2. Bundesliga

Zehn Leipziger erkämpfen einen Zähler im Wildpark

Im Keller gewinnt nur St. Pauli - FCI baut Vorsprung aus

Zehn Leipziger erkämpfen einen Zähler im Wildpark

Die Notbremse gezogen: Referee Benjamin Brand zeigt Leipzigs Marvin Compper die Rote Karte.

Die Notbremse gezogen: Referee Benjamin Brand zeigt Leipzigs Marvin Compper die Rote Karte. imago

Das richtungsweisende Duell zwischen Karlsruhe und RB Leipzig am Montagabend sollte eine relativ einseitige Angelegenheit werden. Der KSC bestimmte im Wildpark von Beginn an das Geschehen, während die Sachsen fahrig agierten. So zum Beispiel in der 17. Minute, als Hennings ein Missverständnis zwischen Compper und Keeper Coltorti beinahe ausgenutzt hätte. Der Abwehrspieler konnte mit einer Grätsche gerade noch klären. Bei den anschließenden Ecke landete Guldes Kopfball genau auf Coltortis Nase, nach kurzer Behandlungszeit ging's weiter für den RB-Keeper. Doch die schlechten Nachrichten für RB rissen nicht ab: Wieder stand Compper im Mittelpunkt, der Ex-Nationalspieler wusste sich in der 37. Minute nur mit einer Notbremse gegen Yamada zu helfen. Da Coltorti aber mehrmals stark klärte und die Badener die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen ließen, ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.

RB-Coach Beierlorzer wechselte zur Pause "Sechser" Hierländer für Angreifer Damari ein, sein Team stand nun wesentlich stabiler. Es dauerte bis zur 70. Minute, ehe Kimmich KSC-Schlussmann Orlishausen bei einem Entlastungsangriff zu einer Parade (70.) zwang und die Partie wieder an Fahrt aufnahm. Micanski scheiterte allein vor Coltorti (80.), Forsberg brachte auf der anderen Seite an Orlishausen (85.) das Leder nicht im Tor unter. In der Schlussphase warfen die Karlsruher alles nach vorne, doch Coltorti war auch in der Nachspielzeit von Micanski und Hennings nicht zu überwinden. 0:0 - ein Punkt, der dem KSC im Aufstiegsrennen eher hilft als Leipzig.

Kagelmachers Doppelpack reicht 1860 nicht

Ex-Löwe Nicky Adler zieht davon

Auf und davon: Ex-Löwe Nicky Adler ärgerte mit dem SVS 1860. picture alliance

Die Sorgen von 1860 München werden nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage (1/2/0) wieder größer. Die Löwen mussten sich am Sonntag dem SV Sandhausen 2:3 geschlagen geben und können sich nicht von den Abstiegsrängen absetzen. Die Sechziger hatten von Beginn an Probleme im Spielaufbau und mussten auch noch einem frühen Rückstand hinterherrennen. Kagelmachers Knaller in den Winkel (33.) ließ die Löwen hoffen, doch ein Blitzstart der Gäste mit einem Traumkopfball von Stiefler unter die Latte schockte die Fröhling-Elf kurz nach der Pause. Als Ex-Löwe Adler zum 3:1 für den SVS einköpfte, fand das in der Offensive ohne Torjäger Okotie wenig zwingend agierende 1860 nur eine Antwort - und das zu spät. Sandhausen bleibt 2015 ungeschlagen (drei Siege, zwei Unentschieden) und hat nun schon zehn Punkte Vorsprung vor der gefährdeten Zone.

Müde Nullnummer in Berlin

Die Eisernen verpennten den Start in die jüngsten drei Partien allesamt und lagen spätestens nach fünf Minuten mit 0:1 zurück. Gegen Kaiserslautern verhinderte Union einen weiteren Tiefschlaf-Höhepunkt, allerdings ging nach vorne nicht viel. Da auch von Lautern so gut wie nichts in der Offensive kam, gab es ein 0:0 der schwächeren Sorte. Der erste Schuss auf das Tor wurde in der 50. (!) Minute durch Matmour abgefeuert. Die Nullnummer war erst der zwölfte Auswärtspunkt für den FCK in zwölf Partien in der Fremde, der zweite Platz bleibt damit in Händen von Darmstadt.

