2. Bundesliga

Liendl kostet Lautern Punkte - FCI zieht davon

28. Spieltag: Leipzig bleibt dran, Aalen und Aue ganz unten

Liendl kostet Lautern Punkte - FCI zieht davon

Kaiserlauterns Simon Zoller (r.) trifft zum 1:0 in Düsseldorf.

Kaiserlauterns Simon Zoller (r.) trifft zum 1:0 in Düsseldorf. imago

Liendls Last-Minute-Elfmeter klaut Lautern die Punkte

Am Montagabend (20.15 Uhr) war Kaiserslautern in Düsseldorf gefordert und wollte mit drei Punkten den eigenen Vorsprung ausbauen. Zunächst sah es prima aus für den FCK: Gerade einmal acht Minuten brauchte Stürmer Simon Zoller, um die Roten Teufel in Führung zu schießen. Das Abwehrverhalten der Fortuna war in dieser Szene - symptomatisch für die letzten Wochen - schlafmützig. In der Folge wurde F95 zwar griffiger und stiftete durch lange Bälle, Flanken und Standards Unruhe. Der letzte Pass wollte den Düsseldorfern aber nicht gelingen. Zudem überzeugten die Pfälzer defensiv. Alles roch nach einem Sieg für Gästesieg, doch in der 90. Minute zeigte Schiedsrichter Deniz Aytekin auf den Punkt - Michael Liendl verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:1-Endstand.

Bochums Terodde traf nach einem schnellen Konter zum 1:1, Leipzigs Kaiser (li.) traf fast im Gegenzug.

Bochums Terodde traf nach einem schnellen Konter zum 1:1, Leipzigs Kaiser (li.) traf fast im Gegenzug. imago

Aalen verpasst Auswärtssieg und bleibt Letzter

Schlusslicht VfR Aalen mühte sich am Sonntag redlich, am Ende stand immerhin ein 1:1 bei Union Berlin zu Buche. Union-Trainer Norbert Düwel setzte erneut auf Torhüter Haas. Sein Team schien die Umstellung auf einer Dreier-Abwehrkette aber nicht gut zu verkraften, kämpfte zeitweise mehr mit dem System als mit dem Gegner. Aalen präsentierte sich als das muntere Team, nur nach dem Seitenwechsel gab es eine kurze Phase, in der Union das Spiel in den Griff zu bekommen schien. Zu kurz, Aalen fing sich wieder und wurde mit dem Führungstreffer durch Quaner (71.) belohnt. Die Freude hielt jedoch nicht lange an: Ein umstrittener Elfmeter brachte die Berliner zurück, Polter glich aus (83.). Dabei blieb es bis zum Schluss.

Aue kommt nicht vom Fleck

Auch Erzgebirge Aue bleibt nach einem 0:1 gegen den SV Sandhausen auf einem direkten Abstiegsplatz. Im ansonsten ereignisarmen ersten Durchgang hatte Mugosa in der 26. Minute die Riesenchance zur Führung für die Sachsen, köpfte jedoch knapp vorbei. Nach dem Seitenwechsel schien der Tabellenvorletzte die Partie absolut im Griff zu haben, wurde aber durch einen Treffer von Bieler (71.) wie aus dem Nichts eiskalt erwischt. Die Gäste brachten den Sieg anschließend geschickt über die Zeit. Nach zwei Spielen "zu Null" ein Rückschlag für den FC Erzgebirge.

Leipzig kann weiter hoffen

RB Leipzig hat sich mit einem 2:1-Sieg in Bochum seine restliche Aufstiegschance erhalten. Kurz vor dem Spiel wurde bekannt, dass Bochums Keeper Esser in der neuen Saison zu Sturm Graz wechselt. Trainer Gertjan Verbeek reagierte und ließ stattdessen Luthe zwischen den Pfosten spielen. "Wir bereiten uns schon auf die nächste Saison vor", so der Trainer. Es dauerte aber keine Viertelstunde, da musste der neue Schlussmann bereits hinter sich greifen: Poulsen traf zur Leipziger Führung. Die Gäste drängten auf einen weiteren Treffer, hatten in der 30. Minute aber Glück, als Terrazzino das Leder über das Tor schoss. Bochum kämpfte sich langsam in die Partie zurück und schien durch Terroddes Ausgleichstreffer (62.) belohnt zu werden. Doch nur fünf Minuten später war Kaiser mit einem sehenswerten Freistoßtreffer zur Stelle und brachte die Leipziger wieder in Front. Bochum schwächte sich in der Schlussphase noch selber, weil ein offensichtlich frustrierter Losilla sich die Gelb-Rote Karte abholte (77.).

