2. Bundesliga

Bulthuis weiß nicht, was "Vogel" bedeutet

FCN-Linksverteidiger für ein Spiel gesperrt

Bulthuis weiß nicht, was "Vogel" bedeutet

Wusste nicht so recht, warum er in Freiburg vom Platz flog: Club-Verteidiger Dave Bulthuis.

Wusste nicht so recht, warum er in Freiburg vom Platz flog: Club-Verteidiger Dave Bulthuis. imago

Als ihm Schiedsrichter Tobias Stieler aus Hamburg in der Schlussphase des Spiels den Roten Karton unter die Nase hielt, verstand der Nürnberger Linksverteidiger Bulthuis die Welt nicht mehr - und das sogar im Wortsinne. "Ich habe den Schiedsrichter gefragt, warum er mir die Rote Karte gegeben hat. Er sagte, ich hätte 'Vogel" gesagt. Ich weiß noch nicht mal, was das auf Deutsch heißt."

Die TV-Bilder zeigten indes, wie sich der 25-Jährige mit einem Finger auf die Stirn tippt, ihm oder dem Assistenten also den Vogel gezeigt haben soll. Bulthuis widerspricht dieser Interpretation: "Ich habe mit zwei Fingern auf meine Augen gedeutet, weil ich gesehen habe, dass es unser Ball war. Der Schiedsrichter meinte auch nicht die Geste, sondern ich soll 'Vogel' gesagt haben. Warum aber sollte ich Vogel sagen, wenn ich noch nicht mal genau weiß, was es auf Deutsch heißt. Mein Deutsch ist nicht so gut. Das ist lächerlich."

Unter dem Strich passte diese Aktion aber ins Gesamtbild des Nürnberger Auftritts beim spielstarken SC Freiburg. Das sah auch Bulthuis so: "In der ersten Halbzeit haben wir richtig schlecht gespielt, hatten keine Chance, keine Idee. Unsere tiefe Anordnung hat ihnen in die Karten gespielt", fasst der Niederländer auch die taktischen Probleme des ersten Abschnitts zusammen.

Mit dem zweiten Abschnitt und der Hereinnahme von Jan Polak, der für einige Zeit das entsprechende Maß an Aggressivität ins FCN-Spiel einbrachte, durfte der Club trotz des 1:4-Pausenrückstandes nochmal auf etwas Zählbares hoffen. "Für die zweite Hälfte haben wir uns gesagt, wir stehen höher und lassen sie nicht spielen. Bis zum 4:3 hat das sehr gut geklappt. Aber dann haben wir ihnen durch das 5:3 das Momentum zurückgegeben. Dann war es vorbei. Wir müssen da besser verteidigen. Weil wir hatten die Chance auf das 4:4", schildert Bulthuis die Phase, in der die Nürnberger mit der Streich-Elf auf Augenhöhe waren. Für das letztlich klare Ergebnis und auch seine Rote Karte fand er klare Worte: "Ach, es war einfach Scheiße. Ich weiß nicht, was ich zu diesem Spiel sagen soll."

In der ersten Halbzeit haben wir richtig schlecht gespielt, hatten keine Chance, keine Idee. Unsere tiefe Anordnung hat ihnen in die Karten gespielt.

Dave Bulthuis

Viel Zeit zum Nachdenken haben Bulthuis' Kollegen nicht, denn schon am kommenden Freitag warten auf die Mannschaft von Trainer René Weiler die am ersten Spieltag siegreichen Heidenheimer (1:0 gegen 1860). "Wir müssen nach vorne zum nächsten Spiel schauen und dieses hier schnell vergessen", gibt Bulthuis als Herangehensweise für diese Trainingswoche aus.

Seine Aufarbeitung dauert noch etwas länger. Wegen der Sperre hat er erst wieder die Chance am 3. Spieltag aktiv der Mannschaft zu helfen. Dann geht es zuhause gegen die Münchner Löwen. Wieder an einem Montagabend, für Bulthuis und den Club soll es dann einen deutlich anderen Ausgang haben als der "Alptraum" (Weiler) im Breisgau.

Carsten Schröter