer Oberschenkelverletzung früh raus. Erst in der 66. Minute brach RB den Bann dank Werner, verfiel dann jedoch in einen Tiefschlaf: Zwei Treffer nach Ecken (Haberer, 72; Koch, 76.) drehten die Partie zugunsten des Heimteams - und es blieb beim knappen Sieg, der das Team von Trainer Streich auf Platz zwölf hievt! Leipzig kann dagegen am Sonntag auf Rang vier abrutschen.

Zieler patzt zweimal! Mainzer Big Point gegen Stuttgart

Nach guten Gelegenheiten für die Rheinhessen jubelte der VfB plötzlich nach einem Ping-Pong-Treffer, bei dem Badstuber den Ball über die Linie beförderte (19.). Der FSV hatte mit Verspätung eine Antwort parat, doch Serdars vermeintlicher Angriffstreffer wurde nach Videobeweis zurückgenommen, ehe Mutos Jubel anhielt (45.+2) - Zieler hatte beim Tor des Japaners ganz schlecht ausgesehen. Nach der Pause war erneut Muto zur Stelle und drehte das Spiel zugunsten der Hausherren (54.). Nach einem erneuten Zieler-Patzer durfte Holtman jubeln und besiegelte damit die neunte VfB-Pleite im zehnten Auswärtsspiel, der Anschluss von Ginczek (90.+1) kam zu spät.

Nach Selkes Blitztor: Kagawa gibt die BVB-Antwort

Shinji Kagawa (re.) im Duell mit Per Skjelbred

Eng markiert: BVB-Torschütze Shinji Kagawa (re.) im Duell mit Per Skjelbred. imago

Am Freitagabend begegneten sich mit Hertha BSC und Borussia Dortmund zwei Teams, die sieglos nach der Winterpause starteten und auch nach dem Duell ohne Dreier im neuen Jahr bleiben. Die Berliner und der BVB, an dem der Wirbel um Aubameyang wohl nicht spurlos vorübergegangen war, trennten sich 1:1. Bei Hertha musste Torwart Jarstein (Muskelverletzung) kurzfristig passen. Beim BVB übernahm Schürrle im Sturmzentrum für den nicht berücksichtigten Aubameyang, so richtig in Szene konnte sich der Angreifer aber nicht setzen. Hertha verteidigte konsequent und ließ die Gäste nicht zur Entfaltung kommen. Ein Kagawa-Kopfball, zwei Torannäherungen der Dardai-Elf - vielmehr tat sich vor den Toren nicht. Viel Leerlauf, kaum Chancen, es ging mit einem 0:0 in die Pause. Nach dieser legte Hertha einen Blitzstart hin, nach nicht einmal einer Minute in Durchgang zwei staubte Selke zum 1:0 ab. Dortmund drängte in der Folge auf eine Antwort, die Kagawa verdientermaßen gelang (71.). Die BVB-Schlussoffensive blieb ohne Erfolg. Der BVB holte in den vergangenen vier Gastspielen in Berlin nur zwei Punkte.

mkr/bru

Spieltagsbilder 19. Spieltag 2017/18