2. Bundesliga

Club: Fehlbetrag wächst auf 3,2 Millionen Euro

Altem Vorstand wird Entlastung verweigert

Club: Fehlbetrag wächst auf 3,2 Millionen Euro

Das neue Führungsduo beim Club, Andreas Bornemann und Michael Meeske (re.), muss Einsparungen vornehmen.

Das neue Führungsduo beim Club, Andreas Bornemann und Michael Meeske (re.), muss Einsparungen vornehmen. imago

Demgegenüber konnten die Aufwendungen nur um 14,6 Millionen Euro auf 49,3 Millionen Euro reduziert werden. Dabei stellt der für Zweitligaverhältnisse hohe Personal-Etat im Lizenzspielerbereich von 16,0 Millionen Euro den größten Aufwandsposten dar. "Absteigertypisch entsprechen die Personalaufwendungen des Sportbereichs nicht dem Ertragspotential, was im Falle eines mittelfristigen Verbleibs in Liga 2 zu entsprechendem Anpassungsbedarf führen würde", teilte Meeske vorab mit.

"Die wirtschaftliche Gesamtsituation ist mindestens als schwierig zu bezeichnen", sagte Meeske den anwesenden 1.298 Mitgliedern. Im Vorjahr hatte der Club noch einen Überschuss von 400.000 Euro erwirtschaftet, nun stand ein Minus von 2,1 Millionen Euro nach Steuern zu Buche. Die laufenden Verbindlichkeiten betrugen zum Bilanzstichtag 30. Juni 2015 16,2 Millionen Euro (1,6 Millionen weniger als im Vorjahr).

Entsprechend sind laut Meeske Einsparungen in allen Bereichen vonnöten: "Dazu gehört auch: Muss der Flur in der Geschäftsstelle jeden Tag gesaugt werden, oder reicht ein- bis zweimal pro Woche?"

Für seine offenen Worte bekam der Finanzvorstand viel Applaus. "Es ist viel Vertrauen verloren gegangen", gab Meeske zu. Wichtig sei es, nun transparenter zu arbeiten und sich mit den Sponsoren wieder an einen Tisch zusammenzusetzen.

Während die neue Doppelspitze aus Meeske und Andreas Bornemann offenbar das Vertrauen der Mitglieder gewinnen konnte und auch der Aufsichtsrat mit großer Mehrheit entlastet wurde, wurde den früheren Vorstandsmitgliedern Martin Bader und Ralf Woy sowie dessen kommissarischem Vertreter Mario Hamm mit 738:521 Stimmen die Entlastung verweigert. Der Aufsichtsrat könnte damit rechtliche Mittel gegen sie einleiten. In den Aufsichtsrat wurden Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD), der Journalist Günther Koch, der Unternehmer Hanns-Thomas Schamel und Christian Ehrenberg gewählt.

sam