2. Bundesliga

Fürth beendet Braunschweigs Serie und zieht vorbei

9. Spieltag: SCF top - FCK-Coup in Bochum - 1860 erneut remis

Fürth beendet Braunschweigs Serie und zieht vorbei

Siegtor: Robert Zulj (li.) hat abgezogen, Joseph Baffo kann das 0:1 nicht verhindern.

Siegtor: Robert Zulj (li.) hat abgezogen, Joseph Baffo kann das 0:1 nicht verhindern. imago

Braunschweigs Serie endet - Rot für Decarli

Zum Abschluss des Spieltags am Montagabend beendete Fürth die Superserie von Braunschweig mit zuletzt 13 Punkten aus fünf Spielen ohne Gegentor. Die SpVgg kletterte mit dem vierten Sieg in Serie an der Eintracht vorbei auf Rang vier. "Die haben eine gute Mannschaft und einen guten Trainer, das wird ein ganz schweres Spiel", hatte BTSV-Akteur Schönfeld im Vorfeld erklärt, die Gäste unterstrichen diese Aussage. Clever, abgezockt, schnelles Spiel nach vorne - Fürth präsentierte sich in den ersten 45 Minuten als kompakte, spielstarke Einheit und lag durch einen blitzsauberen Konter, den Zulj gekonnt abschloss, nach 14 Minuten vorne. Die Lieberknecht-Elf, die schon in der ersten Minute durch Berggreen zur erste dicken Chance gekommen war, agierte in der unterhaltsamen Partie zu umständlich. Dennoch hatte auch die Heimelf ihren Chancen, es ging aber mit einem verdienten 1:0 der Gäste in die Pause. Im zweiten Durchgang erhöhte Braunschweig die Schlagzahl und hatte nach einer Stunde Pech, als ein Baffo-Schuss an den Querbalken krachte. Die Eintracht drückte, hatte weitere Möglichkeiten, doch zu einem Tor sollte es nicht reichen. Am Ende stand noch ein Platzverweis für Dercarli wegen einer Tätlichkeit und die dritte Saisonniederlage.

Freiburg erobert die Tabellenspitze

Der SC Freiburg hatte am Sonntag die Möglichkeit - nach den Ergebnissen der Konkurrenz aus Bochum und Hamburg -, die Tabellenführung zu erobern - und nahm diese wahr. Gegen den FSV Frankfurt, der mit vier Siegen aus fünf Spielen in den Breisgau gereist war, tat sich Freiburg zu Beginn schwer. In der 26. Minute forderte Philipp Strafstoß, doch die Pfeife der Unparteiischen blieb stumm. Vier Minuten später allerdings nicht. Petersen trat zum Elfmeter an, Frankfurts Torhüter Weis parierte diesen aber mit dem Fuß. Vor der Pause brachte Philipp den SCF mit einem satten Schuss ins kurze Eck doch noch in Führung (39.).

Freiburg erkämpft sich gegen Frankfurt die Tabellenführung.

Freiburg erkämpft sich gegen Frankfurt die Tabellenführung. Imago

Kurz nach der Pause schlug die Truppe von Christian Streich erneut zu. Abrashi zog aus 25 Metern ab und der Ball landete über den linken Innenpfosten im FSV-Kasten (49.). Bis auf Ausnahmen kontrollierten die Breisgauer das Geschehen im zweiten Durchgang souverän und vergaben einen höheren Sieg.

Zweimal zurückgekämpft, doch 1860 bleibt ohne Sieg

Vor dem Spiel gegen RB Leipzig wartete 1860 München noch auf den ersten Saisonsieg, die Hoffnungen ruhten auf dem zuletzt wegen einer Gehirnerschütterung ausgefallenen Angreifer Okotie. Und dieser durfte auch gleich von Beginn an ran. Allerdings setzte Leipzig die erste Duftmarke. Forsberg brachte die Sachsen in Führung (6.), doch nur etwas mehr als eine Minute später zappelte der Ball im Netz von RB. Wolf hatte nach guter Vorarbeit von Okotie ausgeglichen. In der Folgezeit ging es im Mittelfeld hin und her. Nach der Pause brachte Selke nach Vorarbeit von Halstenberg und Sabitzer die Leipziger erneut in Führung (67.), aber wieder schlugen die Löwen zurück: Okotie nahm das Zuspiel von Wolf an und beförderte denn Ball zwischen Klostermann und Orban hindurch ins Tor (78.). Die Aufstellung von Okotie hat sich also gelohnt: Mit einem Tor und einem Assist sicherte der Österreicher den Münchnern einen Punkt.

Spätes Glück für den KSC - Valentini rettet einen Punkt

Beim KSC vertraute Trainer Markus Kauczinski in Heidenheim der gleichen Elf, die gegen Düsseldorf 1:1 gespielt hatte. Doch wieder lief es für die Badener alles andere als optimal. Nach neun Minuten führten die Gastgeber schon nach einem Kopfball-Treffer von Feick mit 1:0. Obwohl der KSC das aktivere Team war, wollte der Ausgleich einfach nicht gelingen. Die Badener hatten nur einmal bei einem Standard geschlafen. Auch in der 2. Hälfte fiel den Karlsruhern nicht ein, wie sie den Abwehrriegel des FCH knacken können. Als alles danach aussah, als müsste der KSC die fünfte Niederlage im sechsten Spiel einstecken, sorgte Valentini für großen Jubel. Der 26-Jährige verwandelte in der Nachspielzeit einen Freistoß direkt - und rettete Karlsruhe einen Punkt.

