2. Bundesliga

Darmstadt gibt erneut Führung aus der Hand: Auch Kevin Großkreutz und Yannik Stark sind nach dem 1:1 gegen Holstein Kiel ratlos - Seit sechs Ligaspielen kein Sieg mehr

Lilien lassen erneut nach Führung nach

Auch Großkreutz und Stark sind ratlos

Können sich den Einbruch auch nicht erklären: Die Darmstädter Yannick Stark (li.) und Kevin Großkreutz.

Können sich den Einbruch auch nicht erklären: Die Darmstädter Yannick Stark (li.) und Kevin Großkreutz. picture alliance

Beim 1:1 des SV Darmstadt 98 am Samstagnachmittag gegen Holstein Kiel fühlten sich viele Zuschauer an das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg erinnert: Die Lilien begannen gut, gingen früh ins Führung - und ließen nach einer halben Stunde merklich nach. Die prompte Strafe: das Gegentor zum 1:1, weiteres Bibbern bis zum erlösenden Pausenpfiff und eine zweite Halbzeit, in der der Gast dominierte und sichtlich mehr auf Sieg setzte als die meist in die eigene Hälfte gedrängten Südhessen. Auch Yannick Stark und Kevin Großkreutz waren nach dem Schlusspfiff ratlos ob des Einbruchs.

"Wie so oft zuhause: Die ersten 20, 30 Minuten beginnen wir gut, dann lassen wir nach", analysierte Großkreutz die Veränderungen in der Partie Mitte der ersten Hälfte. "Wenn ich das erklären könnte - aber ich kann's nicht", gab er unumwunden zu, nicht zu wissen, weshalb dann wiederholt Sand ins Getriebe gerät. Herauszuhören war aus seinen Worten allerdings die Forderung nach einer aktiveren Rolle, gerade als Heimmannschaft: "Wir müssen weiter vorrücken, weiter Druck machen." Gerade nach der Pause, als der SV 98 erst ab der Mittellinie und auch dann nicht immer mit letzter Entschlossenheit attackierte (und dadurch kaum frühe Bälle für Umschaltaktionen gewann), fehlte genau das. Großkreutz' Forderung: "Wir Erfahrenen müssen die anderen nach vorn pushen."

Spielersteckbrief Großkreutz
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Auch Yannick Stark konnte nicht erklären, warum die Kieler trotz der 120 gespielten Pokalminuten in Hälfte zwei mehr zuzusetzen hatten und dem zweiten Treffer näher als die Darmstädter waren. Es sei natürlich "einfacher mit als ohne Ball" - und den hatten meist die Störche. "Wenn man defensiv viel unter Beschuss ist, fehlen nach vorn die Körner."

Wer ebenfalls spürbar gefehlt habe, sei Tobias Kempe: "Der Ausfall von Tobi tut uns unheimlich weh, ob bei Standards oder in der Kreativität nach vorn. Auch der gelb-rot-gefährdete Hamit Altintop stand ab der 37. Minute ausgewechselt nicht mehr zur Verfügung, um das Darmstädter Spiel zu ordnen und in Ballbesitz mehr Ruhe in die Aktionen zu bringen. Stark gab zu: "Nach vorne ist es schwere Kost." Um hinzuzufügen: "Es werden aber auch wieder bessere Zeiten kommen."

Jens Dörr