2. Bundesliga

St. Pauli gleicht spät aus - Spitzenquartett setzt sich ab

Überblick: FCK verliert Kellerduell gegen Duisburg

St. Pauli gleicht spät aus - Spitzenquartett setzt sich ab

Später Jubel in Sandhausen: Jan-Marc Schneider bescherte St. Pauli einen verdienten Punkt.

Später Jubel in Sandhausen: Jan-Marc Schneider bescherte St. Pauli einen verdienten Punkt. imago

Der FC St. Pauli trat am Montagabend ersatzgeschwächt beim SV Sandhausen an (acht Ausfälle), war aber dennoch das druckvollere Team. Buchtmann (11.) und Nehrig (45.) vergaben im Strafraum jeweils aus kurzer Distanz. Auch nach dem Wechsel hatte St. Pauli mehr vom Spiel, ließ vor dem Tor aber die letzte Konsequenz vermissen. So waren es die Gastgeber, die etwas schmeichelhaft in Führung gingen: Stiefler schoss nach einer Ecke aus 18 Metern ein (80.). Die Hamburger wehrten sich gegen die drohende Niederlage - und wurden belohnt: Einwechselspieler Dudziak bediente Einwechselspieler Schneider - 1:1 (90.). Den Anschluss an das Spitzenquartett können beide Teams mit diesem Resultat nur bedingt halten.

Nürnberg weiter Dritter

Aosman und Teuchert

Sehenswerte Szene in Nürnberg: Dresdens Aosman am Ball, rechts Teuchert. imago

Der 1. FC Nürnberg mischt weiter oben mit, am Sonntag gelang den Franken gegen Dynamo Dresden ein knapper 2:1-Sieg. Der Club erwischte einen perfekten Start, nach einer Ecke schob Ishak ein (7.). Es war bereits das 8. Saisontor des zweitbesten Zweitliga-Torjägers. Anschließend agierten die Nürnberger zu nachlässig; die SGD, die auf Hartmann (muskuläre Probleme) und Hauptmann (Infekt) verzichten musste, machte das Spiel. 13 Torschüsse, darunter ein Pfostenkopfball von Ersatz-Kapitän Lambertz (29.), brachten Dresden in Durchgang eins aber keinen Ertrag. Erst in der 69. Minute gelang der verdiente Ausgleich: Mlapa verwandelte einen schmeichelhaften Foulelfmeter. In der Schlussphase profitierte Nürnberg von einem Dresdner Abspielfehler im Mittelfeld - Teuchert vollendete (82.).

Rückschlag für Kaiserslautern

Der 1. FC Kaiserslautern hätte im Kellerduell gegen den MSV Duisburg mit dem Aufsteiger punktemäßig gleichziehen können, verlor jedoch mit 0:1. Die "Roten Teufel" agierten nach vorne zu ängstlich, dennoch kam Duisburg lange nicht zum Torerfolg, auch weil Stoppelkamp vom Punkt Nerven zeigte und einen Foulelfmeter vergab (38.). Erst in der 67. Minute traf Bomheuer per Kopf. Für die Zebras war es der erste Dreier nach fünf Runden ohne Sieg (0/2/3). Kaiserslautern bleibt Tabellenletzter.

Aue gelingt die Wende

Nach zwei Niederlagen in Folge gelang Erzgebirge Aue gegen Jahn Regensburg ein 1:0-Erfolg - und das in Unterzahl, nachdem Nazarov bereits in der 21. Minute wegen einer groben Unsportlichkeit die Rote Karte gesehen hatte. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau erzielte Kvesic mit Aues erster Torchance das erste und entscheidende Tor (59.). Insgesamt verlief das Spiel schleppend, Torraumszenen und Abschlüsse waren Mangelware. Weil Regensburg kein Kapital aus der Überzahl schlagen konnte, häuft sich bei den Oberpfälzern die Anzahl der Niederlagen (1/0/5 in den letzten sechs Partien).

Kurzwegs Traum-Debüt - Fürth hofft nur kurz

Kurzweg lässt sich feiern

Erster Zweitliga-Einsatz im Union-Trikot - und gleich ein Tor: Peter Kurzweg (r.) lässt sich feiern. imago

Union Berlin hat einen Lauf, nicht nur, weil am Samstag der vierte Sieg in Serie gelang, sondern auch wie: Gegen die SpVgg Greuther Fürth hatten die Köpenicker in den sieben Heimspielen zuvor einen einzigen Punkt geholt - diesmal gewannen sie mit 3:1. Und Kurzweg, der den angeschlagenen Pedersen ersetzte, traf bei seinem ersten Liga-Einsatz im Union-Dress auch noch nach nicht einmal drei Minuten: Seine Balleroberung gegen Hilbert mündete in der frühen Führung (3.). Die Fürther blieben offensiv lange harmlos. Keeper Burchert verhinderte per Doppelparade noch das 0:2 (17.), das Gogia dann per Schlenzer trotzdem besorgte (41.). Erst nach der Pause brachte Wittek mit dem Anschlusstor aus der Distanz neue Hoffnung (57.), doch Hedlund (76.) beendete die Drangphase wieder. Fürth bleibt Vorletzter mit nur einem Auswärtspunkt.

