2. Bundesliga

Effenberg-Elf überwintert auf dem Relegationsplatz

Wahnsinns-Schlussphase in Fürth - Klare Sache für Freiburg

Effenberg-Elf überwintert auf dem Relegationsplatz

Die Linie fehlte über weite Strecken bei  Paderborn gegen Düsseldorf - und am Ende auch die Tore.

Die Linie fehlte über weite Strecken bei Paderborn gegen Düsseldorf - und am Ende auch die Tore. imago

Proschwitz und Bakalorz hatten es auf dem Fuß

Am Montagabend beschlossen der SC Paderborn und die Fortuna aus Düsseldorf das Fußball-Jahr. Das Duell der beiden abstiegsgefährdeten Mannschaften nahm erst in der zweiten Hälfte etwas mehr Fahrt auf, doch Tore waren nicht zu bestaunen. Im ersten Abschnitt verzeichnete der Paderborner Bakalorz die einzige größere Chance, doch Schauerte klärte rechtzeitig. Nach dem Seitenwechsel investierte die Mannschaft von Trainer Stefan Effenberg, der zuletzt Brückner, Saglik und Lakic suspendiert hatte, deutlich mehr, doch Proschwitz und Hoheneder verpassten guten Gelegenheiten. Durch die Nullnummer rangieren die Paderborner zum Abschluss des Jahres auf dem Relegationsplatz, direkt einen Rang und drei Zähler hinter der Fortuna.

Freiburg auf Bundesliga-Kurs - und 1860?

Freiburgs Maximilian Philipp erzielte die Führung gegen 1860.

Freiburgs Maximilian Philipp erzielte die Führung gegen 1860. imago

Mit einem klaren 3:0 hat der SC Freiburg seine Aufstiegsambitionen untermauert und den zweiten Tabellenplatz mit weiter fünf Punkten Vorsprung auf den Tabellendritten Nürnberg gefestigt. Die Löwen waren immerhin bis zur 34. Minute aufmerksam und hielten die Null. Doch einen Ballverlust im Mittelfeld bestraften Grifo und Philipp dann gnadenlos zur SC-Führung, Föhrenbach (44.) legte mit einem Abstaubertor nach Pfostenschuss von Petersen noch vor der Pause nach. Nach dem Seitenwechsel suchte Grifo aus 22 Metern die Lücke und fand sie auch: Mit dem 3:0 in der 65. Minute war die Partie gelaufen. 1860 München bleibt auf einem Abstiegsrang und kassierte die dritte Niederlage in Folge.

Torloses Ruhrpott-Derby in Duisburg

Hinter den Löwen überwintern die Duisburger auf dem letzten Tabellenplatz. Im "kleinen Ruhrpott-Derby" gegen den VfL Bochum erreichte der MSV immerhin ein 0:0. Echte Derbyatmosphäre kam in der Duisburger Arena zunächst allerdings nicht auf: Ein Freistoß von Janjic (42.) war vor der Pause die einzige Szene mit wirklicher Torgefahr. Das änderte sich im zweiten Durchgang, schon in der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff wogte die Partie hin und her, trotz zahlreicher Torraumszenen wollte der Ball aber nicht über die Linie. Bochum verpasste es, den Abstand zum Relegationsplatz zu halten und hat nun fünf Punkte Rückstand auf die Nürnberger.

Kaiserslautern holt mit Glück einen Punkt

Auch Eintracht Braunschweig hat im Aufstiegsrennen an Boden verloren und liegt mit 29 Punkten und vier Punkten Rückstand auf Rang drei auf dem fünften Platz. Zwar gingen die Schützlinge von Trainer Torsten Lieberknecht in der 30. Minute durch Hochscheidt in Führung. Nach schwachem Beginn hatte die Eintracht nun klares Oberwasser, verpasste es aber, mit dem zweiten Tor nachzulegen. Das rächte sich in der 75. Minute, als Colak nach einem Eckball wie aus dem Nichts den Ausgleich erzielte. Die Partie blieb bis zum Ende ohne weitere große Höhepunkte und spielte sich überwiegend zwischen den Strafräumen ab. Am Ende blieb es beim für den FCK schmeichelhaften 1:1.

Club gnadenlos - Wahnsinns-Schlussphase in Fürth!

Eiskalt im Abschluss: Nürnberg glänzte in Heidenheim mit Effizienz.

