2. Bundesliga

FSV droht Sturz in die Bedeutungslosigkeit

Frankfurt auf Leipziger Schützenhilfe angewiesen

FSV droht Sturz in die Bedeutungslosigkeit

Der schwere Gang in die 3. Liga steht kurz bevor: FSV-Keeper Weis ist am verzweifeln.

Der schwere Gang in die 3. Liga steht kurz bevor: FSV-Keeper Weis ist am verzweifeln. picture alliance

Existenzkampf beim FSV

Für den kleinen Frankfurter Stadtteilklub käme dieser Gang einer Katastrophe gleich. Seit acht Jahren kämpft der FSV im Bundesliga-Unterhaus um sein Überleben als einer der finanzschwächsten Vereine. Der Sturz in die 3. Liga wäre mit solch immensen finanziellen Einbußen verbunden, dass der Wiederaufstieg für die Frankfurter in naher Zukunft kaum zu realisieren wäre. Alleine die Fernsehgelder würden von knapp sieben Millionen in der Spitze auf rund 700.000 Euro fallen. Zusätzliche Einbußen beim Marketing und den ohnehin schon geringen Zuschauerzahlen würden den Gesamtumsatz von zuletzt knapp 14 Millionen Euro auf ca. fünf Millionen sinken lassen. Daraus eine Aufstiegsmannschaft zu formen, würde in der finanzstarken 3. Liga an ein Wunder grenzen. Ganz abgesehen von den Existenzen der Mitarbeiter, von denen etliche mit ihrer Entlassung rechnen müssten.

Im Abstiegsfall droht der Ausverkauf

Zudem würde dem FSV der sportliche Ausverkauf drohen: Dass Spieler wie Marc Kruska, Alexander Huber, Denis Epstein, Zlatko Dedic und Edmond Kapllani, deren Verträge auslaufen, den Weg in die 3. Liga mitgehen, ist überaus unwahrscheinlich. Keeper Andre Weis, Abwehrchef Florian Ballas oder Mittelfeldmotor Fanol Perdedaj dürften kaum zu halten sein. Acht Leihspieler kehren zudem zu ihren Vereinen zurück - außer Taiwo Awoniyi (18, FC Liverpool) konnte sich keiner für einen weiteren Karriereschritt empfehlen. Derzeit liegen die Vertragsgespräche aber ohnehin auf Eis.

Wir müssen über Grenzen gehen!

Clemens Krüger, FSV-Geschäftsführer

Für die verunsicherten Frankfurter, die seit elf Spielen auf einen Sieg warten, geht es am Sonntag um alles oder nichts. Nachdem in den vergangenen Wochen nichts geholfen hat, um die Mannschaft zu stabilisieren, zu stärken, ihr die Fähigkeit zu siegen zurückzugeben, muss der FSV nun auf ein Wunder hoffen. "Wenn wir am Sonntag gewinnen, dann glaube ich auch ganz fest an die Relegation", hat Geschäftsführer Clemens Krüger den Glauben noch nicht verloren, weiß aber: "Wir müssen über Grenzen gehen, unsere Abstiegsgedanken ausblenden." Im Trainingslager in Bad Kreuznach sucht Trainer Falko Götz derzeit die Akteure, die dieses Wunder am ehesten herbeiführen können. Dass weder Youngster noch Routiniers sich dafür zur Zeit an vorderster Front anbieten, spricht für sich. Aber irgendeiner wird es richten müssen…

Susanne Müller