2. Bundesliga

Remis am Millerntor: Nürnbergs Siegesserie ist passé

11. Spieltag: VfB gewinnt das Derby, 96 dreht das Spiel

Remis am Millerntor: Nürnbergs Siegesserie ist passé

Umkämpft: St. Paulis Bernd Nehrig (oben) im Duell mit Nürnbergs Laszlo Sepsi.

Umkämpft: St. Paulis Bernd Nehrig (oben) im Duell mit Nürnbergs Laszlo Sepsi. picture alliance

Nürnbergs Serie endet auf dem Kiez

Nürnbergs Serie ist dahin. Am Montagabend musste sich der Club am Millerntor mit einem 1:1 begnügen - nach vier Siegen am Stück. St. Pauli legte einen furiosen Start hin und ging früh durch Buchtmann in Front (6.). Die Franken schüttelten sich, ergriffen nach rund einer Viertelstunde die Initiative und glichen durch Burgstaller verdient aus (20.). Bis zur Pause dominierte der FCN, die Hamburger hatten Glück, dass Schiedsrichter Harm Osmers ein Handspiel Hedenstads (31.) nicht ahndete und Kempes Kopfballbogenlampe auf der Latte landete (34.).

Der zweite Abschnitt war ausgeglichen - wobei die Gäste nach rund einer Stunde für etwa 15 Minuten passiver agierten. St. Pauli aber ließ gute Chancen durch Koglin (59.) und Sobiech (68.) aus. In der Endphase hielt Nürnberg die Partie wieder offener, doch Sahin hatte nach einem weiten Himmelmann-Abschlag den Matchball auf dem Fuß - und hob Kirschbaum den Ball in die Arme (80.). Es blieb beim Remis.

Großer Jubel im Lager des VfB: Insua (vorne) jubelt mit Joker Terodde, der das 2:0 für Stuttgart erzielte.

Großer Jubel im Lager des VfB: Insua (vorne) jubelt mit Joker Terodde, der das 2:0 für Stuttgart erzielte. imago

Stuttgarts Joker stechen

Der VfB entschied das rassige badisch-schwäbische Derby mit 3:1 zu seinen Gunsten. Die Schwaben nutzten durch Asanos Premierentreffer gleich ihre erste Chance zur Führung, Karlsruhe fing sich aber schnell und schnupperte in einem ausgeglichenen ersten Durchgang des Öfteren am Ausgleich. Auf Stuttgarts Blitzstart nach der Pause durch Joker Terodde (46.) antwortete die Oral-Elf postwendend (Stoppelkamp, Elfmeter, 51.), kam aber danach trotz aller Bemühungen gegen defensivstarke und clevere Gäste kaum mehr in Schlagdistanz. Kurz vor Schluss sorgte mit Maxim ein zweiter Joker für die Entscheidung.

Hannover hängt Würzburg ab

Der Aufwärtstrend von Hannover 96 hält an! Die Niedersachsen ließen dem klaren 6:1-Pokalerfolg gegen Düsseldorf ein 2:1 in der Liga gegen die Würzburger Kickers folgen. In der ersten Hälfte kamen die Hausherren allerdings zu keinem Zeitpunkt ins Spiel, Soriano krönte einen perfekten Spielzug der Gäste mit dem 1:0 (24.). Nach dem Seitenwechsel rissen sich die Hannoveraner aber zusammen, nach Foul an Anton verwandelte Harnik den folgerichtigen Strafstoß (59.). Noch dicker kam es für die Unterfranken acht Minuten später: Klaus vollstreckte eine schöne Kombination aus wenigen Metern zum 2:1-Endstand. In der Nachspielzeit hielt Torhüter Sahin-Radlinger den Sieg mit einem parierten Strafstoß von Weil fest. In der 96. Minute setzte Harnik mit dem 3:1 nach einem Konter den Schlusspunkt. Durch den zweiten Pflichtspielsieg in Folge distanziert die Mannschaft von Trainer Daniel Stendel einen direkten Verfolger und hält Kontakt zur Spitzengruppe.