Eiskalt im Abschluss: Nürnberg glänzte in Heidenheim mit Effizienz. imago

Im DFB-Pokal gingen Heidenheim und Nürnberg quasi getrennte Wege. Während der Club gegen Hertha (0:2) ausschied, zog der FCH ins Viertelfinale ein (2:0 in Aue). Im Ligaduell hatte am Samstag aber der seit acht Ligaspielen ungeschlagene FCN die Nase vorn. Füllkrugs starker Freistoß klatschte ans Lattenkreuz, Burgstaller stand goldrichtig und staubte zum 1:0 ab (16.). Heidenheim fehlte im Abschluss hingegen die letzte Konsequenz, das änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht. So war es letztlich erneut Nürnberg, das in der 60. Minute eiskalt zuschlug - Schöpf war der Nutznießer nach Breckos flacher Hereingabe. Nur drei Minuten später hätte die Schmidt-Elf prompt antworten können, Halloran vergab seine Großchance allerdings fahrlässig, die folgende Druckphase der Hausherren überstand der Club unbeschadet. Ein dicker Patzer von Griesbeck leitete schließlich den K.o. für Heidenheim ein - Behrens machte mit dem 3:0 für äußerst effektive Franken alles klar.

Nur ein Sieg aus den vergangenen sechs Spielen stand für die SpVgg Greuther Fürth zu Buche, am Samstag kam zu allem Überfluss der Tabellenführer aus Leipzig in den Ronhof. Viele Chancen sahen die Zuschauer in Franken im ersten Durchgang nicht, RB zeigte aber die besseren Ansätze. Die beste Gelegenheit gehörte allerdings Fürths Stiepermann, der kurz vor dem Pausentee an Keeper Coltorti scheiterte. Kurz nach Wiederanpfiff schlug Poulsen, der den Vorzug vor Selke (Bank) bekommen hatte, zu. Forsberg schickte den Dänen in die Gasse, der Angreifer umkurvte Mielitz und schob den Ball locker ein. Die Gäste suchten nun ihr Glück in Kontern, waren dabei allerdings nicht konsequent genug. In der Nachspielzeit überschlugen sich dann plötzlich die Ereignisse: Röcker traf nach einem Coltorti-Patzer zum Ausgleich (90.+1) für die bis dato offensiv einfallslosen Hausherren, doch Ilsanker rettete RB doch noch den Sieg (90.+3). Berisha hämmerte den Ball danach knapp am Leipziger Tor vorbei - dann war der fünfte RB-Sieg in Folge eingetütet.

St. Pauli drückt und verliert - Diamantakos im Glück

Diamantakos am Millerntor

Im vierten Versuch: Dimitrios Diamantakos trifft am Millerntor zum glücklichen Sieg für den KSC. imago

Der FC St. Pauli musste am Freitag einen Rückschlag im Aufstiegsrennen hinnehmen - einen der bittereren Sorte. Obwohl Kalla (Knieprobleme), Rzatkowski, Sobota (beide erkrankt) und Ziereis (Gelbsperre) fehlten, zeigten die Hamburger gegen den Karlsruher SC einen leidenschaftlichen Auftritt mit einem klaren Chancenplus. Die Punkte gingen aber komplett an die Gäste, bei denen erneut Vollath für Orlishausen (Bank) im Tor stand: Torres, der von der guten Vorteilsauslegung von Schiedsrichter Michael Weiner profitierte (37.), glich mit der ersten KSC-Chance die verdiente St.-Pauli-Führung durch Nehrigs Fernschuss (14.) aus. Nach der Pause traf dann Diamantakos mitten in der nächsten Hamburger Drangphase (u.a. Pfosten Thy, 57.) slapstickartig - und auch noch aus knapper Abseitsposition: Nach einem Freistoß hatten er und Meffert den Ball aus wenigen Zentimetern zunächst nicht über die Linie gebracht, ehe es im vierten Versuch doch noch klappte (71.).

Kuriosum in Berlin - Daubes Premiere reicht für drei Punkte

Union Berlins Heimspiel gegen Sandhausen begann mit einem Kuriosum: Wood traf in der fünften Minute zur vermeintlichen Führung. Obwohl er fast vier Meter im Abseits stand, zählte der Treffer zunächst, ehe das Schiedsrichtergespann nach einer Diskussion den Treffer richtigerweise zurücknahm. Wenig später lenkte SVS-Keeper Knaller Skrzybskis Schuss noch an die Latte (14.) - dann fanden die in einer Dreierkette formierten Gäste langsam ins Spiel, das nur wenige Highlights bot. Eines reichte den "Eisernen" zum zweiten Zu-Null-Sieg in Folge: Daube erzielte aus der Distanz mithilfe des Innenpfostens sein erstes Tor für Union (76.).

Bielefeld feiert späten, aber irregulären Auswärtssieg

Im dritten Freitagsspiel setzte der FSV Frankfurt einmal mehr ein Heimspiel in den Sand. Gegen Tabellennachbar Arminia Bielefeld ging die schlechteste Heimmannschaft der Liga durch Perdedaj, den kein DSC-Akteur bewachen wollte, in Führung (40.), doch Klos glich nach einer Ecke aus - sein erstes Tor nach über 800 Minuten Flaute (51.)! Aber damit nicht genug: Kurz vor Schluss belohnte Schütz das hohe Engagement der Ostwestfalen mit dem 2:1-Endstand. Bitter für den FSV: Das Tor hätte wegen Abseits nicht zählen dürfen.

kon