2. Bundesliga

Niedersachsen-Derby: Polizei verhindert Prügelei

Justiz prüft Langzeitgewahrsam

Niedersachsen-Derby: Polizei verhindert Prügelei

Im Vorfeld des Niedersachsen-Derbys: Die Polizei verhinderte am Freitagabend eine Prügelei zwischen den verfeindeten Lagern.

Im Vorfeld des Niedersachsen-Derbys: Die Polizei verhinderte am Freitagabend eine Prügelei zwischen den verfeindeten Lagern. picture-alliance

Nun droht mehreren Dutzend Beteiligter ein Langzeitgewahrsam. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, prüfe die Justiz, ob gegen die mutmaßlichen Krawallmacher eine entsprechende Maßnahme verhängt werden kann. "Sie wären dann bis morgen nach dem Spiel in Gewahrsam", sagte die Sprecherin vom Lagezentrum des Innenministeriums in Hannover. Ein Haftrichter will bis zum Abend darüber entscheiden. Die Maßnahme diene der Gefahrenabwehr.

Geschmacklos: 96-Puppe baumelt an einer Brücke

Wohl als Retourkutsche - beim letzten Duell im April 2014 in Hannover hatten Unbekannte ein totes Lamm am Zaun des 96-Trainingsplatzes aufgehängt und gleichzeitig eine Botschaft präsentiert ("Am Sonntag geht euch Mistviechern die Luft aus") - ist am Freitag eine Brücke zum Schauplatz einer Geschmacklosigkeit geworden: Eine Puppe mit 96-Vereinsschal wurde an einer Brücke in der Nähe der Fußball-Akademie des Bundesliga-Absteigers aufgehängt - wie an einem Galgen.

Die Hassbotschaft rechtfertigt den starken Polizeieinsatz im Rahmen des hochemotionalen Duells. Einsatzleiter Roger Fladung will aus polizeitaktischen Gründen die genaue Zahl der Einsatzkräfte nicht nennen, sieht sich aber gut gewappnet: "Es sind mehr Beamte im Einsatz als sonst, denn es ist ganz klar ein Spiel mit erhöhtem Risiko." Neben verstärkter Polizei-Präsenz wurde auch die Zahl der Ordner im Stadion von 400 auf 550 erhöht.

Ich kann mit diesen vergangenheitsgeprägten Verhaltensmustern wenig anfangen. Aber sie sind nun einmal da.

Hannovers Klubboss Martin Kind

96-Präsident Martin Kind fehlt für diese extrem ausgeprägten Spannungen das Verständnis. "Ich kann mit diesen vergangenheitsgeprägten Verhaltensmustern wenig anfangen. Aber sie sind nun einmal da", so der Klubboss.

jch/dpa/sid