Bastians mit starken Nerven

In der Partie zwischen dem VfL Bochum und dem 1. FC Heidenheim erwischten die Gastgeber den besseren Start: VfL-Stürmer Mlapa nutzte gleich die erste Möglichkeit des Spiels und brachte Bochum mit einem satten Linksschuss aus rund 17 Metern früh in Führung (6.). Danach spielte der Revierklub clever, überließ Heidenheim den Ball und konterte die Gäste immer wieder schnell aus. Eine solche Situation führte zum zweiten Tor: Mlapa drang in den Strafraum ein und wurde von Beermann gefoult. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Bochums Kapitän Bastians zum 2:0-Halbzeitstand (31.). Nach dem Seitenwechsel fand Heidenheim besser ins Spiel und kam vier Minuten nach Wiederanpfiff durch ein unglückliches Flipper-Eigentor von Dawidowicz (49.) zurück ins Spiel. Bochum war nun viel stärker in der Defensive gefordert und sorgte nur noch selten durch Konter für Entlastung, brachte die knappe Führung aber über die Zeit.

Bebou trifft, Ayhan fliegt

Mit 1:6 kam Düsseldorf im Pokalspiel bei Hannover unter die Räder. Wie würde die Fortuna bei den stark gestarteten Eisernen reagieren? Beide Teams mussten auch wegen Verletzungen und Sperren zahlreiche Änderungen vornehmen (Union 6, Düsseldorf 4), dementsprechend holprig begann die Partie an der Alten Försterei. Lediglich Unions Hedlund (13., 17.) entwickelte ein wenig Torgefahr, kurz vor der Pause setzte Puncec einen Kopfball gut zwei Meter neben das Tor. Die Eisernen waren auch nach Wiederanpfiff das gefährlichere Team, Leistner (52.) näherte sich an - das Tor fiel aber völlig überraschend auf der anderen Seite. Nach Hennings' Abschluss stand Bebou goldrichtig und staubte zu Fortunas Führung ab (56.). Die Rheinländer setzten nun auf die Defensive, und das durchaus erfolgreich. Ein Düsseldorfer Konter hätte sogar beinahe für das zweite Tor von Bebou gesorgt (75., ans Außennetz). Union kam selten gefährlich vor das Tor, erst Kreilachs Kopfball (81., knapp daneben) sorgte für ein Raunen in der Alten Försterei. Letztlich blieb es aber beim 0:1 für die effektive Funkel-Elf, obwohl Fortunas Ayhan in der 86. Minute mit der Ampelkarte vom Platz flog.

Osawe ärgert auch die Kleeblätter

Osayamen Osawe

Eingeschenkt: Lauterns Osayamen Osawe erzielte den Siegtreffer gegen Greuther Fürth. imago

Auch bei der Partie zwischen Greuther Fürth und Kaiserslautern tat sich in der ersten Hälfte herzlich wenig. Die Pfälzer zeigten allerdings die besseren Ansätze, Görtler entwickelte erstmals so etwas ähnliches wie Torgefahr (30.). Kurz nach Wiederanpfiff brachte der Dreierpacker der Vorwoche Leben ins Spiel, Osawe traf für den FCK nach einer Einzelaktion (51.). Die Franken machten nun Dampf, Berisha (55.) und Zulj (62.), der einen schlampigen Querpass von Freis nicht mehr erreichte, hätten ausgleichen können. In der 76. Minute schloss Freis selbst ab, jedoch fehlte ihm diesmal das Fortune. Auf der anderen Seite agierte Osawe bei einem Konter in der 78. Minute zu egoistisch. Es reichte dennoch für den FCK, der in der Tabelle vorübergehend auf Rang 12 sprang. Die im Pokal erfolgreichen Kleeblätter hingegen kassierten die vierte Liganiederlage in Folge ohne eigenen Torerfolg.

