2. Bundesliga

FCN vs. KSC: Dreimal Aluminium, keine Tore

RB überflügelt Freiburg - Union beendet Talfahrt - SCP verschenkt Punkte

FCN vs. KSC: Dreimal Aluminium, keine Tore

Textilprobe: Karlsruhes Barry (li.) gegen Nürnbergs Schöpf.

Textilprobe: Karlsruhes Barry (li.) gegen Nürnbergs Schöpf. imago

Nürnberg: Keine Treffer trotz bester Chancen

Der 1. FC Nürnberg wartet nach dem torlosen Remis gegen den Karlsruher SC am Montagabend nun schon seit fünf Spielen auf einen Sieg (0/4/1), der KSC dagegen ist seit nunmehr sechs Spielen ungeschlagen (2/4/0). Der FCN gab in der ersten Hälfte klar den Ton an und besaß gute Chancen. Burgstaller scheiterte aber am Pfosten, ein Tor von Füllkrug fand wegen vermeintlicher Abseitsstellung (extrem knappe Entscheidung) keine Anerkennung. Karlsruhe stand defensiv kompakt und stabil. Selbst lauerte der KSC, der durch Yamada die beste Chance besaß, zumeist auf Konterangriffe. Nach dem Seitenwechsel wurden die Badener zielstrebiger, gestalteten die unterhaltsame Partie über weite Strecken offen. Gelegenheiten zur Führung gab es zuhauf auf beiden Seiten, Margreitter und Krebs aber trafen nur Aluminium. Zudem erwies sich KSC-Torhüter Orlishausen als super Rückhalt seines Teams, dem er in der Schlussphase gegen vehement anstürmende Nürnberger den Punkt rettete. So endete eine Parte trotz eines Chancenfeuerwerks auf beiden Seiten kurioserweise 0:0.

Leipzig dreht das Spiel - Wechsel an der Spitze

Torjubel: Leipzigs Kapitän Kaiser (re.) wird von Angreifer Selke (li.) beglückwünscht.

Torjubel: Leipzigs Kapitän Kaiser (re.) wird von Angreifer Selke (li.) beglückwünscht. picture alliance

Neuntes Spiel in Folge ungeschlagen: Der neue Spitzenreiter der zweiten Bundesliga heißt RB Leipzig. Mit dem 2:1 beim SV Sandhausen, das bereits den vierten Ligadreier in Folge bedeutete, schoben sich die Sachsen an Freiburg in der Tabelle vorbei. Erst schockte Bouhaddouz den Favoriten, ehe Kaiser noch im ersten Abschnitt per Handelfmeter antwortete. Leipzigs Linksverteidiger Halstenberg stellte eine Viertelstunde vor Schluss dann mit einem Abstauber den 2:1-Endstand her.

SCF gibt 2:0-Vorsprung aus der Hand

Freiburg kommt gegen Braunschweig nicht über ein Remis hinaus. Der Sportclub war zu Beginn die bessere Mannschaft und ging nach einer Viertelstunde durch Grifos abgefälschten Freistoß verdient in Front (15.). Die erste Großchance für den BTSV durch Matuschyk war der Auftakt für eine Drangphase der Niedersachsen. Omladic hatte die beste Eintracht-Chance, scheiterte mit einem ruhenden Ball aber an der Latte (29.). Inmitten dieser Periode erhöhte Petersen für die Breisgauer auf 2:0 (38.). Auch nach der Pause war der nun entthronte Spitzenreiter den Gästen zunächst überlegen, Mujdzas kurioses Eigentor brachte Braunschweig aber zurück ins Spiel (52.). Khelifi hatte wenig später den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber zunächst an Schwolow (57.), kurz darauf war der SCF-Keeper aber geschlagen (62.). Das 2:2 war ein Weckruf für Freiburg. Die Streich-Elf machte nun wieder gehörig Druck, ließ aber beste Chancen durch Grifo (64.) und Höhn (72.) aus. Zudem landete der kunstvolle Heber des herausragenden Grifo am Außenpfosten (73.). So blieb es beim Remis.

Abstiegsknaller: Erster Löwensieg!

Das Kellerduell zwischen 1860 und Duisburg bewegte sich der Tabellenregion entsprechend auf äußerst dürftigem Niveau. Nach durchaus guter Anfangsphase verließ die optisch überlegenen Löwen gegen den harmlosen MSV der Mut, Nervosität und wenig Struktur prägte das Geschehen. In Durchgang zwei gingen die Münchner mehr Risiko, scheiterten aber entweder an eigenem Unvermögen oder aber an Gäste-Keeper Ratajczak. Bis Joker Wolf in der Nachspielzeit doch noch stach. Erster Saisonsieg der Löwen, Duisburg bleibt auswärts ohne Punkt.

Lewandowskis Maßnahmen wirken

Jubeltraube: Union Berlin gewann in Heidenheim mit 2:0.

Jubeltraube: Union Berlin gewann in Heidenheim mit 2:0. imago

Die Festung Schlossberg wackelt. Am Samstag gelang es Union Berlin, den 1. FC Heidenheim - das heimstärkste Team der Liga - zu Hause zu bezwingen. Lange neutralisierten sich beide Mannschaften zwischen den Strafräumen, dann nutzte Kreilach die erste Schlafmützigkeit der FCH-Defensive zum 1:0 für die Eisernen im ersten Durchgang. Ab diesem Zeitpunkt waren die Schwaben zwar aktiver, kamen gegen gut sortierte Berliner aber noch nicht entscheidend zum Abschluss. Das 2:0 fiel somit aus dem Nichts: Nach Vorlage von Kreilach umkurvte Skrzybski nicht nur seinen Gegenspieler, sondern auch den Keeper. Die Maßnahmen von Coach Sascha Lewandowski (Kessel wurde statt Kreilach als neuer Kapitän installiert - Prychynenko und Nebihi flogen aus dem Kader) zeigten ihre Wirkung. Mit dem Dreier setzten die in den Keller abgerutschten Berliner ein Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt.