Lettieri bangt nach Pleite in Berlin

Damir Kreilach

Dickes Polster: Damir Kreilach köpft zum 3:0 für Union ein. picture alliance

Beim MSV Duisburg wackelt die Stelle von Trainer Gino Lettieri erheblich. Dem 0:5-Debakel in Braunschweig folgte am Samstag eine 2:3-Niederlage in Berlin. Bei Union war eigentlich alles wie immer. Die "Eisernen" gingen gegen das Schlusslicht in Führung - zum achten Mal in neun Ligaspielen. Doch diesmal ließ das Team dann auch einen Sieg folgen. Wood traf bereits nach vier Minuten aus fünf Metern am kurzen Pfosten in die lange Ecke. Duisburg war zwar sichtlich um eine schnelle Antwort bemüht, hatte in der Folge mehr vom Spiel, kassierte nach einer Ecke von effizienten Berlinern aber die kalte Dusche. Daubes Hereingabe köpfte der völlig ungedeckte Brandy aus vier Metern zum 2:0 in die Maschen. Und auch der dritte Treffer resultierte aus einer Standardsituation, Kreilach köpfte aus fünf Metern zur 3:0-Halbzeitführung ein. Der MSV zeigte gegen zu passive Berliner jetzt aber Moral, verkürzte auch noch durch Tore von Obinna und Onuegbu auf 2:3, musste aber dennoch die siebte Saisonniederlage quittieren. Da fiel es dann auch nicht mehr ins Gewicht, dass Trimmel per Foulelfmeter an Keeper Ratajczak scheiterte.

Lakic fliegt beim torlosen Remis

In Paderborn sahen die Zuschauer zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Während zunächst St. Pauli dominierte, waren nach dem Wechsel die Hausherren tonangebend. Nach 90 Minuten trennten sich die beiden Rivalen schließlich mit einem torlosen Remis. Die Anfangsphase lief überhaupt nicht nach dem Geschmack von Paderborns Trainer Markus Gellhaus. Der FC St. Pauli hatte klasse Möglichkeiten, doch Maier, Thy, Ziereis oder auch Rzatkowski ließen allesamt beste Gelegenheiten liegen. Zudem war bereits nach zehn Minuten Schluss für Kirch, der mit Problemen im Oberschenkel vom Feld und von Wydra ersetzt werden musste. Und so war die Partie lange fest in den Händen der Hamburger. Allerdings blieb es bis zur Pause beim torlosen Remis. Nach dem Wechsel zeigte Paderborn ein anderes Gesicht, war giftiger in den Zweikämpfen, kam jetzt seinerseits zu Chancen, schaffte aber auch keinen erfolgreichen Abschluss, sodass die Partie ohne Tore blieb. Negativer Höhepunkt war der Platzverweis für Lakic nach einer Tätlichkeit.

Bochums Serie reißt bei Fünfstücks Debüt

Antonio Colak und Patrick Fabian (v.li.)

FCK obenauf, Bochum am Boden: Torschütze Antonio Colak und Patrick Fabian (v.li.). picture alliance

Am 9. Spieltag hat es auch den VfL Bochum erwischt. Die Elf von Trainer Gertjan Verbeek ging zu Hause gegen Kaiserslautern beim 1:2 erstmals in dieser Saison leer aus. Während der FCK beim Debüt von Runjaic-Nachfolger Konrad Fünfstück den Negativlauf (zwei Punkte aus vier Spielen) beendete, ist Bochum nach dem Traumstart mit fünf Dreiern nach nun vier sieglosen Spielen (0/3/1) außer Tritt. Colak leitete die Niederlage für den VfL nach 25 Minuten ein, Piosseks Treffer nach einer halben Stunde besiegelte schon die erste Pleite. Denn so sehr sich der VfL bemühte, nach vorne ging nicht viel zusammen, es fehlte die Struktur. Die Pfälzer ließen gute Chancen leichtfertig liegen, das hätte sich fast gerächt. Joker Mlapa brachte den VfL erst heran und scheiterte dann an der Latte. So durfte Fünfstück aber einen gelungenen Einstand als FCK-Trainer feiern.

Burgstaller rettet einen Punkt gegen die Remiskönige

Der 1. FC Nürnberg vermied nach einem Schlussspurt am Freitagabend dank Burgstaller gegen Arminia Bielefeld die erste Heimniederlage der noch laufenden Saison - 2:2! Schon früh musste der FCN einem Rückstand hinterherlaufen, weil DSC-Kapitän Klos seine Torjägerqualitäten eindrucksvoll unterstrich. Die Gäste zogen sich zurück, die Weiler-Elf mühte sich - ohne Erfolg. Klos nutzte kurz nach dem Pausenpfiff einen Kirschbaum-Patzer. Die Entscheidung? Nein! Der Club bäumte sich auf, Bielefeld vergab leichtfertig die Vorentscheidung und Burgstaller ermöglichte im Schlussspurt mit seinen Saisontoren fünf und sechs dem FCN noch einen Punkt gegen die Remiskönige von der Alm (7. Unentschieden im 9. Spiel).

Rückschlag für Düsseldorf

Düsseldorf kommt in den hinteren Regionen nicht vom Fleck. Nach drei Spielen ohne Niederlage (1/2/0) setzte es gegen Sandhausen ein 0:1. Während Sandhausen nach zuletzt nur drei Punkten aus fünf Spielen wieder in die Spur zurückfand, ist für Fortuna der Gegentreffer des Ex-Düsseldorfers Jovanovic bitter - die Kramer-Elf, die im Spiel nach vorne die Kreativität vermissen ließ, bleibt im Tabellenkeller stecken.

kon