2. Bundesliga

Turbulente Tage bei F95: Funkel und Azzouzi im Fokus

Düsseldorf: Duell gegen den ebenfalls kriselnden FCK

Turbulente Tage bei F95: Funkel und Azzouzi im Fokus

Steht gegen Kaiserslautern vor seinem Debüt als Cheftrainer von F95: Friedhelm Funkel.

Steht gegen Kaiserslautern vor seinem Debüt als Cheftrainer von F95: Friedhelm Funkel. imago

"Die Tabelle lügt nicht. Wir haben uns in Sandhausen nicht so präsentiert, dass wir an den Klassenerhalt glauben konnten", begründete Interims-Vorstand Paul Jäger die Demission von Marco Kurz. Nach 81 Tagen und zuletzt null Punkten aus vier Spielen musste der 46-jährige Kurz seinen Hut bei F95 nehmen.

Neue Akzente erhofft man sich beim Tabellen-16. nun von Funkel, vorzugsweise schon im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Im Abstiegskampf soll insbesondere die Erfahrung des "alten Hasen" auf der Trainerbank helfen: Der 62-Jährige stand bisher in 195 Zweitligaspielen an der Seitenlinie. Mit einem Punkteschnitt von 1,62 pro Spiel rangiert er auf dem fünften Rang aller aktuellen Trainer der 2. Bundesliga. "Es liegt auf der Hand, dass es nicht um Schönspielerei geht", betonte Funkel. Er möchte schleunigst die richtige Mischung finden, um die zahlreich gefangenen Tore nach Kontern abzustellen und das eigene Angriffsspiel zu beleben. Seine ersten Trainingseindrücke waren positiv: "Einsatz, Hingabe und der Wille, Tore zu erzielen waren absolut da", schilderte Funkel im Rahmen der obligatorischen Pressekonferenz am Freitag und ergänzte: "Auch das Timing hat gestimmt."

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Spielersteckbrief Bellinghausen
Bellinghausen

Bellinghausen Axel

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Funkel

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Fortuna Düsseldorf - Vereinsdaten
Fortuna Düsseldorf

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05.05.1895

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1. FC Kaiserslautern - Vereinsdaten
1. FC Kaiserslautern

Gründungsdatum

02.06.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Bellinghausen relativiert

Axel Bellinghausen (32) beschrieb die jüngsten Ereignisse im Verein gegenüber dem Fanmagazin "95Olé" wie folgt: "Wenn man den Schritt der Trainerentlassung geht, muss man sich für jemanden entscheiden, der Erfahrung mitbringt, der in dieser Situation einen sehr kühlen Kopf behält." Mit dem "authentischen" Funkel sieht er bei der Fortuna "brutale Erfahrung im Trainerzimmer sitzen". Der Routinier betonte, dass das Kind aufgrund der aktuellen Tabellensituation noch nicht in den Brunnen gefallen sei: "Wir haben 24 Punkte auf der Habenseite und genau die gleiche Anzahl ist noch einmal zu vergeben."

Die Bilanz im Duell der Traditionsvereine spricht für die Hausherren: In sieben Begegnungen mit dem FCK holte F95 drei Siege und drei Unentschieden. Die einzige Niederlage setzte es dagegen vergangenen Oktober: 0:3 hieß es nach 90 Minuten gegen die Pfälzer im Fritz-Walter-Stadion.

Fünfstück warnt seinen FCK

"Wir haben gut trainiert und die Mannschaft drauf eingeschworen, was uns in Düsseldorf erwarteten wird: Eine Mannschaft, die mit großer neuer Motivation vor heimischem Publikum antreten wird und zeigen will, dass sie da hinten rauskommen möchte", warnt FCK-Trainer Fünfstück seine Mannen vor dem Trainereffekt bei der Fortuna. Er weiß aber auch: "Die Fortuna hat sieben Punkte Rückstand und muss gewinnen, um an uns ranzukommen." Im Falle des Sieges würden die Düsseldorfer den Tabellenzwölften Kaiserslautern maximal einen Rang nach unten ziehen – ein Sieg von Arminia Bielefeld bei Funkels Ex-Klub 1860 München vorausgesetzt. Dieser wäre wohl auch nach dem Geschmack des punktgleichen Tabellennachbarn aus dem Rheinland. Die Roten Teufel blieben zuletzt ebenso wie F95 viermal ohne Punkte. Bezogen auf den Trend können Funkel und Fünfstück somit ein Duell auf Augenhöhe erwarten.

Azzouzi im Brennpunkt

Rachid Azzouzi

Sieht sich rassistischen Angriffen ausgesetzt: Sportdirektor Rachid Azzouzi. Rachid Azzouzi

Nach der misslungenen Liaison zwischen der Fortuna und Kurz steht Manager Rachid Azzouzi in der Kritik. Stein des Anstoßes ist, dass er nach der Beurlaubung Frank Kramers Kurz durchsetzte und mit Funkel, unter Berücksichtigung von Interimstrainer Peter Hermann, bereits den vierten Mann an der Seitenlinie in nur einer Saison präsentierte. Mehrere verschiedene Manager und Trainer haben inzwischen einen Kader zusammengestellt, der nicht zusammenpasst. Auch die Neuverpflichtungen Ya Konan, van Duinen, Strohdiek, Akpoguma und Koch zeigten sich bis dato noch nicht als Verstärkungen. Eine Ausnahme stellt lediglich der vom HSV geliehene Demirbay dar. Doch seit Jahren werden in Sachen Neuverpflichtungen Fehler gemacht, auch Azzouzi trägt eine Teilschuld. Mit dem vorgezogenen Antritt von Vorstandschef Robert Schäfer (Dresden) steht Azzouzi als Manager wohl spätestens nach der Saison zur Diskussion.

Unabhängig vom sportlichen Geschehen muss er sich auch noch gegen einen Angriff über ein soziales Netzwerk erwehren, gegen den der Verein vorgehen möchte. "Wir distanzieren uns ganz klar von solchen Äußerungen und prüfen derzeit rechtliche Schritte gegen die Verfasser des Beitrags", kündigt der Verein an und unterstreicht: "Das ist nicht Fortuna, das ist nicht Düsseldorf." Azzouzi will sich derzeit nicht äußern – turbulente Tage bei Fortuna.

kon/ob