Dass das Gastspiel im hohen Norden kein leichtes werden würde, war bekannt: lange Anreise, lautstarke Kieler Fans und eine kampf- wie spielstarke Mannschaft, die zuletzt auch im DFB-Pokal mit 2:1 gegen Eintracht Braunschweig überzeugt hatte .
Umso erstaunlicher aber, dass die SpVgg in einer von beiden Seiten stürmisch geführten Anfangsphase mit 1:0 in Front ging - Jurgen Gjasula traf in der 12. Minute - und hernach nahezu komplett den Faden verlor. Nach Gegentoren von Marvin Ducksch (25.), Dominik Schmidt (32.) und dem Ex-Fürther Dominick Drexler (76., Foulelfmeter) stand am Ende ein verdientes 1:3 zu Buche - und die Gäste traten mit langen Gesichtern die Heimreise an.
"Wir sind heute sehr enttäuscht vom Ergebnis und von der Spielweise, die wir ab der 20. Minute an den Tag gelegt haben", fand Trainer Janos Radoki klare Worte nach der dritten Saisonniederlage am 3. Spieltag. "So ist es schwer, in einem Auswärtsspiel zu bestehen. Wir hatten nach 20 Minuten 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe, danach war es aber vorbei."
Caligiuri: "Wir wissen, was zu tun ist"
Lob hatte der 45-Jährige am Ende fast nur für die KSV Holstein übrig: "Die Kieler haben das richtig gut gemacht. In den entscheidenden Situationen waren wir nur zweiter Sieger. Kiel hat verdient gewonnen und so verteidigt, wie man in der 2. Liga verteidigen muss."
Spielbericht
Die Mittelfranken stehen nun dort, wo sie in der vergangenen Saison 2016/17 (hier war der Tiefpunkt Rang 15) nicht ein einziges Mal aufgetaucht waren: auf einem direkten Abstiegsplatz. Die Rote Laterne teilt man sich aktuell mit Bundesliga-Absteiger Ingolstadt, das nach drei Runden ebenfalls null Punkte und ein Torverhältnis von 2:6 vorweist und ausgerechnet am kommenden Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Sportpark zum ersten Kellergipfel der Saison gastiert.
Die Zeit für Pessimismus ist laut Abwehrmann Marco Caligiuri aber noch nicht angebrochen - wie nach dem Spiel der Fürther Website zu entnehmen war: "Es bringt nichts, jetzt den Kopf hängen zu lassen. Wir wissen, was zu tun ist. Und damit fangen wir morgen wieder an."