2. Bundesliga

Wieder Unterzahl: Union Berlins Trainer Jens Keller begräbt den Aufstiegstraum nach dem 1:3 in Braunschweig

Coach Keller ist realistisch nach dem 1:3 in Braunschweig

Wieder Unterzahl: Keller begräbt den Traum

Traum wohl geplatzt: Nach dem 1:3 in Braunschweig hat Union Berlin nur noch theoretische Aufstiegschancen.

Traum wohl geplatzt: Nach dem 1:3 in Braunschweig hat Union Berlin nur noch theoretische Aufstiegschancen. imago

Toni Leistner zog sich das Trikot über den Kopf, Kenny Prince Redondo stützte die Hände auf die Knie und Felix Kroos ging in die Hocke. Die Szenen nach dem Schlusspfiff am Montagabend im Eintracht-Stadion verrieten einiges über die Gemütslage von Union Berlin: 1:3 in Braunschweig - und damit wohl das Aus aller Hoffnungen auf die Bundesliga.

"Irgendwo müssen wir realistisch sein", erklärte Jens Keller am Sky-Mikrofon. Der Union-Coach weiß: Sechs Punkte und ebenso viele Tore Rückstand auf den Tabellendritten Hannover 96 sind in den verbleibenden beiden Partien kaum noch wettzumachen. Daher bekannte Keller: "Wir sind alle super enttäuscht. Es ist ärgerlich, dass wir es nicht geschafft haben."

Seine Mannschaft verstand es in den 90 Minuten am Montagabend kaum, Braunschweig in der Defensive in Verlegenheit zu bringen. Zwar fand Kapitän Felix Kroos mit Blick auf die erste Halbzeit: "Wir hatten das Spiel im Griff." Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Eisernen offensiv blass geblieben waren. Dass die Eintracht zur Pause mit 1:0 führte, war allemal verdient.

Wir haben es uns selbst zuzuschreiben.

Union-Kapitän Felix Kroos nach dem 1:3 in Braunschweig

Als neun Minuten nach Wiederbeginn auch noch Roberto Puncec mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde, hatte Union eine Mammutaufgabe vor sich. "Er muss da einfach cleverer sein", kommentierte Keller die Ampelkarte Puncecs. Und Kroos merkte an: "Wenn du gefühlt jedes Spiel einen Platzverweis kriegst, dann ist es irgendwann schwer, wieder zurückzukommen."

Bereits der fünfte Platzverweis - Höchstwert mit Düsseldorf

Schon in der Vorwoche beim 2:1 gegen Sandhausen beendete das Team die Partie zu zehnt: Angreifer Sebastian Polter hatte ebenfalls nach nicht einmal einer Stunde Rot gesehen. Puncecs Platzverweis war bereits der fünfte in dieser Saison - Höchstwert mit Fortuna Düsseldorf. Daher schlug Kroos selbstkritische Töne an: "Wir haben es uns selbst zuzuschreiben."

Mit Blick auf die Tabelle meinte der Mittelfeldspieler: "Solange es möglich ist, werden wir es versuchen." Doch auch Kroos erklärte: "Dass die Chancen nicht größer geworden sind, wissen wir."

lei