2. Bundesliga

Grifo: Variabel und Schmids Standard-Nachfolger

Freiburgs Neuzugang wurde in Dresden "erwachsen"

Grifo: Variabel und Schmids Standard-Nachfolger

Überall in der Offensive zuhause und stark, wenn der Ball ruht: Freiburgs Neuzugang Vincenzo Grifo.

Überall in der Offensive zuhause und stark, wenn der Ball ruht: Freiburgs Neuzugang Vincenzo Grifo. imago

Wo Grifo beim SC spielen wird, scheint ihm völlig egal zu sein. Er habe schon auf allen Positionen im Mittelfeld und Sturm agiert, sagt der Neuzugang von der TSG Hoffenheim (etwa eine Million Euro Ablöse). In den letzten Jahren war er für diverse Klubs des Öfteren auf den Außenbahnen unterwegs, seltener im Sturmzentrum, meistens im offensiven Mittelfeld und sogar defensiv als Sechser tätig. Hinter den Spitzen fühle er sich aber am wohlsten, fügt der 22-Jährige hinzu.

Christian Streich begrüßt diese Offensivvielfalt, die ihm Sportvorstand Jochen Saier Anfang Juni in Person von Grifo zur Verfügung stellte. Der SC-Trainer ist ein Fan davon, die Spieler im Angriff auf den Positionen hin- und herzuschieben, um variabler und unberechenbarer zu sein und sich optimal auf die Defensivschwächen des Gegners einzustellen. „Vincenzo kann mehrere Positionen spielen“, freut sich Streich, „er arbeitet viel an sich und ist sehr aufmerksam.“

Spielersteckbrief Grifo
Grifo

Grifo Vincenzo

2. Bundesliga - 1. Spieltag
mehr Infos
Trainersteckbrief Streich
Streich

Streich Christian

SC Freiburg - Vereinsdaten
SC Freiburg

Gründungsdatum

30.05.1904

Vereinsfarben

Weiß-Rot

mehr Infos

In der 2. Liga ist beim Italiener im vergangenen Jahr der Knoten geplatzt. Anfang 2014 wurde er von Hoffenheim an Dynamo Dresden ausgeliehen. Im Kraichgau hatte er zuvor als 19-Jähriger sein Profidebüt gegeben, anschließend zwölf Bundesligaspiele absolviert, wobei er elfmal eingewechselt wurde, einmal assistierte – und den Durchbruch nicht schaffte. In Sachsen wurde er erwachsen.

Gleich nach dem Wechsel zu Dynamo entwickelte sich Grifo zum Stammspieler, konnte den Abstieg dennoch nicht verhindern. Seine starken Leistungen lockten mehrere Interessenten an, am Ende lieh ihn sich vergangenen Sommer der FSV Frankfurt von Hoffenheim für eine Saison aus – ein Glücksgriff. Grifo erzielte in 33 Spielen sieben Tore und legte neunmal auf. Er kam auf einen kicker-Notenschnitt von 3,47 und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Bornheimer zweitklassig blieben.

Bekannt wurde er im Unterhaus vor allem durch seine platzierten Fernschüsse und Standards. Der Sportclub hat diese Spezialität des Offensivmannes erkannt. In den vier bisherigen Testspielen grüßte Grifo zigfach die Eckfahne oder den Freistoßsprayschaum. Gefährliche Standards wird es im Breisgau also auch nach dem Abschied von Jonathan Schmid (nach Hoffenheim) geben.

Seit Sonntag befindet sich Freiburg im Trainingslager in Schruns/Österreich. Grifo möchte die zehn Tage nutzen. „Damit wir als Mannschaft zusammenwachsen und Laufwege einstudieren“, sagt er. „Bald geht es los.“ Der Konkurrenzkampf im Mittelfeld und Sturm ist groß. Grifos Chancen, eine wichtige Rolle auf dem Platz einzunehmen, stehen jedoch gut.

Christian Engel