1860 taumelt im Keller

Hendrick Zuck

Schnelle Führung: Braunschweigs Hendrick Zuck wird von seinen Teamkollegen gefeiert. picture alliance

1860 München hatte sich in Braunschweig so viel vorgenommen, gab die Partie doch sofort aus der Hand und schwebt weiter in akuter Abstiegsgefahr. Zuck, der wegen seiner Schnelligkeit von Coach Torsten Lieberknecht ins Team rotierte, legte ein hohes Tempo vor und drückte den Ball nach fünf Minuten aus kurzer Distanz für die Hausherren über die Linie. Das Team von Torsten Fröhling mühte sich erfolglos um eine Reaktion, bis auf wenige Ausnahmen stand Braunschweig sicher. Die beste Gelegenheit ließ Rodri liegen, als er aus fünf Metern zum Abschluss kam, aber an Keeper Gikiewicz scheiterte. Glück hatten die 60er, als Reichel kurz vor der Pause aus drei Metern das Leder nur ins Außennetz beförderte. Doch die Gäste zogen keine Lehren daraus und ließen sich unmittelbar nach dem Wechsel ausspielen. Einen mustergültigen Angriff durfte Hochscheidt zum 2:0 abschließen. Und 1860? Harmlos und ohne Durchschlagskraft. Beispielhaft dafür feuerte Stahl aus sieben Metern in zentraler Position deutlich drüber. So wird die Luft immer dünner, während in Braunschweig leise vom Aufstieg geträumt wird.

Büskens wartet weiter auf den ersten Dreier

Der Willen war Fürth beim Gastspiel in Frankfurt zwar nicht abzusprechen, allerdings sah man zunächst ein verunsichertes Team, dem in den Aktionen jede Leichtigkeit fehlte. Zudem unterliefen der Abwehr in der 20. Minute gleich mehrere Fehler, was der freistehende Kauko per Kopf zur Führung nutzte. Ganz chancenlos waren die Franken indes nicht, allerdings war Klandt zur Stelle, wenn es brenzlig wurde (Rettungstat gegen Freis). Ansonsten kam die Spielvereinigung aber nur selten durch. Bei den Hausherren musste Coach Benno Möhlmann schon früh wechseln, weil Balitsch nach einer halben Stunde angeschlagen mit einem Muskelfaserriss vom Feld musste. Deutlich aktiver ging Fürth nach dem Wechsel zu Werke und wurde schnell belohnt. Ein Freistoß von Gießelmann wurde immer länger und landete urplötzlich zum 1:1 im Tor. Die Schlussphase entschädigte für ein über weite Strecken zähes Spiel, ein Sieger fand sich allerdings nicht mehr. Der eingewechselte Kapllani sah allerdings noch die Rote Karte. Fürths Coach Mike Büskens wartet damit immer noch auf seinen ersten Sieg seit seiner Rückkehr (0/3/3) und das Kleeblatt bleibt knapp über der Abstiegszone hängen.

Darmstadt rettet einen Punkt und hofft auf den Aufstieg

Rouwen Hennings

Mit einem Doppelpack brachte Rouwen Hennings den KSC schon früh auf die Siegerstraße. imago

Darmstadt 98 rettete am Freitagabend ein 1:1 beim 1. FC Nürnberg und darf sich damit weiter berechtigte Hoffnung auf den Aufstieg machen. Nach Startschwierigkeiten (weil ein Sonderzug aus Darmstadt Verspätung hatte, wurde die Partie mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen) legte der 1. FC Nürnberg gut los und wurde in der 34. Minute durch den Führungstreffer von Winter-Neuzugang Burgstaller nach einer Ecke von Kerk belohnt. Darmstadt fand erst nach der Pause nach und nach ins Spiel und kam durch Joker Sailer (73.) zum Ausgleich. Auf der anderen Seite hatte Burgstaller in der 86. Minute die große Chance zum Sieg für den Club, brachte seinen Kopfball frei vor dem Tor aber nicht im Netz unter. Immerhin kann sich Nürnberg über das Ende der Negativserie von vier Niederlagen in Folge freuen.

KSC rückt heran, Rückschlag für Kiezkicker

Mit einem 3:0 gegen Abstiegskandidat FC St. Pauli nutzte der Karlsruher SC den Punktverlust der Darmstädter und rückte bis auf einen Punkt an die Lilien heran. Die Badener sorgten schnell für klare Verhältnisse: Hennings erzielte schon in der 3. Spielminute aus kurzer Distanz den Führungstreffer und legte in der 19. Minute erneut aus wenigen Metern Entfernung mit dem 2:0 nach. St. Pauli schien mit der Situation überfordert und hatte vor der Pause nur eine gute Möglichkeit, als Gordon in der 35. Minute gegen Sobiech auf der Linie klären musste. Bemühungen zur Gegenwehr waren in der zweiten Hälfte bei den Hanseaten zwar zu erkennen, als Gulde in der 69. Minute mit einem Kopfball traf, war die Partie jedoch gelaufen. Nach dem 4:0 gegen Düsseldorf im letzten Montagsspiel musste St. Pauli somit einen herben Rückschlag hinnehmen.

Ingolstadt baut Vorsprung aus

Tabellenführer FC Ingolstadt ließ dem 2:0 gegen Frankfurt mit einem 1:0 in Heidenheim das nächste Erfolgserlebnis folgen und baut seinen Vorsprung auf den Relegationsplatz aus. Nach vorsichtigem Beginn bekamen die Schanzer Spiel und Gegner immer besser in den Griff, der Führungstreffer von Groß in der 27. Spielminute war nur folgerichtig. Das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl geriet nach der Pause zwar zusehends unter Druck und nur zu einigen Entlastungsangriffen durch Konter. Doch ein Erfolgserlebnis blieb aus und zum Ende hin schwanden den Hausherren die Kräfte. Die Entschädigung des FC Heidenheim für seine Anhänger nach der höchsten Saisonniederlage (0:4 in Kaiserslautern) ist somit ausgeblieben.

kon