2. Bundesliga

Freiburg siegt im Gipfeltreffen gegen Leipzig

25. Spieltag: VfL punktet spät - St. Pauli-Pleite, Club-Rekord

Freiburg siegt im Gipfeltreffen gegen Leipzig

11. Saisontreffer: Freiburgs Vicenzo Grifo (Nr. 32) bejubelt das 1:0.

11. Saisontreffer: Freiburgs Vicenzo Grifo (Nr. 32) bejubelt das 1:0. imago

Freiburg hält das Titelrennen offen

Die wiedererstarkten Freiburger setzten sich am Montagabend gegen den zuvor unangefochtenen Primus aus Leipzig mit 2:1 durch und haben nur noch drei Punkte Rückstand auf RB. Pünktlich zum Spielbeginn setzte heftiger Schneefall ein, der das Geläuf enorm rutschig machte. Doch trotz des schneebedeckten Untergrunds setzten beide Teams soweit es ging auf gepflegtes Kurzpassspiel. Und der überwiegende Teil der 23.500 Zuschauer im Schwarzwald-Stadion durfte bereits in der 10. Minute jubeln, als Grifo nach Zuspiel von Frantz mit überlegtem Schuss ins lange Eck die Freiburger in Führung brachte. Der elfte Saisontreffer des Italieners. Leipzig erhöhte die Schlagzahl, der SCF stand hinten aber aufmerksam und sicher, setzte selbst zu schnellen Kontern an. Beide Teams boten angesichts der widrigen Umstände ein starkes Spiel. Die Breisgauer setzten in der stark umkämpften Partie mehr und mehr auf lange Bälle in die Spitze, Leipzig blieb bei der spielerischen Komponente. Echte Torchancen blieben aus. Der Schneefall war so stark, dass Schiedsrichter Gräfe zwischenzeitlich unterbrach, um die Linien neu freischippen zu lassen.

Nach dem Wiederanpfiff entwickelte sich zunächst eine höchst zerfahrene Partie, in der sich gegenseitig kein Meter geschenkt wurde. Eine tolle Stafette der Leipziger aber veredelte Kapitän Kaiser etwas überraschend zum Ausgleich, als er einen Poulsen-Rückpass aus 14 Metern überlegt ins linke Eck einschoss (56.). Danach erhöhte RB den Druck merklich, Freiburg geriet in Nöte. Doch mit dem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung schickte Freiburgs Petersen Niederlechner auf die Reise, der allein vor Gulacsi eiskalt vollstreckte (68.). Jetzt hatte wieder der SCF Oberwasser, Gulacsi rettete aber mehrfach klasse. Tabellenführer Leipzig packte am Ende die Brechstange aus, konnte sich gegen die zweikampfstarken Breisgauer aber nicht mehr entscheidend durchsetzen und musste ohne Punkte die Heimfahrt antreten. Auch weil Schwolow in der Nachspielzeit noch einmal spektakulär parierte (90.+3).

Elfmeterdrama in Bochum

Der VfL Bochum hat im Rennen um die Aufstiegsplätze einen kleinen Rückschlag hinnehmen müssen, kam aber in der Nachspielzeit zumindest noch zu einem Remis. Die Mannschaft von Trainer Gertjan Verbeek spielte gegen Arminia Bielefeld 2:2 (1:0). In einer souveränen ersten Halbzeit erzielte Terodde nach schöner Vorarbeit von Bulut und Terrazzino den verdienten Führungstreffer für die Gastgeber (30.). Den Ausgleich erzielte Bielefelds Ulm direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs vom Elfmeterpunkt (42.). Nach einem Schuss von Hemlein hatte Schiedsrichter Welz zuvor fälschlicherweise auf Handspiel von Haberer im eigenen Strafraum entschieden.

Doppelpacker: Terodde rettete Bochum gegen Bielefeld einen Punkt.

Doppelpacker: Terodde rettete Bochum gegen Bielefeld einen Punkt. Getty Images

Bochum drängte anschließend auf den erneuten Führungstreffer, bekam den Ball aber nicht ins Tor, Terrazzino scheiterte am Pfosten. Die Gäste dagegen blieben eiskalt. Einen Konter verwandelte Nöthe schließlich zum 2:1 (79.). In der Nachspielzeit wurde es turbulent. Terodde scheiterte zunächst mit einem Foulelfmeter an Hesl, traf aber mit dem Nachschuss zum viel umjubelten Ausgleich (90.+6). Für die Bochumer war es das neunte ungeschlagene Spiel in Serie. Die Arminia ist nun seit fünf Spielen sieglos.

