2. Bundesliga

Bakalorz: "Am Ende entscheidet die Mentalität"

Sommer-Neuzugang aus Paderborn im kicker-Interview

Bakalorz: "Am Ende entscheidet die Mentalität"

Sprach offen und ehrlich im kicker-Interview: Hannovers Marvin Bakalorz.

Sprach offen und ehrlich im kicker-Interview: Hannovers Marvin Bakalorz. imago

kicker: Herr Bakalorz, das zweite Trainingslager der Vorbereitung biegt auf die Zielgerade ein. Wie fallen Ihre ersten Eindrücke vom neuen Verein und der neuen Mannschaft aus?

Marvin Bakalorz: Super, die gesamte Infrastruktur und das Stadion gehören sicherlich zu den Top 10 der Bundesliga. Auch die Mannschaft war klasse zu mir und hat mich toll aufgenommen. Die ersten Wochen sind sehr positiv verlaufen.

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kicker: Was waren die ausschlaggebenden Gründe für Ihren Wechsel zu 96?

Bakalorz: Ich wollte mal wieder bei einem großen Traditionsverein und so großartigen Bedingungen wie in Hannover spielen. Der Verein hat zudem hohe Ziele und diese habe ich auch in meiner Karriere. Aus diesen und einigen anderen Gründen war 96 die richtige Entscheidung.

kicker: Daniel Stendel fordert von Ihnen, dass Sie als Führungsspieler noch mehr vorangehen und auch im Training noch mehr Kommandos geben.

Bakalorz: Da hat er auch recht, darüber haben wir bereits gesprochen. In den ersten Wochen in einer neuen Mannschaft muss sich erst einmal alles finden. Als einer der älteren Spieler will ich aber natürlich vorangehen und ich weiß, dass ich in diesem Bereich noch mehr machen muss.

kicker: Wodurch zeichnet sich ein Führungsspieler außerhalb des Platzes aus?

Bakalorz: Auch als älterer Spieler musst du immer lernwillig bleiben und weiterkommen wollen. Bei unserem Trainer ist auch deutlich spürbar, dass er wirklich jeden Spieler voranbringen will. Als Führungsspieler gehört es zudem dazu, ein Gehör für die jungen Spieler zu haben und ihnen Tipps zu geben.

Neben meinem Vater, der ja auch Profi war, und meinem neuen Trainer ist er definitiv eine Person, die mir mit guten Ratschlägen helfen kann.

Marvin Bakalorz über Stefan Effenberg

kicker: In Paderborn haben Sie unter Stefan Effenberg, dem Prototypen eines Führungsspielers, trainiert. Was hat er Ihnen mit auf den Weg gegeben?

Bakalorz: Egal, was ich jetzt zu Stefan Effenberg sage, das wird dann eh wieder die Überschrift (lacht). Effe war einer der Besten auf dieser Position und hat auf dem allerhöchsten Niveau gespielt, deshalb konnte er mir natürlich viele wertvolle Tipps geben. Auch zu Verhaltensweisen außerhalb des Platzes, was einige vielleicht verwundern mag. Neben meinem Vater, der ja auch Profi war, und meinem neuen Trainer ist er definitiv eine Person, die mir mit guten Ratschlägen helfen kann.

kicker: Sie sind in den letzten beiden Jahren mit Paderborn zweimal infolge abgestiegen, zuletzt sogar als Kapitän. Kratzt dies an Ihrem Selbstvertrauen?

Bakalorz: Da gibt es jetzt ja zwei Szenarien: Entweder du sagst "Scheiße, was mach ich jetzt bloß?" und nimmst den Kopf runter oder du hakst das ab und kämpfst dich aus so einer Situation wieder heraus. Ich bin der Typ, der sich zurückkämpfen will. Zudem vergessen die Leute häufig, dass ich mit Paderborn zuvor ja auch aufgestiegen bin.

kicker: Welches Patentrezept aus der Paderborner Aufstiegssaison nehmen Sie mit für die Mission Wiederaufstieg mit Hannover?

Bakalorz: Das Team muss ein verschworener Haufen sein und sich vertrauen. Qualität haben viele Teams in der Liga, am Ende entscheidet aber die Mentalität darüber, ob du es schaffst oder nicht. Bei uns sehe ich da gute Voraussetzungen, denn wir sind charakterlich eine tolle Truppe mit einer guten Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern.

Interview: Karsten Lübben