2. Bundesliga

Erfolgreiche Verbeek-Rückkehr: Bochum siegt glücklich

Keine Tore in Karlsruhe - auch Ingolstadt remis

Erfolgreiche Verbeek-Rückkehr: Bochum siegt glücklich

Saisontreffer Nummer 14: Simon Teroddes Tor bescherte Bochum drei Punkte in Nürnberg.

Saisontreffer Nummer 14: Simon Teroddes Tor bescherte Bochum drei Punkte in Nürnberg. picture alliance

Am Montag (20.15 Uhr) kehrte Gertjan Verbeek als Bochums Trainer an seine alte Wirkungsstätte nach Nürnberg zurück. Dort war er im April 2013 kurz vor Saisonende entlassen worden, vor dem Abstieg aus der Bundesliga rettete das den Club nicht mehr. Auch dem VfL hat der Niederländer in der Rückrunde eine offensive Marschroute verordnet. Am Montag waren es jedoch die Nürnberger, die im Angriff ein Feuerwerk abbrannten: Der starke VfL-Torhüter Esser verhinderte gegen Sylvestr den frühen Rückstand (2.), Burgstaller zielte knapp daneben (5.), Celustka köpfte aus sechs Metern vorbei (15.). Von den Gästen war nach vorne nicht viel zu sehen. Dennoch musste Schäfer, der statt Rakovsky im FCN-Tor stand, nach dem ersten Torschuss der Bochumer den Ball aus dem Netz holen. Terrazzino schloss nach Teroddes Vorarbeit humorlos ab (38.).

Nach dem Wechsel mündete ein missglückter Pass von Hovland im 0:2, das Terrazzino für Terodde auflegte (64.). Saisontor Nummer 14 für den Top-Torschützen der 2. Liga. Ein wenig aus dem Nichts sorgte Mlapa zwei Minuten nach seiner Einwechslung für neue Spannung (70.). Terrazzino ließ frei vor Schäfer die Chance zum 3:1 aus, was sich fast rächte: In der Schlussphase brannte es im VfL-Strafraum mehrfach lichterloh, doch der Club brachte den Ball nicht im Tor unter. So endete Verbeeks Rückkehr nach Nürnberg erfolgreich. Durch den überaus glücklichen 2:1-Zittersieg, dem ersten Auswärtserfolg unter dem Niederländer, zieht Bochum in der Tabelle am FCN vorbei. Die Nürnberger warten seit vier Spielen auf einen Sieg und haben die letzten drei Partien verloren.

Keine Tore im Wildpark

Rudelbildung: Es geht heiß zu im Derby zwischem dem KSC und dem FCK.

Rudelbildung: Es geht heiß zu im Derby zwischem dem KSC und dem FCK. picture alliance

Das Spitzenspiel bei herrlichem Sonnenschein und großartiger Kulisse im mit 27600 Zuschauern ausverkauften Wildpark zwischen den beiden Aufstiegskandidaten Karlsruhe und Kaiserslautern endete am Sonntag nach reichlich Kampf torlos. Damit rutschen die Pfälzer auf Rang zwei vor, der KSC liegt als Vierter in Lauerstellung. Der erste Durchgang war zumeist ereignislos. Der KSC kam überhaupt nicht gefährlich vor das Tor der Gäste, während der agilere, mutigere FCK nur durch Weitschüsse in Erscheinung trat, die aber meist nicht platziert oder hart genug getreten waren. Demirbays Schuss in Minute 15 stellte so die beste Gelegenheit dar, KSC-Torwart Orlishausen rettete. Viele Unterbrechungen in der umkämpften Partie unterbanden Spielfluss. Auch nach dem Wiederanpfiff waren es vor allem die dichten und kompromisslosen Abwehrreihen, die das Geschehen bestimmten. Lauterns Zimmer fasste sich mal ein Herz und jagte die Kugel sehenswert an die Latte (60.). Insgesamt aber eine verbissen geführte, wenig unterhaltsame Partie, in der sich die Kontrahenten ohne große Höhepunkte über weite Strecken neutralisierten. In der Schlussminute scheiterte Karlsruhes Gulde mit tollem Kopfball an Sippel.

