Ob ein Dreier für die Psyche nun besonders wichtig wäre, wurde Bernd Hollerbach am Mittwochmorgen auf dem Trainingsgelände in Randersacker gefragt. Der Trainer stand auf der Tartanbahn neben dem Spielfeld und lächelte milde. "Ein Dreier", sagte er, "ist immer gut - ob diese Woche oder nächste Woche."
In der Liga blieb seinen Würzburgern ein Sieg bislang versagt. In Braunschweig (1:2) und gegen Kaiserslautern (1:1) hatten die Kickers erst in der zweiten Halbzeit zu ihrem Spiel gefunden. Bei der jüngsten Pokalpartie aber, dem 1:0 gegen Braunschweig, überzeugten sie auf ganzer Linie. "Es war 120 Minuten richtig gut", findet Hollerbach. Er meint: "Ich habe das Gefühl, dass wir uns an die neue Klasse gewöhnt haben."
Wir haben zum ersten Mal unser Gesicht gezeigt. Wir haben mutig und aggressiv nach vorne verteidigt.
Richard Weil im Rückblick auf den 1:0-Sieg im Pokal gegen Braunschweig
Hatte Würzburg in den ersten beiden Ligaspielen, gerade in den jeweils ersten 45 Minuten, noch etwas verhalten gespielt, so zeigte es im Pokal "zum ersten Mal unser Gesicht", erklärte Richard Weil. Man habe "mutig und aggressiv nach vorne verteidigt". Und: "Wenn wir das in der 2. Liga auf den Platz bringen, werden wir etwas holen." Die Unterfranken haben erkannt, dass sie durchaus imstande sind, auch fußballerisch mit den übrigen Zweitligisten Schritt zu halten.
Zuvor hatte sich Würzburg zuvorderst auf seine Defensive verlassen und - so gestand Torjäger Elia Soriano nach dem Pokalspiel - zu wenig Vertrauen in das eigene spielerische Vermögen gehabt. Vor dem Spiel am Freitag in Heidenheim kündigte Hollerbach nun jedoch an: "Wir wollen vor allem mutig spielen."
Wulnikowski "hat einen Vorsprung" - und bleibt im Tor
Da der Coach mit dem Auftritt seiner Elf gegen Braunschweig sehr zufrieden war, gedenkt er nicht, seine Startelf bei der nun anstehenden Aufgabe in der Voith-Arena grundlegend zu verändern. Gemeinhin dürfte nur Robert Wulnikowski ins Tor zurückkehren - auch wenn Jörg Siebenhandl im Pokal eine vorzügliche Premiere gab. Am Mittwoch stellte Hollerbach klar: "Wulle hat einen Vorsprung, weil Jörg spät gekommen ist. Er hat in beiden Spielen gute Leistungen gebracht, deswegen gibt es keinen Grund, zu wechseln."