2. Bundesliga

Nürnberg überzeugt im "Zehn gegen Zehn"

Doppelte Ampelkarte binnen drei Minuten

Nürnberg überzeugt im "Zehn gegen Zehn"

Kurios: Kristian Pedersen (l.) und Edgar Salli (r.) sehen noch in der ersten Hälfte Gelb-Rot.

Kurios: Kristian Pedersen (l.) und Edgar Salli (r.) sehen noch in der ersten Hälfte Gelb-Rot. imago

Nur drei Minuten Überzahl

Trainer Alois Schwarz hatte noch überlegt, Teuchert neben Matavz in die Startelf zu beordern. Am Ende beließ es der Club-Coach aber bei derselben Startelf, die in Bielefeld den ersten Saisonsieg geholt hatte und ließ im gewohnten 4-2-3-1-System auflaufen. Mit dem aggressiv pressenden Gegner hatte der FCN zunächst Probleme, geriet im Spielaufbau unter Druck und fand in der Offensive fast gar nicht statt. Dann aber wurde es bunt - was den Franken offenbar in die Karten spielte.

1. FC Nürnberg - Vereinsdaten
1. FC Nürnberg

Gründungsdatum

04.05.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos
1. FC Union Berlin - Vereinsdaten
1. FC Union Berlin

Gründungsdatum

20.01.1966

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos
Trainersteckbrief Schwartz
Schwartz

Schwartz Alois

Trainersteckbrief Keller
Keller

Keller Jens

Spielersteckbrief Möhwald
Möhwald

Möhwald Kevin

Spielersteckbrief Teuchert
Teuchert

Teuchert Cedric

Berlins Kristian Pedersen und Nürnbergs Edgar Salli nämlich sahen noch im ersten Durchgang die Ampelkarte: Pedersen hatte erst Kevin Möhwald von vorne umgegrätscht (24.) und zog später bei einem Offensivausflug voll gegen Torwart Thorsten Kirschbaum durch (39.), was in der Summe dann Gelb-Rot machte. Salli arbeitete in einem Laufduell erst mit dem Arm (26.) und hatte dann die Hände im Gesicht des Gegenspielers (42.) - auch hier griff Schiedsrichter Daniel Schlager zuerst an die Brust- und dann an die Gesäßtasche. In der Geschichte der 2. Liga war es erst das fünfte Mal, dass es gleich zwei Ampelkarten in der ersten Halbzeit gab.

Ein Tor "aus heiterem Himmel"

Spielbericht

Im Modus "Zehn gegen Zehn" kam Nürnberg nun offensichtlich besser zu Recht. Kurz vor der Halbzeit hatte Möhwald mit einem Distanzschuss Erfolg (45.). "Das Tor fällt ein wenig aus heiterem Himmel, da hatten wir das Glück auch mal auf unserer Seite", kommentierte Schwartz den Führungstreffer, der seiner Mannschaft in die Karten spielte. Der Club machte nach dem Seitenwechsel noch einmal kurz Druck, um sich dann geschlossen zurückzuziehen, um auf Kontermöglichkeiten zu warten. Ein Mittel, das gegen die Eisernen fruchtete. "Nach der Pause müssen wir eigentlich das zweite Tor machen", erinnerte sich Schwartz, "wir machen dann durch einen Konter das 2:0."

Teuchert trifft

Cedric Teuchert & Jacob Busk

"Ich war mir sicher, dass ich den mache": Cedric Teuchert (l.) trifft gegen Jacob Busk. imago

In der 80. Minute nämlich hatte Schwartz Teuchert für Matavz aufs Feld geschickt. Ein Wechsel, der sich nur drei Minuten später voll auszahlte: Dave Bulthuis steckte für den 19-jährigen Stürmer durch, der bei seinem Alleingang Torwart Jakob Busk überholte und zum 2:0-Endstand einschob. "Ich war mir sicher, dass ich den mache, da war mir die Berührung vom Torwart egal", sagte das Talent nach seinem ersten Saisontreffer. "Ich bin froh, dass ich das Tor gemacht habe. Am Ende ist aber ohnehin entscheidend, dass wir gewonnen haben."

Behrens: "Rackern und Kämpfen wurde belohnt"

Damit gewinnt Nürnberg das zweite Spiel in Folge. "Es tut uns allen gut, dass wir nach dem Sieg in Bielefeld nachlegen konnten", zeigte sich Schwartz erleichtert. "Ein Sieg tut immer gut, aber in dieser Situation war das noch wichtiger", befand auch Mittelfeldmann Hanno Behrens, "in den Spielen davor hat auch oft die Leistung gestimmt, aber das Ergebnis nicht. Wir rackern und kämpfen und heute wurden wir belohnt dafür."

Kein Vorwurf von Keller

Bei den Hauptstädtern rissen dagegen gleich zwei Serien: Zum einen waren die Eisernen seit sechs Spielen ungeschlagen, zum anderen konnte Union die vorausgegangenen vier Partien allesamt gewinnen. "Meine Jungs haben alles probiert, deshalb kann ich meiner Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen", bilanzierte Berlins Trainer Jens Keller. "In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel gut im Griff und waren überlegen. Das Gegentor ist aus dem Nichts gefallen und hat dem Gegner natürlich in die Karten gespielt. Dass wir dann Konterchancen zulassen müssen, ist völlig normal."

cru