Greuther Fürth trifft schon wieder nicht

Abstiegskampf pur im Erzgebirge. Aue knöpfte Greuther Fürth beim 0:0 einen Punkt ab, übergab die Rote Laterne an St. Pauli, verpasste aber einen Big Point. Die Franken warten nun schon seit 1086 Minuten auf einen Treffer aus dem Spiel heraus und haben in den letzten 14 Partien nur einen einzigen Sieg eingefahren. Beiden Mannschaften war von Beginn an die Nervosität anzumerken. Wenn mal so etwas wie Torgefahr aufkam, dann ging dieser fast immer ein Fehlpass voraus. Greuther Fürths Korcsmar hatte die beste Chance in Hälfte eins, köpfte aus fünf Metern aber freistehend vorbei (35.). Auf der anderen Seite dauerte es eine Stunde, ehe Hesl in der insgesamt sehr zerfahrenen Partie bei einem Mugosa-Kopfball sein ganzes Können aufbieten musste. Beiden Teams fehlten über weite Strecken sowohl die Ideen als auch die Durchschlagskraft, sich entscheidend in Szene zu setzen. In der Schlussphase war Aue vor allem dank Mugosa dem Siegtreffer näher als die SpVgg, die sich bei Torhüter Hesl für den Punkt bedanken durfte.

Heidenheim rehabilitiert sich daheim

Heidenheim hat den Negativlauf vor eigenem Publikum gestoppt und nach vier Niederlagen in Folge einen 1:0-Sieg gegen Leipzig eingefahren. Für die Sachsen nach vier ungeschlagenen Spielen ein herber Rückschlag, hatten sie zuletzt doch wieder etwas nach oben geschielt. Die Heidenheimer kamen furios aus den Startlöchern, Niederlechner hätte bereits in der zweiten Minute die Führung besorgen müssen. In der Folge bekam Leipzig das Spiel mehr und mehr in den Griff, ohne dabei aber zwingend zu werden. Es war eine hart geführte Partie mit vielen Nickligkeiten. Leipzigs Hierländer musste schon in der 18. Minute verletzt vom Feld, nachdem er umgeknickt war. Nach dem Seitenwechsel brach Niederlechner den Bann und erzielte mit langem Bein die Heidenheimer Führung (51.). Leipzig wirkte etwas geschockt: Viele Fehlpässe schlichen sich ins Aufbauspiel des Favoriten ein. Der FCH zeigte sich zweikampfstark, ließ RBL nicht zur Entfaltung kommen und rettete den Sieg nicht unverdient über die Zeit.

Benschop beendet "Lilien"-Serie

Charlison Benschop

Doppelpacker gegen Darmstadt: Fortunas Charlison Benschop. picture alliance

Dem ersten Sieg nach schwachem Start ins Kalenderjahr 2015 ließ Braunschweig am Samstag eine Nullnummer gegen den ebenfalls schwächelnden Tabellenführer Ingolstadt folgen. "Wir müssen weiter arbeiten und versuchen, die Situation nicht als Druck zu sehen, sondern zu genießen", hatte FCI-Stürmer Hartmann vor der Partie erklärt, nachdem der Vorsprung der "Schanzer" an der Spitze auf drei Punkte geschmolzen war. Torwart Özcan hielt die Oberbayern mit drei klasse Paraden in Durchgang eins im Spiel, ehe in der zweiten Hälfte der Ball plötzlich im Eintracht-Tor lag. Hübners Treffer fand aber keine Anerkennung. Auf der Gegenseite hatte die Hasenhüttl-Elf Glück, dass Zuck, der schon in der ersten Hälfte eine Riesenchance liegenließ, den Ball erneut nicht im Tor unterbrachte (72.).

Düsseldorf hat sich für das jüngste 1:3 in Leipzig rehabilitiert und Aufstiegskandidat Darmstadt mit 2:0 in die Schranken gewiesen. Die "Lilien" haben sich die Niederlage letztlich aber selbst zuzuschreiben, waren sie doch in den ersten 45 Minuten tonangebend. Doch Heller scheiterte am glänzend reagierenden Rensing, Stroh-Engel ließ eine hundertprozentige Chance liegen und nach einem dämlichen Foulspiel geriet SV 98 fast mit dem Halbzeitpfiff per Elfmeter, den Benschop verwandelte, in Rückstand. Stroh-Engel verstolperte in Durchgang zwei aussichtsreich, Heller fand erneut seinen Meister in Rensing - und die Fortuna? Die setzte den entscheidenden Konter, den Benschop mit seinem 13. Saisontor abschloss (66.). Für Darmstadt war es die erste Niederlage seit 16 Spielen. Die letzte gab es am 5. Oktober 2014 - auch gegen die Fortuna (1:4).

