2. Bundesliga

Machtkampf droht - Ortega springt Poschner zur Seite

Unruhige Zeiten bei 1860 - Sportchef in der Kritik

Machtkampf droht - Ortega springt Poschner zur Seite

Steht im Fokus der Kritik: Löwen-Sportchef Gerhard Poschner.

Steht im Fokus der Kritik: Löwen-Sportchef Gerhard Poschner. imago

Es rumort gewaltig bei TSV 1860 München vor dem entscheidenden Rückspiel gegen Holstein Kiel. Investor Hasan Ismaik ist abgetaucht und verweigert jede Kommunikation, Präsident Gerhard Mayrhofer sieht vor allem im Sportchef Gerhard Poschner den Hauptschuldigen für die aktuelle sportliche Misere und in der Mannschaft fliegen die Fäuste.

Nach der Rangelei zwischen Torwart Stephan Ortega und Rodri vergangene Woche, bei der der Spanier dem Torwart eine Ohrfeige verpasst hatte, wurde eine Reaktion Ortegas ("Fragt mal da oben nach") dahingehend interpretiert, dass das Verhältnis Mannschaft-Sportchef beschädigt sei, da dieser sich immer schützend vor die Spanien-Fraktion gestellt habe.

Nun meldet sich der Torwart zu Wort. Gegenüber dem kicker sagte er: "Ich bin einer der jungen Spieler und habe trotzdem einen guten und offenen Austausch mit unserem Sportdirektor, wie mit allen anderen Angestellten des Vereins auch. Das schätze ich an Poschi. Er war es, der mich geholt hat und von Anfang an Vertrauen gegeben hat."

Ein Stammspieler, der ungenannt bleiben wollte, fügt hinzu: "Dass Poschner mit der Mannschaft Probleme haben soll, ist völliger Blödsinn. Natürlich gibt es derzeit Spannungen im Team, aber das hat nichts mit unserem Sportdirektor zu tun."

Doch der Ex-Profi hat Fehler gemacht. Das weiß auch er. In der Spielerauswahl, in der Trainerauswahl. "Wir haben viel angepackt, dabei sind Fehler unterlaufen." Poschner übernimmt die volle Verantwortung dafür, bekommt er aber noch mal eine zweite Chance? "Ich möchte die Fehler korrigieren, die passiert sind. Ich laufe nicht davon, schon gar nicht, wenn es ungemütlich wird", sagt der Löwen-Sportchef. Doch der Widerstand im Verein ist groß. Verliert 1860 heute das Spiel, ist das wohl auch das Ende von Gerhard Poschner.

Bei einem Verbleib in der Liga läuft es auf einen offenen Machtkampf hinaus. So oder so stehen dem Verein, der ganz nebenbei auch noch keinen Trainer für die kommende Saison hat, also unruhige Zeiten ins Haus.

Mounir Zitouni