Woche für Woche zerbrechen sich Gegner und Experten den Kopf darüber, welche Spieler Funkel in welcher Konstellation auf den Rasen schickt. Selbst Leistungsträger wie Florian Neuhaus oder Rouwen Hennings kamen um das beständig muntere Wechselspiel des 63-Jährigen nicht herum und fanden sich trotz überzeugender Leistungen auf der Bank wieder.
Einerseits erhöht Funkel dadurch den Wettbewerb, indem er jedem Spieler das Gefühl gibt, gebraucht zu werden. Andererseits passt der Coach seine Aufstellung auch individuell an den Gegner an und entwickelt neue Strategien. Die Zweitligisten können sich so kaum auf den Tabellenführer einstellen.
Kurioserweise könnte Bochum den Spieß im Flutlicht-Match am Montagabend gegen die Rheinländer umdrehen. Obwohl Funkel der Gegner alles andere als unbekannt ist, erwartet er im VfL eine Wundertüte. "Ich kenne ihre Taktik nicht, weil sie sich womöglich selber nicht kennen. Sie sind noch auf der Suche", vermutet Funkel. Erst drei Pflichtspiele bestritt Bochum unter dem neuen Trainer Jens Rasiejewski - offenbar zu wenig für den Fortuna-Coach, um sich wiederholende Strickmuster zu identifizieren.
Bochum, eine "außergewöhnlich gute Mannschaft"
Dass der VfL am 12. Spieltag nach unten schauen muss, überrascht ihn. "Der VfL ist mit dem Ziel, aufzusteigen, in die Saison gestartet - das war ein berechtigtes Ziel", findet Funkel und fügt an: "Sie haben eine außergewöhnlich gute Mannschaft. Kruse, Hinterseer, Sam, Eisfeld, Stöger, Bastians, Riemann im Tor - das sind hochkarätige Spieler."
Auch wenn Funkel vor dem Spiel bezüglich der gegnerischen Aufstellung etwas ratlos ist, so will er das eigene Verwirrspiel weiter fortführen. Im Gegensatz zum Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:1), wo er "ein paar Tage früher wusste, mit welcher Aufstellung wir spielen werden", muss Funkel diesmal länger grübeln: "Jetzt habe ich noch gar nichts im Kopf." Fest steht aber: "Es werden Spieler spielen, die am Dienstag nicht zum Einsatz kamen."