Joker Rodri rettet die Löwen

Am Ende eine umkämpfte Partie: Aalens Feick (li.) gegen Löwe Simon.

Am Ende eine umkämpfte Partie: Aalens Feick (li.) gegen Löwe Simon. imago

1860 München empfing am Freitag den VfR Aalen zum Kellerduell und sah sich zunächst den stürmischen Angriffen der Gäste ausgesetzt. Die Ruthenbeck-Elf attackierte früh und brachte damit die Sechziger sichtlich aus dem Konzept. Hofmann vergab eine Großchance, auf der Gegenseite mussten die Münchner Fans bis zur 37. Minute warten, ehe Bandowski alleine vor Keeper Bernhardt scheiterte. Unter dem Strich war das 0:0 zur Pause für den TSV aber eher schmeichelhaft. Zu Beginn des zweiten Abschnitts musste Löwen-Keeper Eicher runter, weil er mit dem Kopf an Quaners Hüfte prallte und eine Gehirnerschütterung erlitt – Ortega rückte rein. Und dieser musste nach einer Stunde hinter sich greifen, als Quaner Kaufmanns flache Hereingabe mühelos einschieben konnte. Doch für den VfR war dies nicht der Siegtreffer, denn 1860 öffnete in Rückstand liegend das Visier und kam durch Joker Rodris Kopfball zum letztlich glücklichen 1:1-Ausgleich.

Viel Stückwerk nach Skrzybskis früher Chance - dann trifft Polter spät

An der Alten Försterei wollte Union Berlin die herbe 0:5-Klatsche in Darmstadt vergessen machen und hätte beinahe nach wenigen Minuten geführt, doch Skrzybski schob die Kugel aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei. In der Folge lieferten sich beide Mannschaften ein intensives Duell, in dem jedoch klare Torchancen bis zum Seitenwechsel Seltenheitswert hatten. Die Verbissenheit des ersten Durchgangs ging mit Wiederbeginn etwas verloren - Strafraumszenen blieben weiterhin kaum zu bestaunen. Beide Mannschaften vermieden über weite Strecken, ins Risiko zu gehen - Torsicherung genoss lange Zeit Priorität. Immerhin hatte der Hamburger Daube eine Schusschance, doch er verzog knapp. Als alles schon nach einer Nullnummer aussah, trat Pauli-Keeper Himmelmann wegen eines Maulwurf-Hügels über den Ball und Union-Stürmer Polter schob mühelos zum 1:0-Siegtreffer ein.

Bouhaddouz Tor reicht nicht - Kapllani verwandelt geschenkten Elfmeter

Den einzigen Treffer im ersten Abschnitt markierte der SV Sandhausen, der beim FSV Frankfurt zunächst klar überlegen war. Die Mannschaft von Alois Schwartz agierte im Vorwärtsgang mit viel Selbstvertrauen und belohnte sich durch den Drehschuss des Ex-Frankfurters Bouhaddouz. Auch in der zweiten Halbzeit ergriffen die Sandhäuser wieder die Initiative und waren dem zweiten Treffer eindeutig näher. Das Aufbauspiel der Hessen dagegen war viel zu behäbig und ungenau, so dass der FSV kaum in gefährliche Bereiche vorstoßen konnte. Frankfurts Trainer Benno Möhlmann drehte nach knapp 70 Minuten an der personellen Schraube und brachte mit Golley und Dedic frische Offensivkräfte. Doch der Effekt verpuffte zunächst, Sandhausen hatte weiterhin alles im Griff, doch dann holte Grifo einen völlig unberechtigten Elfmeter raus, den Kapllani zum 1:1-Endstand nutzte. Bitter zudem für den SVS, dass der Schwartz-Elf in der letzten Aktion des Spiels ein möglicher Elfmeter verweigert wurde.

kon