2. Bundesliga

Dresdens Röser: "Absoluter Gänsehautmoment"

Aues Derby-Niederlage findet Platz in Tifferts "Top 3"

Dresdens Röser: "Absoluter Gänsehautmoment"

Herzchen-Jubel: Dresdens Lucas Röser freut sich über das zwischenzeitliche 1:0.

Herzchen-Jubel: Dresdens Lucas Röser freut sich über das zwischenzeitliche 1:0. imago

In der damals noch jungen Spielzeit, am ersten Spieltag hatte Dresden den MSV Duisburg zu Gast, sorgte Lucas Röser mit seinem Treffer in der 88. Minute zum 1:0-Endstand für einen gelungenen Saisonstart. Dass zwischen dem ersten und dem zweiten Heimsieg nun 126 Tage bzw. sieben Partien im DDV-Stadion ohne Dreier liegen würden, hätte zu diesem Zeitpunkt wohl niemand für möglich gehalten.

Erster Heimsieg seit Juli

Nun ist diese Negativserie durchbrochen. Dass dieser enorm wichtige Sieg auch noch im Sachsenderby gegen den Rivalen aus Aue eingefahren wurde? Noch besser. 30.453 Zuschauer sorgten im ausverkauften Dresdner Stadion für eine fantastische Atmosphäre und sorgten bei Röser für einen "absoluten Gänsehautmoment. Die Stimmung war von Anfang an der absolute Wahnsinn", so der Angreifer, der das zwischenzeitliche 1:0 besorgt hatte. Den lang ersehnten Sieg widmete der 26-Jährige auch den Fans: "Da kann man nur den Hut ziehen. So ging es schon die ganze Saison. Deswegen sind wir umso glücklicher, dass wir heute zuhause endlich mal wieder gewinnen konnten."

Neuhaus bleibt realistisch

Die Bodenhaftung will man in Dresden aber nun nicht verlieren. Die SGD, die mit diesem Dreier von Rang 16 auf elf kletterte, habe, so Trainer Uwe Neuhaus, weiterhin nur "zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Wem es jetzt zu gut geht, den werde ich schon wieder erden."

Zwar haben wir letztes Jahr ein Derby daheim verloren, da muss ich aber heute ganz ehrlich sagen: Da war heute noch schlechter.

Christian Tiffert über die Derbyniederlage gegen Dynamo Dresden

Ganz anders war die Stimmungslage im Auer Lager. Routinier Christian Tiffert wählte deutliche Worte, zeigte sich am "Sky"-Mikrofon jedoch zunächst glücklich, "zehn Minuten Zeit" gehabt zu haben, da er "sonst ganz andere Sachen gesagt" hätte. "Man kann sich nur entschuldigen", so ein sichtlich mitgenommener Tiffert. "Zwar haben wir letztes Jahr ein Derby daheim verloren, da muss ich aber heute ganz ehrlich sagen: Da war heute noch schlechter."

Spiel findet Platz in Tifferts Rangliste

Wie schlecht der Auer Auftritt tatsächlich gewesen sei, stellte der 225-fache Bundesligaspieler deutlich dar: "Ich bin 35 Jahre alt, werde 36. Ich habe viele Spiele erlebt, darunter viele bittere Niederlagen. Aber das", so Tiffert, "gehört sicherlich mit unter die Top 3". In dieselbe Kerbe schlug auch sein Trainer. Der "zutiefst enttäuschte" Hannes Drews, der mit einer gehörigen Portion Optimismus in sein erstes Sachsenderby gegangen war, beschönigte nichts und stellte klipp und klar fest: "So hart es klingt, aber mit dem 0:4 sind wir heute noch gut bedient."

kög