2. Bundesliga

Lieberknecht: "Wir sind der absolute Underdog"

Eintracht-Trainer ist sprachlos nach dem 1:0 gegen Dresden

Lieberknecht: "Wir sind der absolute Underdog"

Glücklich über den späten Sieg: Torsten Lieberknecht.

Glücklich über den späten Sieg: Torsten Lieberknecht. imago

Ken Reichels Last-Minute-Siegtreffer hatte Torsten Lieberknecht die Sprache verschlagen. Überwältigt von der Willensleistung seiner Mannschaft und der Dramaturgie des Spiels sagte Braunschweigs Trainer zunächst nur, als er am Montagabend nach dem 1:0 gegen Dynamo Dresden vor das Sky-Mikrofon trat: "Es ist unfassbar. Mir fehlen wirklich die Worte."

Als sich Lieberknecht etwas gesammelt hatte, analysierte er: "Wir wollten Intensität reinbekommen, indem wir sagen: 'Wir rennen um unser Leben'. Das haben die Jungs gemacht. Es ist unfassbarer Wille, den ich da in der Truppe sehe." Tatsächlich fußte der Dreier vom Montagabend zuvorderst auf den Grundtugenden des Fußballs - weniger auf technischer Finesse oder spielerischer Leichtigkeit. Die Eintracht trumpfte mit Kampf und Leidenschaft auf, mit Zweikampfstärke und Laufbereitschaft, mit Hingabe und Überzeugung.

Spielbericht

Womöglich auch weil die Mitstreiter Stuttgart, Hannover und Union Berlin fußballerisch einen Schritt weiter sein könnten, sagte Lieberknecht: "Wir sind von all diesen Mannschaften, die da oben sind, der absolute Underdog und freuen uns auf jede Partie, die wir abarbeiten können." Aber macht der Coach seine Elf damit nicht kleiner, als sie de facto ist?

Klar ist: Braunschweig scheint sich in dieser Rolle zu gefallen - neben Rivale Hannover, der den Aufstieg schon vor der Saison für "alternativlos" erklärt hat; neben dem VfB, der aus seinen Bundesliga-Ambitionen ebenfalls keinen Hehl macht; und neben Union Berlin, das schon seit Jahren nach oben schielt.

Lieberknechts Team hatte am Montag einmal mehr durch einen späten Treffer einen Sieg perfekt gemacht - und Torschütze Reichel durfte sich mit Blick auf das Aufstiegsrennen freuen: "Wir sind weiter mittendrin." Der zweite Tabellenplatz, punktgleich mit Spitzenreiter Stuttgart, sei "eine sehr gute Ausgangsposition für die letzten sechs Spiele". Und diese führen Braunschweig zunächst zum Derby - am Samstag in Hannover.

lei