Erst Härte, dann Anfangs Wechsel: Kiel feiert schon wieder!

Holstein Kiel ist nicht zu stoppen. Das 2:1 gegen Arminia Bielefeld war der achte Sieg aus den letzten neun Pflichtspielen, der Aufsteiger bleibt Spitzenreiter Düsseldorf unerbittlich auf den Fersen. War die erste Hälfte noch unglaublich zerfahren und voller Härte (fünf Gelbe Karten!), ging es in der zweiten auf einmal Schlag auf Schlag: Voglsammer ließ für die Arminia aus wenigen Metern die Riesenchance zum 1:0 aus (63.) - dann wechselte Holstein-Trainer Markus Anfang Lewerenz ein (64.): Und der Joker bereitete prompt Duckschs neuntes Saisontor vor (65.) und traf nach Duckschs Pass selbst zum 2:0 (68.)! Die Arminia kam zu spät zurück (Eigentor Czichos, 85.) und verabschiedet sich damit vorerst aus der Spitzengruppe.

Braunschweig verliert Fejzic und Baffo, schlägt aber Bochum

Eintracht Braunschweig indes hat den ersehnten Befreiungsschlag gelandet: Nach zuvor nur einem Sieg aus den letzten acht Ligaspielen erkämpfte sich die Lieberknecht-Elf gegen Tabellennachbar VfL Bochum ein 1:0. Yildirims Treffer von der Strafraumgrenze (7.) war allerdings das einzig Positive an Braunschweigs erster Hälfte: Torhüter Fejzic (4.) musste wie Baffo (45.+2) verletzt raus, die zweikampfstarken Bochumer (zwischenzeitlich 73 Prozent!) hatten gute Chancen, die aber oft Zweitliga-Debütant Engelhardt im Tor zunichtemachte. Nach dem Seitenwechsel hielten die Gastgeber dann wieder besser dagegen. Die insgesamt beste Gelegenheit: Riemann lenkte Yildirims Schuss noch prächtig an die Latte (73.). Beim VfL war das Comeback des zuvor suspendierten Kapitäns Bastian noch das größte Highlight.

Fortuna legt vor

Emir Kujovic

Frühe Führung: Emir Kujovic erzielt das 1:0. picture alliance

Fortuna Düsseldorf untermauerte am Freitagabend zum Auftakt des 11. Spieltags seine Position an der Tabellenspitze mit einem knappen 1:0-Sieg gegen Darmstadt. Die Partie in Düsseldorf hatte keinerlei Anlaufprobleme, denn bereits in der zweiten Minute klingelte es: Kujovic erzielte die frühe Führung für die Fortuna. Wieder nur zwei Minuten später hatte Darmstadt die Chance zum Ausgleich, doch Sulu scheiterte an Keeper Wolf. Die Hausherren waren jedoch tonangebend, hatten durch Usami (Pfosten) und Raman (per Kopf knapp drüber) eine Doppelchance, um zu erhöhen. Aber Darmstadt fand allmählich besser in die Partie und hatte nach einer halben Stunde die beste Chance zum Ausgleich. Nach dem Wechsel verflachte die Partie, Mehlem hatte noch die beste Gelegenheit. Ansonsten hielt die Defensive der Düsseldorfer dicht und so blieb es auch beim knappen Erfolg. Für die Fortuna der fünfte Erfolg in Serie. Dagegen wartet Darmstadt nun schon seit fünf Partien auf einen Dreier.

Heidenheim nach Pleite in Ingolstadt immer tiefer in der Krise

Ingolstadt feierte einen verdienten 3:0-Erfolg gegen harmlose Heidenheimer, die sich jetzt im Tabellenkeller einrichten müssen. Der FCI war in der ersten Halbzeit gegen Heidenheim das dominante Team, zeigte sich in der Chancenverwertung allerdings zunächst nicht effektiv genug. Zunächst scheiterte Kutschke an Keeper Müller. Kurz vor der Pause lenkte Müller zudem einen starken Schuss von Träsch an den Pfosten. Dennoch reichte es noch zur Führung - auch wenn sie aus einer Abseitsposition heraus erzielt wurde. Nach einem Freistoß köpfte Wahl zum 1:0 ein. Nach dem Wechsel zeigten sich die Schwaben zwar bemüht, blieben aber vor dem gegnerischen Tor harmlos. Anders die Hausherren: Kittel (per Freistoß) und Kutschke (per Elfmeter) entschieden die Partie und schossen Heidenheim noch tiefer in die Krise.

kon