2. Bundesliga

Leipzig schließt dank Sabitzer zu Freiburg auf

Überblick: FCN deklassiert St. Pauli - Wahnsinn in Paderborn

Leipzig schließt dank Sabitzer zu Freiburg auf

Siegtreffer: Leipzigs Marcel Sabitzer (r.) hält drauf, Karlsruhes Manuel Torres (2.v.r.) fälscht unhaltbar ab.

Siegtreffer: Leipzigs Marcel Sabitzer (r.) hält drauf, Karlsruhes Manuel Torres (2.v.r.) fälscht unhaltbar ab. imago

Auswärts ungeschlagen: Leipzig siegt im Wildpark

Am Montag änderte Karlsruhes Coach Markus Kauczinski erstmals nach fünf Spielen seine Viererkette und brachte mit Gulde einen neuen Innenverteidiger. Auf dem Rasen zeigte sich aber zunächst die KSC-Offensive, die in einem Spiel mit vielen rassigen Zweikämpfen Druck aufbaute. Leipzig hatte in dieser Phase Glück, dass Schiedsrichter Robert Hartmann weder bei einem Handspiel Comppers (9.) noch bei einem Foul Halstenbergs (14.) auf den Elfmeterpunkt zeigte. Nach dem Seitenwechsel gab es dann den Strafstoß für die Badener, allerdings war in dieser Szene kein Foul von Compper an Diamantakos zu erkennen. Der "Gefoulte" trat selbst an, doch sein Kullerball kam eher einem Rückpass gleich (57.). Das sollte sich wenig später rächen: Sabitzer schoss vom linken Sechzehnereck, Torres fälschte unhaltbar zum 1:0 für Leipzig ab (70.). In der Nachspielzeit hatte Joker Hoffer den Ausgleich auf dem Fuß, zielte aber etwas zu hoch (90.+1). Damit schloss RB punktemäßig zu Spitzenreiter Freiburg auf und bleibt auswärts ungeschlagen (6/3/0).

4:0! Nürnberg düpiert Kiezkicker

Überraschend klare Sache: Der 1. FC Nürnberg gewinn bei St. Pauli mit 4:0.

Überraschend klare Sache: Der 1. FC Nürnberg gewinn bei St. Pauli mit 4:0. imago

Mit einem 4:0 beim Tabellendritten FC St. Pauli und dem zweiten Sieg in Folge hat der 1. FC Nürnberg weiter Boden gut gemacht und belegt nun den sechsten Tabellenplatz. Die Hamburger hatten zwar optisch mehr vom Spiel, doch der Club lauerte auf Konter und nutzte gnadenlos die Fehler der Lienen-Elf aus. So in der 17. Minute, als Füllkrug eine Flanke von Brecko mit dem Oberschenkel ins Netz beförderte. Füllkrug war es auch, der in der 43. Minute nachlegte und einen von Schöpf mit dem Rücken zur gegnerischen Hälfte gespielten Ball aufnahm und auf dem Weg zum 2:0 nicht mehr zu bremsen war. Nach der Pause war Leibold nach Schöpfs Doppelpass mit Füllkrug mit dem dritten Treffer zur Stelle und machte alles klar. Der Club hatte aber noch nicht genug, Erras sorgte schließlich in der 89. Minute für den 4:0-Endstand.

Lebenszeichen des MSV - Euphoriedämpfer für SVS

Dass die Kiezkicker weiterhin den dritten Tabellenplatz belegen, verdanken sie ausgerechnet dem Schlusslicht MSV Duisburg, das unter dem neuen Trainer Ilia Gruev nach zwei Unentschieden den ersten Sieg eingefahren hat: Mit 3:0 schickten die Meidericher den SV Sandhausen nach Hause. Für den SVS war die Niederlage eine empfindliche Euphoriebremse, hatten sie sich doch trotz Punktabzug ganz dicht an den Relegationsplatz herangearbeitet. Feltscher (62.) und Albutat (67.) waren es, die innerhalb weniger Minuten den MSV auf die Siegerstraße schossen. Janjic (90.) beseitigte kurz vor dem Ende die letzten Zweifel.

