2. Bundesliga

Publikumsliebling Klandt steht vor Abschied

Frankfurt: Verhandlungen gescheitert

Publikumsliebling Klandt steht vor Abschied

Die Zeichen stehen auf Trennung: Patric Klandt.

Die Zeichen stehen auf Trennung: Patric Klandt. imago

"Es deutet ganz klar auf einen Abschied hin", sagte Stöver am Freitagmittag gegenüber kicker online und betonte: "Wir hätten uns gut vorstellen können, weiter zusammenzuarbeiten." Nachdem Klandt ein erstes Vertragsangebot im Januar nicht angenommen hatte, besserte der FSV noch einmal nach - und erhielt eine weitere Absage.

Am Gründonnerstag saßen beide Parteien schließlich noch einmal zusammen, mit dem Ziel, sich anzunähern, wie Stöver erklärte. Das Treffen führte allerdings nicht zum Erfolg. Und so wird der Torhüter seinen Spind nach siebeneinhalb Jahren und aktuell 221 Ligaspielen für den FSV Ende Mai wohl räumen. Der 31-Jährige hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass ein Wechsel in die Bundesliga sein großes Ziel sei.

Nachhaltig empfehlen konnte er sich für den Sprung in die Eliteklasse aber schon länger nicht mehr. Mit einem kicker-Notenschnitt von 3,17 steht der reaktionsstarke Schlussmann auf Platz 16 im Torhüter-Ranking der 2. Liga. 2013/14 belegte er mit dem gleichen Schnitt sogar nur Platz 17.

Klandt kam im Januar 2008 zum FSV, der damals noch in der drittklassigen Regionalliga Süd spielte. Ein halbes Jahr später feierte er den überraschenden Aufstieg in die 2. Liga und hatte seitdem mehrfach großen Anteil daran, dass der Underdog aus Frankfurt die Klasse hielt.

Pikant: Die Verhandlungen für den Spieler führt ausgerechnet der frühere FSV-Boss Bernd Reisig, der nicht nur Klandt, sondern auch Stöver (2009) einst verpflichtete. Es ist zweifellos legitim, dass der frühere Nena-Manager nach dem Ende seiner Arbeit beim FSV - Reisig trat im Dezember 2010 zurück - nun den Torhüter berät. Doch es bleibt ein seltsam fader Beigeschmack.

Ein bisschen dürfen die Fans, die Klandt seit Jahren mit Sprechchören feiern, jedoch noch hoffen. "Ich weiß nicht, wie es in fünf bis sechs Wochen aussieht", sagt Stöver, die Tür für den Keeper, der zu den Bestverdienern zählt, sei noch nicht zu. Ernsthaft an einen Verbleib Klandts glaubt der 48-Jährige jedoch nicht mehr. Deshalb sucht er auf dem Torhütermarkt nun nach einer neuen Nummer 1.

Julian Franzke