Kutschke lässt das Stadion beben

Dynamo jubelt

Kurios: Stefan Kutschke (r.) dreht das Spiel im Alleingang. imago

Mit einer 15-minütigen Verspätung startete am Freitagabend die Partie zwischen Dynamo Dresden und Spitzenreiter Eintracht Braunschweig. Einige der 2000 Gästefans hatten es wegen eines Staus nicht rechtzeitig geschafft. Mit der ersten Chance der Partie gingen die Gäste aus Niedersachsen direkt durch Hernandez in Führung. Nach einem Aluminiumtreffer war der Braunschweiger Angreifer am reaktionsschnellsten und köpfte aus wenigen Metern ein (10.). Anschließend machte die Eintracht wenig für die Offensive, stand aber defensiv stabil und ließ nichts zu. Im zweiten Durchgang demonstrierte Kumbela dann seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und ließ Dresdens Keeper Schwäbe in der 52. Minute keine Chance. Als alles bereits auf nach einem Sieg für Braunschweig hinwies, fiel aus dem Nichts der 1:2 Anschlusstreffer durch Kutschke (69.). Und der Angreifer sollte sich noch zum Mann des Abends entwickeln: Der 27-Jährige sorgte nämlich nur fünf Minuten später für den Ausgleich und machte in der 81. Minute seinen Hattrick in nur zwölf Minuten (!) perfekt.

Voglsammer lässt Bielefeld aufatmen

Bielefeld traf auf den SV Sandhausen, präsentierte sich nach dem Pokalerfolg in Dresden mit Rückenwind und war das bessere Team in den ersten 45 Minuten. Allerdings ließen die Mannen von Interimstrainer Carsten Rump beste Möglichkeiten ungenutzt. Sogar einen Elfmeter nach einem Foul an Klos vergab der DSC. Knaller parierte den Strafstoß von Junglas (39.). Nach dem Wechsel hatte Sandhausen Glück, dass es nicht einen weiteren Elfmeter gab. Klos wurde unabsichtlich von Gordon im Sechzehner umgeräumt - über einen Pfiff hätte sich der SVS nicht beschweren können. Insbesondere Klos sorgte vorne für Unruhe im Strafraum. Alles schien auf ein Remis hinauszulaufen, doch dann ging die Arminia spät aber verdient doch noch in Führung: Voglsammer erzielte den vielumjubelten Treffer auf der Alm, der Bielefeld im Abstiegskampf aufatmen lässt.

Fehlentscheidung tut Aue weh - 1860 siegt klar 6:2

Mit dem von seiner Sperre und Verletzung zurückgekehrten Olic in der Startelf wollten die Münchner Löwen gegen Erzgebirge Aue an den Pokalerfolg anknüpfen und sich aus dem Tabellenkeller schießen. Und den Sechzigern gelang ein guter Start in die Partie: Nachdem sie den ersten Schock des Pfostenschusses von Samson überwunden hatten, gingen sie durch eine Standarssituation in Führung. Aycicek verwandelte einen Freistoß direkt (16.). Nur sieben Minuten später wurde Olic im Auer Strafraum zu Fall gebracht und Liendl erhöhte vom Punkt auf 2:0. Allerdings stellte Köpke in der 29. Minute den Anschluss her. Bitter war eine folgenschwere Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns vor der Pause: Olic schoss nach einem Konter aufs leere Tor, Ex-Löwe Hertner eilte ins Tor und klärte spektakulär am Boden mit dem Kopf. Der Unparteiische Thorben Siewer entschied auf Handspiel, pfiff Elfmeter und verwies Hertner des Platzes (43.). Liendl traf per Elfer zum 3:1. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Mölders gegen zehn Auer auf 4:1 (49.). Doch das Team aus dem Erzgebirge steckte nicht auf und verkürzte durch Soukou wieder. Als Aue dem dritten Treffer nahe war, traf Aycicek die Dotchev-Elf nach einem Konter ins Mark und erzielte das vorentscheidende 5:2. Den Schlusspunkt setzte Adlung in der 90. Minute und machte das halbe Dutzend voll.

mag