2:1 beim FSV: Düsseldorf verlässt Abstiegsränge

Der bisherige Co-Trainer Peter Hermann kam nach der Entlassung von Frank Kramer gleich zu seinem ersten Sieg als Alleinverantwortlicher auf der Trainerbank von Fortuna Düsseldorf. Die Rheinländer kamen beim FSV Frankfurt zu einem 2:1-Erfolg. Demirbay war es, der beide Fortunen-Tore erzielte: Zunächst bezwang er nach Foul von Halimi an Sararer mit dem fälligen Strafstoß Weis im Tor des FSV und erhöhte, als die Hessen gerade auf den Ausgleich drängten, kurz vor der Pause auf 2:0 (42.). In der 85. Minute stand er erneut im Blickpunkt: Nach einem Handgemenge wurde er von Bibiana Steinhaus mit Gelb-Rot vom Feld geschickt. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Hausherren bereits den Anschluss durch einen gefühlvollen Freistoß von Gugganig (67.) erzielt. Fortuna kämpfte in der Schlussphase beherzt gegen den Ausgleich an, rettete den knappen Sieg schließlich über die Zeit und verließ die Abstiegsränge.

Drei Okotie-Treffer in Unterzahl reichen Löwen nicht

Akrobat schööön: Paderborns Saglik beim Seitfallzieher.

Akrobat schööön: Paderborns Saglik beim Seitfallzieher. imago

Paderborn ist nach dem Spektakel und dem 4:4 gegen den TSV 1860 München schon seit vier Spielen ohne Sieg unter Trainer Stefan Effenberg. Dabei agierten die Ostwestfalen am Samstag eine halbe Stunde in Überzahl und verspielten einen Zwei-Tore-Vorsprung. Die Löwen bewiesen große Moral und sind unter Coach Benno Möhlmann weiter ungeschlagen, holten acht Punkte aus den letzten vier Partien. Es war in der ersten Hälfte ein höhepunktarmer Kick in Paderborn, das seine einzige Chance im Gegensatz zu den Löwen konsequent nutzte. Der ehemalige 60er Stoppelkamp stand goldrichtig und staubte in der 17. Minute zum 1:0 für die Ostwestfalen ab. Beide Teams überzeugten zwar kämpferisch, ließen spielerisch aber zu wünschen übrig, leisteten sich enorm viele unnötige Ballverluste. Kurz nach Wiederanpfiff war es Wahl, der energisch nachsetzte und auf 2:0 für den SCP schraubte (50.). Dann überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst verkürzte Kagelmacher für 1860 (57.), dann drang Neudecker in den Strafraum ein, ging an Hohenender vorbei, der sein linkes Bein ausfuhr. Neudecker stürzte, Referee Alt zeigte dem verwarnten Münchner die Ampelkarte wegen einer vermeintlichen Schwalbe. Sehr umstritten. Und im direkten Gegenzug drosch Saglik den Ball aus der zweiten Reihe mit links in den linken Winkel (60.). Wer dachte, die Münchner wären nun erledigt, rieb sich erstaunt die Augen, als nur zwei Minuten später Okotie per Kopf auf 2:3 verkürzte. Und die Löwen ließen in Unterzahl nicht locker, fighteten hart und wurden belohnt: Nach schlimmem Patzer der SCP-Defensive schnürte Okotie den Doppelpack und glich zum 3:3 aus (73.). Und als hätte der Wahnsinn noch einen Höhepunkt bedurft, erzielte Okotie in der 88. Minute das 4:3 für den TSV. Damit aber nicht genug, zwei Minuten darauf gelang Proschwitz per Kopf der abermalige Ausgleich.

Pechvogel Parensen und dreimal Aluminium

Union Berlin kam gegen Arminia Bielefeld nicht über ein 1:1 hinaus, ist nun aber seit vier Partien unbesiegt. Die Ostwestfalen unterstrichen ihre Auswärtsstärke, holten schon den zwölften Zähler in der Fremde. Die Berliner führten nach 45 Minuten verdient 1:0. Wood hatte zweimal Pech und nur Aluminium getroffen, ehe Kessel die Lewandowski-Elf in Front schoss (32.). Die Arminia wartete die ganze erste Hälfte lang auf ihre erste Großchance. Wenn die Bielefelder es aber selbst nicht schafften, sorgten die Eisernen für den Ausgleich. Parensen war der Pechvogel, der in der 51. Minute ins eigene Netz traf - 1:1. Die Berliner waren aber keineswegs geschockt, hatten allerdings erneut Riesenpech: Fürstner zog vehement aus gut 25 Metern ab, der Ball krachte an die Unterkante der Latte und sprang vor der Torlinie auf (56.). Dann rettete Hesl fantastisch gegen Kessels Kopfball (68.). Eine Viertelstunde vor Spielende drehte die Arminia etwas auf, fand aber mehrfach in Torhüter Haas ihren Meister. Beide Teams suchten ihre Chance auf die dringend benötigten drei Zähler, mussten sich aber mit der Punkteteilung zufrieden geben.

Was Freis kann, das kann auch Przybylko

Er schoss seinen Ex-Klub ab: Kacper Przybylko.