St. Pauli lässt Federn

Der FC St. Pauli verliert im Aufstiegsrennen an Boden, nur drei Tage nach dem knappen 1:0 über Braunschweig patzte der Kiez-Klub in Heidenheim. Die Führung für die Ostalbstädter erzielte im zweiten Abschnitt der junge Thomalla, der dabei von einem groben Schnitzer vom sonst so sicheren Hamburger Schlussmann Himmelmann profitierte. Wenig später machte der eingewechselte Finne nach einem mustergültigen Konter über Leipertz und Schnatterer den Deckel endgültig drauf. Während das 2:0 den ersten Dreier der Schmidt-Truppe über eines der großen Teams der Liga bedeutete, konnte St. Pauli den auf fünf Punkte angewachsenen Rückstand auf den 1. FC Nürnberg nicht verringern. Besonders bitter war der Arbeitstag für den baldigen Heidenheimer Verhoek, der zur Pause reinkam und nur 14 Minuten später mit Verdacht auf Bänderriss wieder vom Feld musste.

Braunschweig muss abreißen lassen

Eintracht Braunschweig ist nach dem 1:1 (0:0) gegen Tabellenschlusslicht Duisburg zwar seit mittlerweile acht Heimspielen ungeschlagen, das Remis fühlt sich nach optischer Überlegenheit aber wie eine Niederlage an. Überschattet wurde die Begegnung von der wohl schweren Verletzung von BTSV-Kapitän Correia (Sprunggelenk), der direkt ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Nach der überraschenden Gästeführung durch Chanturia glich die Eintracht in Person von Khelifi postwendend aus. Einen weiteren Treffer konnten die Hausherren nicht mehr erzielen und müssen ihre Aufstiegshoffnungen nun wohl endgültig beenden.

Paderborner Remis im Spiel 1 nach Effenberg

Am Ende herrschte Gleichstand: Paderborns Koc gegen Fürths Hirsch.

Am Ende herrschte Gleichstand: Paderborns Koc gegen Fürths Hirsch. imago

Am Samstag feierten zwei Trainer ihr Debüt: In Paderborn saß nach der Entlassung von Stefan Effenberg gegen Greuther Fürth erstmals René Müller auf der Bank des SCP. Paderborn begann offensivstark, beherrschte die Partie und ging in der 19. Minute verdient mit 1:0 in Führung: Helenius köpfte nach Flanke von Koc aus fünf Metern ins Fürther Tor. Von den Franken war wenig zu sehen, nur kurz vor der Pause hatte Tripic eine Halbchance, sein Schuss wurde aber abgeblockt. Auch nach dem Seitenwechsel waren die Ostwestfalen am Drücker, hatten in der 57. Minute aber Glück, als Freis aus sieben Metern über das SCP-Tor schoss. Insgesamt waren die Paderborner zwar lange dem zweiten Treffer näher als die Fürther dem Ausgleich, scheiterten jedoch an ihrer mangelnden Chancenverwertung. Das rächte sich in der 83. Minute, als die Abwehr der Gastgeber den Ball nicht wegbekam und Vukusic das Leder über die Linie zum Ausgleich drückte. Fürth witterte plötzlich Morgenluft, drängte auf den Auswärtssieg, doch Paderborn brachte zumindest einen Punkt über die Zeit. Nach der Düsseldorfer Niederlage beträgt der Abstand zum Relegationsplatz nun noch vier Punkte. Ein wenig Hoffnung gibt es also wieder in Ostwestfalen.

Den Schock über den aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Sascha Lewandowski hat Union Berlin offensichtlich gut verkraftet: Schon zur Pause machten die "Eisernen" gegen den FSV Frankfurt alles klar: Bis zur 24. Minute konnten die Hessen recht gut mithalten, doch nach dem Kopfballtreffer von Kreilach spielte nur noch das Team aus der Hauptstadt. Bobby Wood verwandelte nur fünf Minuten später einen Foulelfmeter locker ins rechte Eck (29.), abermals fünf Minuten später legte der US-Nationalspieler nach und staubte nach einer unzureichenden Abwehr von FSV-Keeper Weis zum 3:0 ab (34.). Die Partie war gelaufen, nach der Pause ließen es beide Teams ruhiger angehen, Joker Trimmel stellte in der Nachspielzeit den 4:0-Endstand her. Union hat nun ein gutes Polster von neun Punkten zur Abstiegszone, der FSV ist mit vier Zählern auf Rang 16 noch nicht aus dem Schneider.

