Torlos seit fast anderthalb Jahren
Mit der Empfehlung als Torschützenkönig 2013/14 (15 Treffer, wie Paderborns Mahir Saglik) kam Sylvestr im Sommer 2014 von Erzgebirge Aue nach Nürnberg. Beim Club unterschrieb der Stürmer einen hoch dotierten Dreijahresvertrag. Der FCN erwartete sich vor allem eines: Tore. Wirklich warm wurde der Blondschopf in Franken aber nicht. Zwar gelangen ihm in der Saison 2014/15 noch ganze neun Treffer. Seit dem 15. Februar 2015 aber wartet Sylvestr auf ein Erfolgserlebnis. Die Tormaschine streikte. Bis heute.
1. FC Nürnberg - Vereinsdaten
Gründungsdatum
04.05.1900
Vereinsfarben
Rot-Weiß
Spielersteckbrief Sylvestr
An die erfolgreichen Zeiten bei den Veilchen konnte Sylvestr nie annähernd anknüpfen. Der Club hätte den Angreifer gerne verkauft, doch war das horrende Gehalt ein schwerer Anker, der den Slowaken in Nürnberg hielt. Im Januar 2016 resultierte eine Leihe nach Paderborn. Doch auch diese Luftveränderung hatte keine verbessernde Wirkung - nach nur vier Einsätzen mit null Toren und einem kicker-Notenschnitt von 5,17 war das Kapitel SCP wieder beendet und der 27-Jährige kehrte zum FCN zurück. Nun, im letzten Vertragsjahr, geht es für 1,78-Meter-Mann um die letzte Chance.
Sylvestr: "Das ist fürs Selbstvertrauen sehr wichtig"
Diese scheint Sylvestr nun nutzen zu wollen. Zumindest in den Vorbereitungsspielen gab der Stürmer Gas und meldete sich beim jüngsten Test gegen den Schweizer Zweitligisten FC Winterthur (5:1) mit einem Dreierpack zurück. "Dreimal zu treffen ist immer schön. Doch gerade jetzt ist das fürs Selbstvertrauen sehr wichtig", sagte Sylvestr. Auch FCN-Sportvorstand Andreas Bornemann teilt diese Freude: "Ich freue mich für ihn - und auch für uns."
Klar ist aber: Sylvestr muss auch im Ligaalltag wieder liefern. Kann der neue Club-Coach Alois Schwartz den Slowaken wieder zu Höchstleistungen antreiben? Zuvor stagnierte die Karriere des 27-Jährigen gleich unter vier Trainern (Valerien Ismael, René Weiler, Stefan Effenberg, René Müller).
Ein neuer Partner?
Auffällig: Schon zu den Zeiten im Erzgebirge wirkte Sylvestr besonders treffsicher, wenn neben ihm ein wuchtiger Stürmer agierte. Zum Torschützenkönig avancierte er, als der bullige Frank Löning neben ihm agierte und Räume schaffte. Ein solcher Spielertyp aber fehlt in Nürnberg. Noch. Nachdem die finanziell angeschlagenen Franken Niklas Füllkrug und/oder Guido Burgstaller verkaufen müssen, wäre Platz für einen neuen Angreifer. Die Fahndung läuft.
Ob sich die Verantwortlichen dabei bewusst nach einem Sturmtank umsehen, ist nicht verbrieft. Seit Dienstag stellen die Franken mit Zachary Hadji (zuletzt FC Metz) einen 1,82 Meter großen Stürmer im Probetraining auf den Prüfstand. So oder so: Der Sylvestr-Kracher muss wieder zünden - 2017 läuft der Vertrag aus. Kriegt der Slowake trotz des Karriere-Knicks noch einmal die Kurve?
