"Wir sind auf Würzburg vorbereitet", begann Union-Coach Jens Keller die Pressekonferenz, schob aber unmittelbar hinterher: "Das ist unser Spiel. Klar kennen wir ihre Stärken und Schwächen, aber wir wollen, dass sie sich auf uns vorbereiten." Und das wird der FWK auch müssen, die Köpenicker sind das viertbeste Heimteam (7/3/1, 24 Punkte) der Liga. "Wir wollen das Spiel für uns erfolgreich gestalten. Wir haben uns, vor allem zu Hause, einen riesigen Respekt erarbeitet und den wollen wir am Freitag ausbauen", fügte Keller an.
Die Rollen sind klar verteilt: Während die Hauptstädter das zweitbeste Rückrundenteam (4/1/0, 13 Zähler) stellen, sind die Unterfranken die zweitschlechteste Mannschaft (0/2/3, zwei Punkte) seit dem Jahreswechsel. Auf ein wenig erfreuliches Wiedersehen hofft Keller deswegen für Würzburgs Keeper Robert Wulnikowski. Der 39-Jährige stand fünf Jahre bei Union unter Vertrag (1999-2004) - und soll am Freitag möglichst belagert werden.
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Keller: "...dann sieht man, wie stark er ist"
Doch nicht nur bei den Gästen, auch bei den Hausherren ist vor der Partie die Personalie im Tor eine besondere. Nach der Muskelverletzung von Stammkeeper Jakob Busk (alle 22 Ligaspiele über 90 Minuten gemacht, kicker-Notenschnitt 2,98) wird gegen Würzburg Daniel Mesenhöler das Tor hüten.
Trotz der Unerfahrenheit des 21-Jährigen im Profibereich hat Keller keine Bedenken - aus gutem Grund. Im Pokal bei Borussia Dortmund (0:3 i.E.) wurde Mesenhöler ins kalte Wasser geworfen und überzeugte auf Anhieb (kicker-Note 2,0). "Wenn man sich das Spiel gegen Dortmund anschaut, ist über Mesi alles gesagt. Wenn man sieht, dass er dort vor 80.000 Zuschauern sein erstes Profispiel gemacht hat und dabei so eine Leistung abruft, dann sieht man, wie stark er ist. Auch mental", lobte Keller, der eine mögliche Diskussion damit für beendet erklärte: "Das war schon sehr beeindruckend, deshalb muss man dazu nicht mehr sagen."
Gspurning: "Bekomme enorme Wertschätzung vom Verein"
Auch am Donnerstagnachmittag drehte sich bei Union immer noch alles um die Torhüter: Der Verein gab bekannt, dass der Vertrag mit Michael Gspurning vorzeitig um ein Jahr bis 30. Juni 2018 verlängert wird. Das Arbeitspapier gelte für die 1. und 2. Bundesliga. Der 35-jährige Österreicher, der in seiner Karriere unter anderem beim FC Schalke 04 unter Vertrag stand, wird auch in Zukunft Busk und Mesenhöler unterstützen und darüber hinaus die Torhüter im Nachwuchs der Eisernen fördern.
Es macht wirklich Spaß, meine Erfahrungen und Ideen weiterzugeben und junge Torhüter zu unterstützen.
Michael Gspurning über seine Rolle bei Union
"Ich fühle mich hier äußert wohl und ich bekomme eine enorme Wertschätzung vom Verein. Es geht um mehr als nur die Rolle als Back-Up-Torwart. Es macht wirklich Spaß, meine Erfahrungen und Ideen weiterzugeben und junge Torhüter zu unterstützen, deshalb freue ich mich sehr auf eine weitere Zusammenarbeit", kommentierte Gspurning die Unterschrift.
