2. Bundesliga

Meeske: Fortschritte trotz angespannter Lage

Club muss vorerst keinen Punktabzug befürchten

Meeske: Fortschritte trotz angespannter Lage

Will Nürnbergs angespannte Finanzlage entschärfen: Michael Meeske.

Will Nürnbergs angespannte Finanzlage entschärfen: Michael Meeske. picture alliance

Zum Hintergrund: Das alte Vorstandsduo Ralf Woy/Martin Bader hatte nur einen privaten Geschäftsmann aufgetan, der dem Verein einen kurzfristigen Kredit zu horrenden Zinsen gegeben hätte. Diese Vereinbarung konnte Meeske nun kündigen, der Club spart ab dem Frühjahr Zinsen und tilgt endlich auch – bislang hat der FCN zwar die Fananleihe in vollen Umfang bedienen können, aber keinen Cent getilgt.

Die Kröte, die der FCN für den Wechsel des Kreditgebers schlucken muss, wurde von den Mitgliedern aller Abteilungen mit der erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit abgesegnet: Das Vereinsgelände wird als Sicherheit hinterlegt, dieser im Finanzdeutsch auch "Erhöhung der Grundschuld" genannter Vorgang gab die alte Vereinsverfassung nicht her.

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1. FC Nürnberg - Vereinsdaten
1. FC Nürnberg

Gründungsdatum

04.05.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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"Große" Anleihenlösung in Planung

Doch zurück ins Hier: Meeske hat bislang mit der Bank die kleine Lösung in exakt der Höhe der Fananleihe vereinbart, zeigt sich aber optimistisch, bis zum Frühjahr die ursprünglich geplante "große" Variante auf den Weg zu bringen. Groß heißt: zehn Millionen Euro. Der Überschuss von vier Millionen Euro soll ausschließlich in die Verbesserung des Vereinsgeländes fließen, alleine die notwendige Sanierung des Hallendachs kostet rund 1,2 Millionen Euro. Nach Erneuerung schreit zudem auch der Kunstrasenplatz, im Idealfall wird der alte saniert und noch ein neuer gebaut.

Punktabzug erst bei zweimaliger Verfehlung

Noch nicht feststeht indes, ob der FCN die DFL-Auflage einhalten und bis zum 31.12.2015 sein negatives Eigenkapital um fünf Prozent abbauen konnte. Es werden nämlich noch eifrig Belege gesammelt und gerechnet, den Jahresabschluss wird es erst in gut einem Monat geben. Es wäre allerdings alleine angesichts des mit opulenten Verträgen ausgestatteten Mammutkaders erstaunlich, wenn der FCN diese Auflage hätte nachkommen können - auch die drei Millionen Euro, die der Verein im Sommer für Niklas Stark von Hertha BSC erhielt, dürften an einem Verfehlen der DFL-Auflage nichts ändern. Die Strafe, die der Club dann an die DFL berappen müsste, fiele mit rund 50.000 Euro überschaubar aus.

Ein Punktabzug droht dem FCN übrigens nicht, vor dieser Variante müsste er sich fürchten, wenn er dieses und das nächste Jahr mit Miesen abschließen würde.

Christian Biechele