Uffe Bech hatte soeben zum 1:0 für 96 eingeschossen, da hallte es durch die HDI-Arena: "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!" Der Hannoveraner Anhang feierte Bechs erstes Saisontor, die Mannschaft, die Tabellenführung. Glücksgefühle am Maschsee.
Gut eine halbe Stunde später, Schiedsrichter Benjamin Cortus hatte längst abgepfiffen, dämmte 96-Coach Daniel Stendel die Euphorie am Sky-Mikrofon etwas ein. Platz eins? "Das ist nur Beiwerk", sagte Stendel, "für uns war es wichtig, die drei Punkte mitzunehmen, um oben dranzubleiben."
Spielersteckbrief Bech
Trainersteckbrief Stendel
2. Bundesliga - 18. Spieltag
2. Bundesliga - Tabelle
"Es war eine Willensleistung"
Tatsächlich war Hannovers Vortrag am Montagabend beim Topspiel gegen Kaiserslautern zwar erfolgreich, allerdings auch fehlerbehaftet. "Es war eine Willensleistung", sagte Stendel. Zum Rückrundenauftakt offenbarte seine Mannschaft einige Mängel - gerade defensiv. Auch Stendel kritisierte mit Bezug auf die ersten 45 Minuten: "Uns hat die Kompaktheit gefehlt." Lautern boten sich mehrere Torchancen, um das Führungstor zu erzielen.
In der ersten Halbzeit haben noch ein paar Prozent gefehlt, in der zweiten Halbzeit haben wir uns den Sieg verdient.
Hannovers Matchwinner Uffe Bech nach dem 1:0 gegen Kaiserslautern
Spielbericht
Das war allerdings vier Minuten nach der Pause Bech vorbehalten. Der Däne hatte erst kurz vor der Winterpause beim 0:0 gegen Sandhausen seine Saisonpremiere gegeben - mit einem Kurzeinsatz nach monatelanger Pause in Folge eines Sehnenrisses im rechten Knie. Bei seinem ersten Startelfeinsatz schwang er sich prompt zum Mann des Abends auf. "Dass er torgefährlich ist, hat er schon im Training angedeutet", lobte Stendel.
Bech selbst sagte: "In der ersten Halbzeit haben noch ein paar Prozent gefehlt, in der zweiten Halbzeit haben wir uns den Sieg verdient." Als der 24-Jährige gefragt wurde, ob Hannover bereit sei für den Aufstieg, stockte Bech kurz. Er überlegte - und sagte lapidar: "Ja!" Dann fügte er hinzu: "Es sieht gerade gut aus. Aber ich finde, wir können noch ein paar Prozent mehr machen."