Dritter Sieg in Serie: Löwen klettern über den Strich

Stärke zeigen: Jubelnde Löwen.

Stärke zeigen: Jubelnde Löwen. imago

Zum Auftakt des 25. Spieltags reiste der SV Sandhausen am Freitag in die Allianz-Arena zum TSV 1860 München - und bekam es dort mit selbstbewussten Löwen zu tun. 1860 hat zurück in die Spur gefunden und feierte nun gegen den SVS das nächste Erfolgserlebnis. In einem umkämpften und chancenarmen, zugleich aber torreichen Duell setzten sich die effizienteren Münchner dank Schindler (11.), Mölders (30.) und Liendl (FE, 62.) mit 3:2 gegen die Sandhäuser durch und verließen damit die Abstiegszone. Die Kurpfälzer ihrerseits warten seit fünf Spielen auf einen Sieg, kassierten sogar vier Niederlagen in Serie. In anderen Worten: Sandhausen, für das Bouhaddouz (12.) und der eingewechselte Jovanovic (72.) trafen, befindet sich im freien Fall - und der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nur noch sechs Punkte.

Düsseldorf rutscht unter den ominösen Strich

Der Sieg der Löwen verstärkte die Abstiegsängste bei der Düsseldorfer Fortuna, rutschte diese doch ob der schlechteren Tordifferenz unter den ominösen Strich. Ausgerechnet in dieser schwierigen Phase sehen sich die Düsseldorfer nun auch noch mit einem handfesten Heimproblem konfrontiert. Trotz engagierter Leistung setzte es zu Hause gegen den Karlsruher SC ein 0:1 - damit warten die Rheinländer seit vier Spielen vor eigenem Publikum auf drei Punkte (0/1/3). Dagegen glückte den Badenern, die in Yamada ihren Matchwinner hatten (75.), nach drei sieglosen Spielen in Serie der ersehnte Befreiungsschlag.

Nürnberg bezwingt den FCK und stellt Vereinsrekord auf

In Party-Laune: Die Nürnberger Burgstaller, Erras und Kerk (v.li.) bejubeln das 1:0.

In Party-Laune: Die Nürnberger Burgstaller, Erras und Kerk (v.li.) bejubeln das 1:0. picture alliance

Ein Hauch von Bundesliga wehte am Freitagabend durchs Frankenland. Der 1. FC Nürnberg hatte den 1. FC Kaiserslautern zu Besuch - Tradition pur? Nicht unbedingt im Unterhaus. Dort war es erst das sechste Aufeinandertreffen der Geschichte, das dritte in der Noris, wo die Pfälzer bislang nichts reißen konnten (0/0/2). Sportlich bot das Spiel Brisanz: Der Club wollte das Spitzenduo aus Leipzig und Freiburg unter Druck setzen, musste dabei aber auf die Gelb-gesperrten Brecko und Leibold verzichten. Auch ohne das Duo ging der 1. FCN, der in der laufenden Saison zu Hause noch ungeschlagen ist, durch Erras in Führung (19.). Lange durfte sich Nürnbergs Trainer René Weiler darüber nicht freuen, denn die Roten Teufel antworteten unmittelbar im Anschluss: Der Ex-Nürnberger Colak legte für Bödvarsson auf - 1:1 (22.).

Im weiteren Verlauf verflachte die Partie zusehends, hatte aber dennoch immer mal wieder den einen oder anderen Leckerbissen parat - Lauterns Halfar (25.) und Möhwald auf der Gegenseite (34.) ließen vielversprechende Chancen ungenutzt. Pech der etwas anderen Art hatte Heubach, der vor der Pause wegen einer Bauchmuskelzerrung ausgewechselt werden musste. In Hälfte zwei musste dann auch noch FCN-Keeper Schäfer verletzungsbedingt raus (66). Spielerisch hatte die Partie da kaum mehr als Leerlauf zu bieten, ehe der eingewechselte Stieber kurz vor Schluss doch noch den vielumjubelten 2:1-Siegtreffer markierte (88.). Wie nah Freud und Leid beieinander sei können, das merkte der Ungar auch noch. Da er bereits Gelb gesehen hatte und das Trikot beim Jubel auszog, musste er mit Gelb-Rot vom Platz (89.). In Unterzahl brachte Nürnberg den Sieg über die Zeit und blieb damit zum 15. Mal in Folge ungeschlagen - Vereinsrekord!

msc/drm