2. Bundesliga

Heidenheims Keeper Kevin Müller nach seinem Fehler gegen Bielefeld: "Geht voll auf meine Kappe"

Heidenheim verspielt 2:0-Führung gegen Bielefeld

Müller nach Fehler: "Geht voll auf meine Kappe"

Trost nach Torwart-Fehler: Kevin Müller (l.) und Marc Schnatterer (r.)

Trost nach Torwart-Fehler: Kevin Müller (l.) und Marc Schnatterer (r.) imago

Nach einem Eigentor von Bielefelds Florian Dick und dem Kopfballtreffer von Mathias Wittek hatte Heidenheim nach torloser erster Hälfte gegen die Arminia in der 57. Minute bei einem Stand von 2:0 beste Aussichten, den ersten Heimsieg im Jahr 2017 einzufahren. Doch nur eine Minute später klingelte es im Kasten der Elf von Trainer Frank Schmidt. Besonders ärgerlich: der Gegentreffer war vollkommen unnötig. "Keine Frage, das 2:1-Anschlusstor nehme ich voll und ganz auf meine Kappe", sagte Torhüter Müller, dem ein Schuss aus knapp 20 Metern durch die Hände gerutscht war. "Der Ball flattert zwar etwas, aber ich habe eigentlich die ganze Zeit freie Sicht." Bielefeld war durch das Tor von Tom Schütz zurück im Spiel und glich nur drei weitere Minuten später sogar aus: Joker Fabian Klos, erst kurz zuvor in die Partie gekommen, köpfte nach einem Freistoß zum 2:2 ein. "Wir müssen am Ende froh sein, wenigstens einen Punkt hierzubehalten. Glücklicherweise sind wir in einer Situation, in der es nicht um die Existenz geht und so ein Fehler richtig weh tut", sagte Müller.

Wenn du mit 2:0 führst, darfst du den Gegner nicht zurückkommen lassen.

FCH-Trainer Frank Schmidt
Spielersteckbrief Ke. Müller
Ke. Müller

Müller Kevin

Denn es kam noch dicker für den FCH: Ab der 66. Minute musste die Mannschaft in Unterzahl agieren, nachdem Sebastian Griesbeck Gelb-Rot gesehen hatte. "Wenn man bedenkt, dass wir über zwanzig Minuten in Unterzahl gespielt haben, ist der Punkt in Ordnung", sagte Mittelfeldspieler Marcel Titsch-Rivero auf der Vereinswebsite, der aber meinte: "Nach dem Anschlusstreffer zum 2:1 müssen wir uns anders verhalten und die Führung besser ausspielen. Dass wir dann so schnell den Ausgleich kassiert haben, hat vieles über den Haufen geworfen." Kapitän Marc Schnatterer wollte eher die positive Seite sehen: "Mit einem Mann weniger ist der Punkt nach hintenraus in Ordnung. Es war sehr wichtig, dieses Spiel nicht noch zu verlieren." "Ganz klar, der Punkt ist zu wenig von uns", ärgerte sich Trainer Schmidt im Nachhinein. "Die erste Halbzeit war nicht schön anzusehen, wir haben nicht die Struktur ins Spiel bekommen, die wir uns vorgenommen haben." Der Start in den zweiten Durchgang sei "richtig gut" gewesen, doch der Torwartfehler habe Bielefeld zurück ins Spiel gebracht. Dennoch war Schmidt nicht zu böse darüber und tröstete Keeper Müller: "Solche Fehler passieren im Fußball." Nach dem Platzverweis habe vieles gegen Heidenheim gesprochen. "Dennoch haben wir uns in Unterzahl gewehrt, alles investiert, gut verteidigt und den Punkt nach hintenraus mitgenommen", so Schmidt, der aber klarmachte: "Wenn du mit 2:0 führst darfst du den Gegner nicht zurückkommen lassen."

kid/TJ