2. Bundesliga

Heldts Pläne mit Hannover 96

"Es soll keine Achterbahnfahrt sein"

Heldts Pläne mit Hannover 96

Vorstellung: Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Schröder und Klubchef Martin Kind mit Sportdirektor Horst Heldt.

Vorstellung: Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Schröder und Klubchef Martin Kind mit Sportdirektor Horst Heldt. picture alliance

Mitten in der Saison erfindet sich Zweitligist Hannover 96 strategisch und personell neu. Gemeinsam mit dem im vergangenen November als Aufsichtsratsvorsitzenden gewonnenen Altkanzler Gerhard Schröder stellte Klubboss Martin Kind an diesem Montag Horst Heldt als neuen Manager vor. Der 47-jährige Ex-Profi, als Macher zuvor beim VfB Stuttgart und bis 2016 bei Schalke 04 unter Vertrag, übernimmt ab sofort ausgestattet mit einem Vertrag bis Juni 2020 Aufgaben, mit denen bisher der glücklose Geschäftsführer Martin Bader und Kaderplaner Christian Möckel betraut waren. Bei seiner Präsentation sprach Heldt über...

...seine eigene Motivation: "Ich freue mich, jetzt in Hannover zu sein. Ich habe eine Weile Pause gemacht und nun wieder genügend Kraft, 96 dorthin zu führen, wo es hingehört: in die 1. Liga. Das ist das klar vereinbarte Ziel. Und wir wollen uns in den nächsten Jahren stabilisieren. Es soll keine Achterbahnfahrt sein."

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

mehr Infos
Trainersteckbrief Stendel
Stendel

Stendel Daniel

...seine Entscheidung für 96: "Das ist ein Traditionsverein. So, wie ich es Zeit meines Lebens bisher bei meinen Stationen kannte. Tradition macht einen besonderen Reiz aus, weil sie die Leute bewegt. Außerdem freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit den handelnden Personen hier. Wer hat schon die Gelegenheit, mit einem Altbundeskanzler zu arbeiten? Viele träumen sicherlich davon. Die Ziele hier sind ehrgeizig. Ich habe Hannovers Weg lange verfolgt. Der Kader hat Qualität, man hätte schon nicht absteigen müssen."

...die aktuelle Unruhe in Hannover: "Ich finde es gar nicht so schlimm. Unruhe entsteht, wenn man nicht abliefert, was die Leute erwarten. Ich kann nachempfinden, dass alle aufsteigen wollen. Wenn das in Gefahr gerät, herrscht Aufregung. Dagegen helfen am besten gute Spiele und Ergebnisse."

Stendel sitzt am Samstag gegen 1860 München auf der Bank. Ich bin erst einen Tag hier, werde mir aber schnellstmöglich eine Meinung bilden.

Sportdirektor Horst Heldt

...den aktuellen Kader: "Er hat absolut die Möglichkeit, aufzusteigen. Es wäre ein Witz, dass nicht auch so zu definieren. Es ist erkennbar, dass es Probleme gibt, aber die Situation ist veränderbar. Dafür gilt es jetzt den Schlüssel zu finden."

Sportdirektor Horst Heldt

Setzt erstmal auf Gespräche: Sportdirektor Horst Heldt. picture alliance

...seine eigene Einflussnahme auf das sportliche Geschehen: "Ich werde sicher nicht zum Elfmeterpunkt schreiten oder einen Eckball treten können. Aber unter der Woche ist die Möglichkeit meiner Einflussnahme groß. Als Ex-Profi kann ich schon beim Händedruck mit einem Spieler erkennen, wo bei ihm der Schuh drückt. Ich werde viele Gespräche führen und auch dem Trainer Ratschläge geben. Am Ende aber trifft er die Entscheidungen rund um ein Spiel. Ob ich auf der Tribüne oder auf der Bank Platz nehmen werde, darüber muss ich mir noch Gedanken machen."

...die Situation des infrage stehenden Trainers Daniel Stendel: "Er sitzt am Samstag gegen 1860 München auf der Bank. Ich bin erst einen Tag hier, werde mir aber schnellstmöglich eine Meinung bilden. Daniel Stendel hat bei unserem Gespräch mit dem Trainerteam einen sehr fokussierten und motivierten Eindruck auf mich gemacht. Ich würde auch nicht alles auf den Trainer projizieren. Jeder einzelne steht, selbst wenn er bislang wenig gespielt hat, in der Pflicht und muss seinen Teil beitragen. Wer glaubt, sich herausnehmen zu können, ist auf dem Holzweg."

...die Aufstiegschancen für 96: "Wir sind nicht komplett abgerutscht und nun meilenweit vom Ziel entfernt. Wir können es erreichen. Das Wichtigste ist im Moment das Spiel am Samstag. Wir wollen und müssen gewinnen, damit wir dem Ziel näherkommen."

Michael Richter