2. Bundesliga

Remis in München - VfB verpasst Tabellenführung

St. Pauli verliert erneut - Kramny jubelt mit Bielefeld

Remis in München - VfB verpasst Tabellenführung

Sechzig-Torwart Jan Zimmermann (r.) bittet Lauterns Zoltan Stieber zum Tanz.

Sechzig-Torwart Jan Zimmermann (r.) bittet Lauterns Zoltan Stieber zum Tanz. imago

Eine Krisensitzung hatte Sechzig-Präsident Peter Cassalette in Aussicht gestellt, sollte das Ergebnis gegen Kaiserslautern am Montagabend nicht stimmen. Der Druck auf Trainer Kosta Runjaic war entsprechend hoch - der Coach versuchte dem jüngsten Negativtrend mit sechs personellen Wechseln entgegenzuwirken. Balsam für die Löwen-Seele war dann die frühe Führung durch Olic (9.), der kurz darauf auch noch den zweiten Treffer hätte nachlegen müssen (15.). Für die Roten Teufel war es das erste Gegentor nach drei Partien mit weißer Weste. Vorne konnte der FCK hingegen kaum für Gefahr sorgen - Münchens zuvor recht anfällige Defensive zeigte sich stabil. Bis zur 44. Minute, als ein perfekter langer Ball von Moritz die TSV-Verteidigung aus den Angeln hob. Stieber besorgte per kunstvollem Heber den Ausgleich.

Im zweiten Durchgang gelang 1860 beinahe der zweite Blitzstart, doch Olics Treffer zählte wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht (48.). Ansonsten neutralisierten sich beide Teams im Mittelfeld. Die Partie bewegte sich insgesamt auf eher niedrigem Niveau und endete schließlich 1:1, weil Osawe in der Nachspielzeit an Zimmermann scheiterte (90.+4). Der TSV holte damit nur einen Sieg aus den letzten neun Ligaspielen (1/2/6) - Lautern ist seit vier Runden ungeschlagen (3/1/0).

Remis im Duell der Aufstiegskandidaten

Umkämpft: Simon Terodde (r.) gegen Toni Leistner.

Umkämpft: Simon Terodde (r.) gegen Toni Leistner. imago

Der VfB Stuttgart startete im Topspiel des Sonntags ideal in die Partie bei Union Berlin. Die Schwaben gingen bereits in der 3. Minute durch Torgarant Terodde mit dessen achtem Saisontreffer in Führung. In der Folgezeit spielte Stuttgart allerdings nicht mehr entschlossen nach vorne und auch von Union ging kaum Gefahr aus. Nach der Pause fiel quasi aus dem Nichts der Ausgleich für die Köpenicker Gastgeber: VfB-Keeper Langerak faustete den Ball vor die Füße von Skrzybski, der die Einladung annahm und ins verwaiste Tor traf (60.). Der Treffer gab Union Rückenwind und die Berliner drängten mit dem Publikum im Rücken auf das nächste Tor. Dabei hätte ein Konter fast das 2:1 für die Gäste gebracht, doch Mané zielte über den Kasten. Es gab weitere Chancen auf beiden Seiten, Hedlund verpasste für Union (72.), Terodde für den VfB (74.). Am Ende wollte aber kein Tor mehr fallen und die Partie endete mit einem gerechten Remis. Der VfB verpasste somit den Sprung an die Spitze.

