2. Bundesliga

Der 1. FC Nürnberg rückt auf Platz zwei vor und klopft an der Pforte zur Bundesliga an - Düsseldorfs Offensivmann Raman schweigt bei zweifelhaftem Elfmeter

Nürnberg schiebt sich in der Tabelle an Düsseldorf vorbei

Club klopft oben an - Ramans zweifelhaftes Schweigen

Jubel nach dem sechsten Auswärtssieg in dieser Saison: Die Club-Profis beglückwünschen Keeper Fabian Bredlow.

Jubel nach dem sechsten Auswärtssieg in dieser Saison: Die Club-Profis beglückwünschen Keeper Fabian Bredlow. imago

Es waren nicht die besten Vorzeichen für den sechsten Nürnberger Auswärtssieg in dieser Saison: Die Anreise der Franken am Sonntag war beschwerlich, mit Bus und Bahn brauchte der FCN über acht Stunden nach Düsseldorf. In den ersten 45 Minuten wirkte der Club noch nicht wirklich am Rhein angekommen, produzierte zu viele Fehlpässe und strahlte kaum Torgefahr aus. Die Mannschaft von Trainer Köllner konnte sich gar bei Schlussmann Fabian Bredlow bedanken, der den Hochkaräter von Düsseldorfs Benito Raman entschärfte (27.).

Köllners Kurzfassung: "Wir sind in den ersten zehn, 15 Minuten ganz gut reingekommen. Dann sind wir immer phlegmatischer geworden und haben schlechte Lösungen gefunden. Deshalb war ich froh, dass wir mit 0:0 in die Pause gekommen sind." Auch die Mannschaft fühlte sich auf dem Platz nicht wohl. Innenverteidiger Georg Margreitter gestand: "In der ersten Halbzeit waren wir etwas verkrampft. Trotzdem haben wir nicht viel zugelassen und sind ohne Gegentor in die Pause. Das war wichtig."

Spielersteckbrief Werner
Werner

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Spielersteckbrief Margreitter
Margreitter

Margreitter Georg

Spielersteckbrief Bredlow
Bredlow

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2. Bundesliga - 17. Spieltag
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Pl. Verein Punkte
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2
1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg
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3
Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf
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Vielleicht hatten wir uns zu viel vorgenommen und keinen klaren Kopf.

Ein selbstkritischer Kevin Möhwald

In die gleiche Kerbe schlug Kevin Möhwald, der vor dem Seitenwechsel kein gutes Spiel machte. "Die erste Halbzeit war schwach. Vielleicht hatten wir uns zu viel vorgenommen und keinen klaren Kopf. Das war zu wenig." Ärgern mussten sich die Franken auch über Referee René Rohde, der im ersten Abschnitt gleich vier Nürnberger verwarnte. Einen traf es besonders hart: Köllner musste nach 33 Minuten reagieren, sichtlich niedergeschlagen schlich der 20-jährige Patrick Kammerbauer vom Feld - Ondrej Petrak übernahm.

Zwei Standards helfen

Die zweiten 45 Minuten waren dann ein perfektes Beispiel dafür, was die 15-minütige Ruhephase bewirken kann. Der Club steigerte sich von Minute zu Minute: Tobias Werner und Edgar Salli verpassten bei ihrer Doppelchance die Führung (61.), Kapitän Hanno Behrens traf mit einem starken Dropkick nur den Pfosten (65.). Nach einem Standard fiel dann das 1:0, Werner vollstreckte kühl per Direktabnahme (67.). Zehn Minuten später besorgte Margreitter mit einem wuchtigen Kopfball die Vorentscheidung.

"Die Mannschaft hat in der Pause gut zugehört. Die zweite Halbzeit war stark und sehr souverän. So hatten wir uns das eigentlich von Beginn an vorgenommen. Nach der Pause ist fast alles gelungen. Wir wollten hier punkten, dass wir mit drei Punkten heimfahren, ist super. Wir haben uns jetzt in der Tabelle vorne etabliert", lobte Köllner: "Aber am Samstag erwartet uns nochmal ein heißer Tanz in Kaiserslautern."

"Man merkt, dass die Räder ineinander greifen"

Gib es doch einfach zu: Referee René Rohde fragt bei Düsseldorfs Benito Raman nach.

Gib es doch einfach zu: Referee René Rohde fragt bei Düsseldorfs Benito Raman nach. imago

Margreitter hob die Bedeutung ruhender Bälle heraus: "Nach der Pause hat man gesehen, dass Standardsituationen in so einem engen Spiel entscheidend sein können. Und da waren wir zweimal eiskalt zur Stelle. Wir haben uns in den letzten Monaten gut entwickelt. Man merkt, dass die Räder ineinander greifen." Möhwald sieht den Club "auf einem guten Weg", auch die Null freute den Mittelfeld-Regisseur.

Dass diese am Ende auch Bestand hatte, war allerdings einzig und alleine FCN-Keeper Bredlow zu verdanken. Denn Schiedsrichter Rohde "krönte" seinen unglücklichen Abend (kicker-Note 6): In der 87. Minute drang Düsseldorfs Raman in den Strafraum, Enrico Valentini spitzelte fair den Ball weg. Rohde zögerte nicht und zeigte auf den Punkt, Valentini blickte den Rostocker entgeistert an. Schnell gab es eine Rudelbildung, die Nürnberger forderten Raman auf, die Situation aufzuklären.

Rohde fragt extra nach

Fortunas Offensivmann verpasste aber die Chance zum Fairplay: Rohde fragte ihn, Raman schwieg. Ausgleichende Gerechtigkeit war es dann wohl, dass Joker Emir Kujovic antrat - und am hechtenden Bredlow scheiterte. Kurz darauf durfte sich der FCN für das 2:0 beim direkten Konkurrenten von den mitgereisten Fans feiern lassen. Träume von der Rückkehr ins Oberhaus sind nun wohl endgültig erlaubt. Glücklicherweise wartet am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zum Auftakt der Rückrunde ein Spiel in Kaiserslautern. Die stärkste Auswärtsmannschaft der Liga will dann ihre beeindruckende Bilanz (6/0/2) ausbauen.

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