2. Bundesliga

In Kaiserslautern regiert der Frust

Nach der dritten Niederlage in Folge

In Kaiserslautern regiert der Frust

Enttäuschung pur: Markus Karl, Stipe Vucur, Antonio Colak und Konrad Fünfstück nach dem Spiel in Nürnberg.

Enttäuschung pur: Markus Karl, Stipe Vucur, Antonio Colak und Konrad Fünfstück nach dem Spiel in Nürnberg. imago

"Natürlich bin ich nicht glücklich. Es tut verdammt weh, dieses Tor so spät zu bekommen", sagte Jon Dadi Bödvarsson nach Abpfiff. Dem isländischen Winterneuzugang war trotz seines ersten Treffers im FCK-Trikot verständlicherweise nicht nach Feiern zu Mute. "Fußball ist ein verrücktes Spiel. Das Ergebnis haben wir nicht verdient, sondern eher einen Punkt für ein schweres Auswärtsspiel." Tatsächlich hatten sich die Gäste einige Chancen erarbeitet, ließen gegen Nürnberg vor allem in der zweiten Hälfte wenig zu und konnten sich am Ende aber wie schon häufiger in der Saison nicht mit etwas Zählbarem belohnen. "Wir müssen daran arbeiten, das geht nicht", sagte Patrick Ziegler, der den verletzten Tim Heubach nach 33 Minuten in der Innenverteidigung ersetzte. "Es ist in dem Moment individuelle Stärke oder Schwäche, die entscheidet", befand der vor der Saison aus Paderborn verpflichtete Defensivmann.

Wir müssen diese Kleinigkeiten abstellen, denn es sind Nuancen, die in der Liga entscheiden.

Daniel Halfar nach der 1:2-Niederlage in Nürnberg

Zustimmung erhielt er von Daniel Halfar. "Wenn man jetzt mal die Rückrunde ein bisschen Revue passieren lässt, ist es das dritte Spiel in dem wir kurz vor Schluss einen Punkt oder den Sieg verschenken. Das ist irgendwann kein Pech mehr", sagte der Kapitän. "Wir müssen diese Kleinigkeiten abstellen, denn es sind Nuancen, die in der Liga entscheiden." Sinnbildlich dafür steht Torhüter Marius Müller. Wie schon gegen Freiburg bot er Licht und Schatten, war zunächst sicherer Rückhalt, ehe ihm in der 88. Minute der entscheidende Fehler unterlief. Eine Nürnberger Hereingabe klärte er zu unentschlossen und legte Zoltan Stieber damit unfreiwillig das Tor auf.

Kritik am Schlussmann, der seine erste komplette Profisaison spielt, wollte Konrad Fünfstück allerdings nicht üben. "Man kennt mich, ich hebe keinen Einzelnen heraus", stellte sich der FCK-Trainer wie schon zuletzt vor seine Mannschaft. Der gebürtige Franke wollte den Fokus viel mehr auf das aus seiner Sicht gute Spiel seiner Mannschaft lenken. "Wir haben Nürnberg keine Möglichkeiten mehr geboten. Sie hatten gar keine Idee, wie sie gegen uns spielen sollen und haben am Ende die Bälle nur noch nach vorne gedroschen", betonte der 35-Jährige. "Aber unter dem Strich steht heute eine Niederlage. Und das tut richtig weh."

Warum seine Mannschaft auch in der turbulenten, sechs-minütigen Nachspielzeit und in Überzahl nicht mehr zwingend vor das Nürnberger Tor kam, konnte aber auch Fünfstück nicht beantworten. Mangelnde Kondition wollte er nicht gelten lassen. "Manchmal ist das halt so. Dann bekommst du kurz vor Schluss ein Gegentor oder einer rutscht rein", sagte der lange Zeit in Nürnbergs Nachbarschaft bei Greuther Fürth tätige Trainer resignierend, bevor er sich um Optimismus für die Zukunft bemühte. "Umgekehrt bin ich fest überzeugt: Wenn wir so weitermachen, fällt auch mal wieder einer für uns so rein."

kon