Er schoss seinen Ex-Klub ab: Kacper Przybylko. imago

Die SpVgg Greuther Fürth konnte ihren Aufwärtstrend im Heimspiel gegen Kaiserslautern nicht fortsetzen. Dabei sah es lange gut aus für das Kleeblatt, das dank schwacher Lauterer zunächst mit 2:0 in Führung ging: Größter Nutznießer zu Beginn war Freis, der im ersten Durchgang gleich zweimal glänzte: Zuerst traf er nach tollem Solo, bei dem die FCK-Defensiv nur Spalier gestanden hatte, zum 1:0 (9.), und machte etwas später mit einem sehenswerten Volleyschuss in den Winkel seinen Doppelpack (34.). Die Franken hatten leichtes Spiel, weil die Roten Teufel einfach nicht vom Fleck kamen.

Das änderte sich nach einer Stunde, und maßgeblich daran beteiligt war ein Ex-Fürther: Przybylko profitierte davon, dass Franke bei einer Flanke ausrutschte und hauchte mit dem Anschlusstreffer den Lauterern neues Leben ein (68.). Das Gegentor verunsicherte die SpVgg vollends, die in der Folge ihre über weite Strecken zur Schau gestellte Souveränität verlor und zusah, wie ihr die Felle davonschwammen: Zuerst nutzte Heubach schlechtes Abwehrverhalten der Franken und glich aus (81.), ehe Przybylko per Kopf das Spiel auf den Kopf stellte (83.). Das Fürther Kartenhaus fiel endgültig zusammen, als Deville zum 4:2-Endstand traf (88.). Kurz darauf war die Achterbahnfahrt beendet.

Mlapa im Pech - Khelifi verschärft Bochumer Krise

Das Gastspiel des VfL Bochum bei der Braunschweiger Eintracht begann wegen verstärkter Sicherheitsbedingungen mit zehnminütiger Verspätung. Die etwas längere Pause schien den Profis nicht gut getan zu haben, denn die Partie kam lange Zeit eher beschaulich daher. Erst Mlapa sorgte mit einem Kopfball an den linken Pfosten so richtig für Aufregung (22.). Besser machten es die Löwen, die einen gekonnt ausgespielten Angriff über rechts in Person von Khelifi mustergültig abschlossen und so mit einer Führung in die Halbzeit gingen (41.). Nach Wiederanpfiff kam es noch dicker für den VfL: Zuerst sah Novikovas Gelb-Rot (74.), dann scheiterte Bastians auch noch in der 89. Minute beim Elfmeter an Gikiewicz. Bochums Kapitän hatte schon vor dem Spiel gesagt, dass "wir aktuell nicht vor Selbstvertrauen" strotzen - nach dem sechsten Spiel ohne Sieg in Serie (0/2/4) dürfte sich daran nichts geändert haben.

Guedé trifft spät ins Glück

Maß nehmen: Heidenheims Marc Schnatterer erzielt das 1:0.

Maß nehmen: Heidenheims Marc Schnatterer erzielt das 1:0. imago

Heidenheim galt lange Zeit als absolute Heimmacht, hatte diesen Nimbus nach zwei Pleiten in der Voith-Arena in Serie (0:2 gegen Union, 1:2 gegen Fürth) aber verloren. Ausgerechnet gegen Spitzenreiter Freiburg sollte nun die Trendwende her. Die Heidenheimer starteten dann auch couragiert und wurden rasch für ihre Mühen belohnt: Schnatterer erwischte SC-Schlussmann Schwolow mit einem Schuss vom linken Strafraumeck auf dem falschen Fuß und ließ sich anschließend ausgiebig feiern (13.). Die Breisgauer brauchten eine ganze Weile, um sich von diesem Schreck zu erholen, erhielten dann aber unerwartete Unterstützung:

Kurz vor der Halbzeit holte Beermann Höfler rabiat von den Beinen. Schiedsrichter Peter Sippel entschied ungeachtet der Proteste der Heidenheimer, die ein Handspiel reklamierten, auf Strafstoß, den Petersen sicher zum 1:1 verwandelte und seinen 15. Saisontreffer markierte (42.). Nach dem Seitenwechsel wurde der Aufstiegsaspirant immer stärker, fand zunächst aber kein Mittel gegen den FCH. Erst in der Schlussphase wurde der Bann gebrochen, als der eingewechselte Guedé goldrichtig stand und in der ersten Minute der Nachspielzeit zum 2:1-Siegtreffer einschob. Die Freibruger verteidigten damit ihren Platz an der Sonne, während die Schwaben seit nunmehr fünf Spielen sieglos sind (0/1/4).

cru/drm