Das größte Lob kam vom Gegner. "Bielefeld hat wie entfesselt gespielt und verdient gewonnen", stellte Braunschweigs Torsten Lieberknecht nach dem Kantersieg der Arminen gegen den Aufstiegskandidaten fest. Schon im Vorfeld hatte der Eintracht-Trainer Respekt vor dem DSC, denn "Jeff Saibene hat die Mannschaft stabilisiert".
Am Sonntag wirkte Bielefeld nicht nur stabil, sondern lief von Beginn an richtig heiß. Keanu Staudes Solo, das mit einem Eigentor von Jan Hochscheidt und der Führung endete (13.), war der Ausgangspunkt für den Erfolg der bissigen Arminia, die über 90 Minuten nicht locker ließ. Kapitän Julian Börner mit vollem Einsatz, Staude, der sehenswert traf, und dreimal Reinhold Yabo erzielten die Tore beim 6:0, das Trainer Saibene ins Schwärmen brachte: "Es war ein perfektes Spiel von uns. Wir haben uns für gute Leistungen in den letzten Wochen selten belohnt, heute haben wir das geschafft."
Wir waren aggressiv und sehr präsent, es war eine Top-Leistung.
Jeff Saibene
Euphorie nach dem 6:0? Davon wollte Saibene nichts wissen. "Keine Angst! Wir werden uns erholen morgen, ab Mittwoch gibt es nur noch den Fokus auf Dresden." Denn, so machte der DSC-Coach noch einmal deutlich: "Wir haben noch gar nichts erreicht bis jetzt." Sieht auch Dreifach-Torschütze Yabo so: "Jeder weiß, was auf dem Spiel steht. Jeder weiß, dass wir den Klassenerhalt noch nicht erreicht haben. Wir wissen, dass nächste Woche ein Endspiel ist."
Staudes einfache Marschroute
In Dresden hat die Arminia nun aber alles selbst in der Hand, denn die Ostwestfalen gehen auf dem ersten Nichtabstiegsplatz in das Saisonfinale. Punktgleich mit 1860 München (16.), das aber die um fünf Tore schlechtere Tordifferenz hat. "Ruhig bleiben, drei Punkte holen - und dann sind wir durch", lautet die einfache Marschroute von Staude vor dem abschließenden Spiel bei Dynamo.