St. Pauli bleibt unten stecken

Ewald Lienen wollte bei St. Pauli durch eine radikale Rotation die Wende herbeiführen. Auf sechs Positionen tauschte der Coach der Hamburger beim Spiel gegen Fortuna Düsseldorf. Doch auch das sollte nicht helfen. Wenn es nicht läuft, kommt es eben doppelt bitter: Ausgerechnet durch ein Eigentor geriet der FC St. Pauli in der 36. Minute in Rückstand. Buballa drückte die Kugel bei einem Klärungsversuch mit der Brust über die Linie. Glück hatten die Kiezkicker, dass Sobottka einen Kopfball vor dem Pausenpfiff nicht im Kasten unterbrachte (45.+1). Nach dem Seitenwechsel agierte die Lienen-Elf risikoreicher und frecher. Durch Bouhaddouz und Choi hatte St. Pauli direkt eine Doppelchance, doch erst parierte Rensing stark, dann kam der eingewechselte Choi fast zum Nachschuss (48.). Doch danach blieben gute Chancen Mangelware, St. Pauli fehlte Struktur im Spiel nach vorne. Stattdessen hatten Bebou (77.) und Hennings (78., 83.) für Düsseldorf den zweiten Treffer auf dem Fuß. Es blieb beim 1:0 für Fortuna, das nun auf Platz fünf steht, für St. Pauli bleibt weiter der letzte Tabellenplatz bestehen.

Dresden setzt seinen Lauf fort

Fürth begann bei Dynamo Dresden forsch und hatte bereits in der 2. Minute eine vielversprechende Schusschance, doch Kirsch schoss drüber. Allerdings ging in einer unterhaltsamen Partie - mit Gelegenheiten auf beiden Seiten - Gastgeber Dynamo in Führung. Gogia traf per Volleyschuss zum 1:0 (20.). Nach dem Treffer war Dresden dominanter gegen die Fürther. Daran änderte sich auch nach der Pause nichts, es gab gar Chancen im Minutentakt für die Sachsen. Doch sie verpassten es, daraus Kapital zu schlagen. Fast hätte sich das gerächt, doch Dynamo-Keeper Schwäbe vereitelte gegen Berisha und Zulj (76.) den Ausgleich. Erst in der 86. Minute beruhigte Gogia mit seinem zweiten Tor des Tages die Fans im Stadion und vor dem Fernseher, indem er den Deckel auf die Partie machte. Zwar kam Fürth in der Nachspielzeit durch Dursun nochmal ran, doch das Tor kam zu spät, Dynamo schlug die Spielvereinigung mit 2:1. Der Erfolg ist für Dresden der dritte in Serie, wodurch das Team von Coach Uwe Neuhaus auf Platz sechs klettert.

Pflichtsieg für 96

Martin Harnik nickt ein

Die Führung für 96: Martin Harnik nickt ein. imago

Hannovers Zielsetzung war klar: Mit einem Heimerfolg gegen Aue am Samstag wollte der Absteiger Relegationsplatz drei erklimmen. Doch es waren zunächst die Veilchen, die frech starteten (Köpke, 8.). 96 kam langsam ins Rollen und nutzte seine erste Möglichkeit konsequent: Harnik nickte mit Saisontor sechs gegen schlafmützige Erzgebirge-Verteidiger zum 1:0 ein (23.). Die Stendel-Elf hielt den Druck aufrecht, vergab aber weitere Gelegenheiten und atmete nach Köpkes Ausgleichschance durch (45.). Nach Wiederanpfiff verpasste Harnik den Doppelpack (Latte, 51.), der Aufsteiger ließ eine Dreifach-Chance liegen (52.). Aue mühte sich nach Kräften, erzwang ein offenes Spiel, blieb in seinen Mittel aber beschränkt. Wirklich in Gefahr geriet Hannovers Sieg nicht mehr - auch weil Joker Füllkrug auf 2:0 stellte (77.) und Köpke eine "Hundertprozentige" liegen ließ (79.). Die Dotchev-Elf kassierte nunmehr vier Pleiten in Folge und rutschte auf Platz 17 ab.

