Ungewohnt ist die Situation für 1860 nicht. Im Gegenteil: eher schon Routine. Im vierten Jahr in Serie tragen die Münchner ihr letztes Heimspiel am vorletzten Spieltag aus, zum dritten Mal in Folge benötigen sie dabei dringend Punkte im Abstiegskampf. Denn: Vom vorzeitigen Klassenverbleib bis zum Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz ist alles möglich. Auf den ersten Blick scheint die Ausgangslage für die Löwen dank des Erfolgs in Dresden, dem überhaupt erst dritten Auswärtssieg in dieser Saison, komfortabel: Die Mannschaft von Trainer Vitor Pereira darf zu Hause gegen den VfL Bochum (9.) ran, dem der Ligaerhalt seit dem 1:1 gegen Bielefeld auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen ist. Der Tabellenvorletzte Arminia Bielefeld bekommt es mit Aufstiegsanwärter Eintracht Braunschweig (2.) zu tun, die anderen Kellerkinder Aue (15.) und Kaiserslautern (12.) sowie Würzburg (16.) und Sandhausen (11.) nehmen sich in direkten Duellen gegenseitig die Punkte weg.
Endlich konnten wir uns mal selbst für unsere Leistungen der letzten Spiele belohnen.
Vitor Pereira, Trainer
2. Bundesliga - 33. Spieltag
2. Bundesliga - Tabelle
Mit einem Dreier gegen Bochum könnte die Pereira-Elf den Klassenverbleib vorzeitig perfekt machen, sofern Würzburg und Bielefeld ihre Spiele nicht gewinnen. Zuversicht für einen Heimsieg speisen die Sechziger aus ihren jüngsten Auftritten: Bis auf das blamable 0:3 bei Erzgebirge Aue zeigten sich die Löwen in den vergangenen sechs Partien spielerisch stets mindestens ebenbürtig. Das Problem: Erst beim 2:1 in Dresden schlug 1860 Kapital aus seiner Vielzahl an Chancen. "Endlich konnten wir uns mal selbst für unsere Leistungen der letzten Spiele belohnen", zeigte sich Pereira hocherfreut.
Uduokhai beim MRT, Ba nur mit Teiltraining
Nun gilt es für den Traditionsverein zu Hause nachzulegen. Doch ausgerechnet vor dem vielleicht vorentscheidenden Duell mit Bochum plagen die Münchner Personalprobleme. Felix Uduokhai, etatmäßiger Linksverteidiger der Löwen, laboriert seit dem Dresden-Spiel an muskulären Problemen. Auch nach einer Trainingspause mit Behandlung am Montag und einer Laufeinheit am Dienstag stellte sich bisher keine Besserung ein. Eine MRT-Untersuchung am Mittwoch soll nun Aufschluss über die Schwere der Verletzung bringen. Immerhin schon wieder individuell auf dem Platz konnte Christian Gytkjaer trainieren. Der Schütze des so wichtigen 1:0 in Dresden hat mit Schulterschmerzen zu kämpfen. Besser sieht es bei Abwehrchef Abdoulaye Ba (muskuläre Probleme) und Stürmerroutinier Ivica Olic (Wadenprobleme) aus: Beide nahmen am Mittwoch wieder am Mannschaftstraining teil - Ba absolvierte zumindest eine Teileinheit.
Erfahrungen der Vorjahre machen Mut
Hoffnung auf ein erfreuliches Saisonende machen die Erfahrungen mit wichtigen Heimspielen am vorletzten Spieltag: 2015/16 sicherte 1860 sich mit einem 1:0 über den SC Paderborn vorzeitig ein weiteres Jahr in der 2. Liga. Eine Spielzeit zuvor errangen die Löwen einen 2:1-Sieg über den 1. FC Nürnberg, mit dem sie sich in die letztlich erfolgreich bestrittene Relegation gegen Holstein Kiel retteten. Ein gutes Omen für den dritten Streich in Serie?