SCP kassiert kurz vor Schluss den Ausgleich

In der Liga bleibt die Bilanz von Paderborns neuem Trainer Stefan Effenberg fast makellos: drei Spiele, zwei Siege, ein Unentschieden - die 1:7-Pleite gegen den BVB im Pokal hat der SCP abgehakt. Nach einem zerfahrenen Start erhöhte der Gastgeber kontinuierlich den Druck und münzte seine Dominanz folgerichtig in das 1:0 um. Proschwitz war es, der die Ostwestfalen in der ersten Hälfte für die Steigerung belohnte. Der FSV versuchte, Druck aufzubauen, doch Paderborn stand kompakt und hielt den Gegner vom eigenen Strafraum fern. Erst kurz vor dem Schlusspfiff gelang den Hessen der Ausgleich: Perdedaj schickte Halimi in den Sechzehner, der netzte aus sieben Metern an Kruse vorbei ein (88.). Unnötig, dachte sich wohl Effenberg.

Terodde kontert Kalla sofort - Sobiech verschießt Elfmeter

Voll abgezogen: Terodde erzielt mit einem Schuss aus spitzem Winkel das 1:1.

Voll abgezogen: Terodde erzielt mit einem Schuss aus spitzem Winkel das 1:1. imago

Der VfL Bochum wollte im Topspiel am Freitag gegen den FC St. Pauli nach zwei Niederlagen in der Liga wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, doch gegen die Hanseaten sprang nur ein Remis heraus. Die Partie startete extrem flott, die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen nutzte die erste echte Chance durch Kalla zur Führung - gegen seinen Kopfball-Aufsetzer war VfL-Keeper Luthe machtlos. Doch die Verbeek-Elf ließ sich nicht lange bitten, um zurückzuschlagen: Nach einem Reflex von Himmelmann stand Terodde goldrichtig und hämmerte das Leder aus spitzem Winkel in die Maschen zum 1:1. Dabei blieb es bis zur Pause in einem ausgeglichenen Duell, wobei der Bochumer Terrazzino kurz vor dem Halbzeitpfiff die große Chance zur Führung ausließ. Mit Beginn des zweiten Abschnitts suchten beide Mannschaften einige Zeit nach ihrem Rhythmus. Am Zug war als erstes St. Pauli, als Dudziak gegen Haberer einen Elfmeter herausholte. Innenverteidiger Sobiech übernahm die Verantwortung, jagte den Ball jedoch über den Querbalken. Nun entwickelte sich eine dramatische Schlussphase, in der die Bochumer näher am Sieg waren, doch es blieb beim 1:1.

Heubachs Notbremse entscheidet - Vierte FCK-Pleite in Folge ohne eigenes Tor

Der 1. FC Kaiserslautern ist auch unter Trainer Konrad Fünfstück ins Trudeln geraten, zuletzt setzte es drei Pflichtspiel-Niederlagen ohne eigenen Treffer. Gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld wollten es die Pfälzer besser machen, doch im ersten Abschnitt lief bei den Roten Teufeln wenig zusammen. Torraumszenen waren auf beiden Seiten Mangelware, die Offensivreihen überboten sich an Harmlosigkeit. Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nicht viel, doch dann war Arminen-Stürmer Nöthe durch, Heubach grätschte überflüssigerweise und produzierte einen Foulelfmeter. Der Übeltäter sah Rot, Bielefelds Ulm verwandelte den Strafstoß lässig zur Gästeführung. FCK-Stürmer Przybylko hätte fast im Gegenzug ausgeglichen, doch er wurde geblockt. In der Folge rannte der FCK mehr oder weniger planlos an, die Arminia stand defensiv sicher und konzentrierte sich weitestgehend darauf, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. In der Schlussphase markierte Salger nach einem Konter den 2:0-Endstand.

Ya Konan trifft per Kopf gegen die Fürther Riesen

Fortuna Düsseldorf wollte die bittere Pokalpleite (1:5 in Nürnberg) im Heimspiel gegen den zweiten fränkischen Vertreter im Unterhaus schnellstmöglich vergessen machen. Fortunen-Trainer Frank Kramer, einst bei der SpVgg Jugend- und Profi-Trainer, rotierte auf sieben Positionen durch. Das spielerische Miteinander wurde bei den Düsseldorfern damit in der ersten Hälfte nicht unbedingt erhöht, die letzte Durchschlagskraft in vorderster Front fehlte obendrein. Auf Seiten der Fürther bot sich ein ähnliches Bild - mit der einen Ausnahme, als Freis per Schlenzer nur die Latte traf. Nach Wiederbeginn blieb das Duell auf überschaubaren Niveau, die Fürther standen in der Defensive ordentlich, Fortuna ließ weiterhin Ideen vermissen. Dann aber erlöste eine Standardsituation die Rheinländer. Nach einer Ecke kam der nicht wirklich großgewachsene Ya Konan gegen die Fürther Riesen Röcker und Franke zum Kopfball und vollstreckte zum umjubelten 1:0-Siegtreffer. Und Kramer kann erstmal ein wenig durchatmen.

cru/bst/cfl