Wooten-Doppelpack für cleveren SVS

Beim Duell zwischen Karlsruhe und Sandhausen warteten beide Trainer mit einem Torhüterwechsel auf. Orlishausen für Vollath beim KSC und Wulle bei seinem zweiten Ligaspiel für den verletzten Knaller (Hexenschuss) beim SVS standen zwischen den Pfosten. In einer zerfahrenen Anfangsphase blieb die Pfeife von Referee Stark, der im weiteren Verlauf einige knifflige Aktionen im Sechzehnmeterraum zu beurteilen hatte, nach einem Strafraumduell zwischen Diamantakos und dem Ex-Karlsruher Gordon stumm (13.). Karlsruhe war aktiver, klare Chancen blieben gegen eine kompakte Gäste-Defensive mit einem nicht immer sicheren Wulle bis zum Wechsel aber Fehlanzeige.
Das Team vom Hardtwald war mit den Gedanken wohl noch in der Kabine, Diamantakos dagegen hellwach: Der Grieche nutzte nach Pass von Yamada eine klaffende Abwehrlücke frei vor Wulle zum verdienten 1:0 (47.). Der SVS reagierte, Thoelke verhinderte noch Hölers postwendende Antwort (52.), ehe ein schmeichelhafter Strafstoß Wooten das 1:1 ermöglichte (60.). Derselbe Akteur nutzte auch die nächste Gelegenheit eiskalt, drehte den Spieß damit um. Ein Karlsruher Schlussspurt blieb aus, Höler erhöhte noch auf 3:1 (90.+3) und vergrößerte die Sorgen der Oral-Elf.

2:2 gegen Würzburg: Hovland belohnt Nürnberg

Nürnbergs Burgstaller brachte den Club kurz vor der Halbzeitpause in Front - sein elfter Saisontreffer.

Nürnbergs Burgstaller brachte den Club kurz vor der Halbzeitpause in Front - sein elfter Saisontreffer. imago

Der 1. FC Nürnberg hat am Freitagabend im fränkischen Derby gegen die Würzburger Kickers ein hart erkämpftes 2:2-Unentschieden eingefahren und konnte damit den Aufsteiger in der Tabelle nicht überholen. In einer wenig ansehnlichen ersten Hälfte sorgte zunächst Burgstaller unmittelbar vor dem Pausenpfiff für das einzige Highlight: Der Österreicher traf aus spitzem Winkel zum 1:0, für den FCN-Stürmer war es der elfte Saisontreffer. In der Pause hatte ein sichtlich genervter Kickers-Trainer Hollerbach seine Mannschaft wachgerüttelt und diese drehte nach dem Seitenwechsel gehörig auf. Ein abgefälschter Schuss von Soriano flutschte zum Ausgleich ins Netz, kurz darauf versenkte Pisot einen Strafstoß souverän zur 2:1-Führung für die Gäste. Die Nürnberger wechselten offensiv und starteten eine Aufholjagd, die spät durch Hovland mit dem 2:2-Endstand belohnt wurde. Zuvor hatte der Club schon Riesenchancen vergeben.

Kramnys Einstand gelingt: Arminen drehen das Spiel gegen den FCH

Deutlich flotter als in Nürnberg ging die Partie auf der Bielefelder Alm los. Die Arminen, angeleitet und motiviert vom neuen Trainer Jürgen Kramny, zeigten sich in den Anfangsminuten enorm aggressiv und drängten die Heidenheimer hinten rein. Der FCH schwamm sich aber allmählich frei und ging durch Skarke in Führung. Erst kurz vor der Pause meldete sich die Arminia zurück und glich durch Voglsammers Abstauber aus. Das Tor tat den Ostwestfalen sichtbar gut, die zweite Hälfte ging der DSC wesentlich selbstbewusster an und jubelte letztlich verdient über Prietls Ping-Pong-Tor, das Kramny einen gelungenen Einstand bescherte.

Remis in Bochum: Quaschner kontert Kumbela

In Bochum war Spitzenreiter Braunschweig gefordert, doch im ersten Abschnitt waren vor allen Zweikämpfe Trumpf. Der VfL hatte ein Chancenplus, doch die Defensive der Niedersachsen stand einigermaßen sicher. In Hälfte zwei blieb die Verbeek-Elf weiterhin spielbestimmend, doch den Treffer markierte die Lieberknecht-Elf: Kumbela schloss einen Konter eiskalt zur Führung der Gäste ab. Die Braunschweiger träumten schon von einem glücklichen Dreier, doch nach Mlapas Pfostenschuss hatte Bochums Quaschner sein Visier schärfer gestellt und belohnte die Westdeutschen mit dem späten 1:1-Ausgleich.

cru/bst/kid