2. Bundesliga

Eisfeld: Pendler zwischen Pott und Big Ben

Bochums Spieler wurde von Arsenal-Coach Wenger ausgebildet

Eisfeld: Pendler zwischen Pott und Big Ben

Trainierte unter Arsenals legendärem Coach Arsene Wenger: Bochums Thomas Eisfeld.

Trainierte unter Arsenals legendärem Coach Arsene Wenger: Bochums Thomas Eisfeld. imago

Vom tristen Ruhrpott in die schillernde Weltstadt - und wieder zurück. Eisfeld wurde mit 19 Jahren von der Jugend von Borussia Dortmund zum FC Arsenal geholt. "Als das Angebot kam, musste ich eine Nacht drüber schlafen", erinnerte sich Eisfeld und sagte weiter: "Drei Tage später war ich in London." Denn Arsenal sei immer sein Traumverein gewesen, gestand der Mittelfeldakteur. Dort traf er dann gleich auf die ganz Großen des Geschäfts: Training unter Chefcoach Wenger, gemeinsam auf dem Platz mit Thierry Henry. "Das war schon ein 'Special day' für mich", beschrieb Eisfeld sein erstes Training auf der Insel.

Verpasster Absprung

Die Anfangseuphorie hielt jedoch nicht allzu lange. Eisfeld lief einen Tag später zum ersten Mal im Arsenal-Dress für die U 21 auf und feierte sein Debüt prompt mit einer Torvorlage. Nach 60 Minuten war dann allerdings Schluss. Nach einem Foulspiel riss sich der heute 22-Jährige das Innenband im Knie und musste acht Wochen pausieren. "Damit war die Meisterschaftssaison beendet", bedauerte Eisfeld und ergänzte: "Den Sprung in die erste Mannschaft hab ich nie mehr ganz geschafft." Ob er seinen Schritt bereut? Keineswegs. "Ich kann jedem jungen Spieler, der die Möglichkeit hat, diesen Weg zu gehen, nur raten, diese Chance zu nutzen", sagte der jetzige Bochumer.

Spielersteckbrief Eisfeld
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VfL Bochum - Vereinsdaten
VfL Bochum

Gründungsdatum

14.04.1938

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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"Als ich das erste Mal Wenger gegenüberstand, war ich sehr nervös",

Bochums Thomas Eisfeld über sein erstes Treffen mit Arsenals Erfolgscoach.

Wengers Vergleich und Eisfelds Wechsel

Denn von Wenger konnte der junge Spieler extrem viel lernen. Auch, wenn seine Knie vor dem ersten Treffen ordentlich weich waren: "Als ich das erste Mal Wenger gegenüberstand, war ich sehr nervös", gestand der heute 22-Jährige. Arsenals Coach selbst verglich seinen ehemaligen Schützling auf der Vereinswebsite mit dem Franzosen Robert Pires, der sechs Jahre bei Arsenal aktiv war. Beide Spieler hätten im Elfmeterraum die Qualität einer "Schlange": Sie schlagen beim ersten Versuch zu.

Für sein eigenes Spiel habe Eisfeld in London "sehr viel Erfahrung" mitgenommen. Vor allem von der "Spielphilosophie von Wenger, der schnell nach vorne spielen ließ und das Kurz-und Flachpassspiel immer wieder trainiert hat", konnte Eisfeld profitieren. Nachdem ihm der Durchbruch bei Arsenal nicht gelang, wechselte er im Sommer 2014 zum FC Fulham und traf dort auf Landsmann Felix Magath.

Zurück im Pott - Verbeek und Wenger ähneln sich

Unter ihm bestritt er 13 Pflichtspiele und erzielte dabei zwei Treffer. Auch diese Zeit beschreibt Eisfeld als "sehr lehrreich". Nach Magaths Entlassung wurden die Einsätze aber seltener. Im Februar dieses Jahres wurde er dann nach Bochum verliehen, im August verpflichtete der VfL ihn fest. Nun ist Eisfeld also wieder zurück im Pott, da wo alles begann. Ob die 2. Liga nach solch eindrucksvollen Stationen ein Rückschritt ist? Eisfeld stimmt da nicht zu und sieht bei seinem neuen Klub Parallelen zu Arsenal: "Die Spielideen von Gertjan Verbeek und Wenger sind nahezu identisch, kommen meiner Spielanlage sehr entgegen."

Unter Verbeek brachte es Eisfeld bis jetzt auf drei Einsätze, in der Startelf stand er dabei allerdings noch nie. Beim 5:0-Erfolg vergangene Woche gegen Fürth wurde er in der 76. Minute eingewechselt und agierte im offensiven Mittelfeld. Was die Saisonziele angeht, hält sich Eisfeld in alter Verbeek-Manier zurück: "Wir tun gut daran, von Spiel zu Spiel zu schauen. Langfristige Ziele wie Meisterschaften oder einen Champions-League-Sieg kann in Deutschland nur der FC Bayern ausgeben."

Offener Schlagabtausch mit Leipzig?

Am nächsten Spieltag kommt es in Bochum zum Topspiel gegen RB Leipzig (18. Oktober um 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de). "Leipzig ist ein Team, das mitspielen will. Das wird ein offener Schlagabtausch", kündigte Eisfeld an.

kon/Jagusch