Darmstadts Gondorf: Erst die Latte, dann das Tor

Die "Lilien" holten sich beim Hessenderby in Frankfurt beim 1:1 ebenfalls einen Zähler. "Der Klassenerhalt ist nun sicher", hatte Darmstadts Trainer Dirk Schuster nach dem Überschreiten der 40-Punkte-Marke vergangene Woche erklärt, geht jetzt mehr für den SV98? Immerhin wurde beim besten Team 2015 - der FSV holte elf Punkte aus fünf Spielen (9:5 Tore) - nach einem Rückstand ein Zähler ergattert. Nach Dedics Führungstor hatte Gondorf, der zuvor schon die Latte getroffen hatte, das 1:1 markiert.

St. Pauli triumphiert in Braunschweig

St. Pauli im Jubel: Sören Gonther (li.) erhält von Teamkollege Halstenberg nach seinem Führungstreffer Applaus.

St. Pauli im Jubel: Sören Gonther (li.) erhält von Teamkollege Halstenberg nach seinem Führungstreffer Applaus. Getty Images

Der FC St. Pauli siegte in Braunschweig mit 2:0 und feierte den ersten Dreier im Jahr 2015. Damit verließen die Hamburger auch das Tabellenende. Die Talfahrt der Eintracht geht derweil weiter, nur einen einzigen Punkt ergatterte Braunschweig 2015 aus fünf Spielen. Das defensiv stabile, aber offensiv selten vorhandene St. Pauli nutzte zunächst einen Standard gegen klar feldüberlegene, jedoch uninspirierte Braunschweiger in einer ersten Hälfte auf mäßigem Niveau zur Pausenführung. Gonther traf per Kopf (25.). Die Eintracht fand kein Durchkommen gegen gut stehende Hamburger, kam erst kurz vor dem Halbzeitpfiff zu kleineren Chancen. Auch nach Wiederanpfiff regierten häufiger Kampf und Krampf statt Rasse und Klasse. Wobei St. Pauli die Führung tapfer verteidigte, Braunschweigs Angriffsbemühungen aber insgesamt enttäuschten. Kaum Ideen, kein Überraschungsmoment, zu wenig Tempo auf Seiten der Eintracht. Besser machten es die Kiez-Kicker! Sobiech traf erneut nach einem Standard - beide Vorarbeiten Daube - per Kopf zum 2:0 (65.). Braunschweig steckte zwar nicht auf, fand aber kein probates Mittel gegen die Lienen-Elf.

Fürths Motivator Büskens wartet weiter auf den ersten Dreier

Die SpVgg Greuther Fürth kam unter ihrem neuen Trainer Mike Büskens nach der Niederlage in Kaiserslautern (1:2) nun in Aalen nur zu einem 1:1. Der VfR rutschte durch das Remis ans Tabellenende, ist nun schon seit acht Spielen ohne Sieg. Es war ein unterhaltsames, wenn auch technisch nicht hochklassiges Kellerduell. Keines der Teams versteckte sich, die Kontrahenten lieferten sich intensive Zweikämpfe. Fürth gab in Hälfte eins mehr und mehr den Ton an und erarbeitete sich auch ein Chancenplus. Ein Treffer aus dem Spiel heraus sollte der SpVgg aber erneut nicht gelingen - stattdessen traf Gießelmann per traumhaften Freistoß zum 1:0 (17.). Aalen kam stärker aus der Kabine, brach die Fürther Dominanz, gestaltete die Partie offen und glich nicht unverdient aus. Allerdings unter gütiger Mithilfe des schwer patzenden Keepers Hesl, Quaner nahm dankend an (65.). Danach legten die Franken zwar wieder zu, zeigten sich aus dem Spiel heraus aber genauso harmlos wie in den zurückliegenden Partien und gingen fast fahrlässig mit ihren Chancen um. Zu allem Überfluss verlor Fürth kurz vor dem Ende auch noch Schröck, der mit Gelb-Rot vom Platz musste (87.).

Bochums Felix Bastians und Düsseldorfs Charlison Benschop.

Schenkten sich nichts: Bochums Felix Bastians und Düsseldorfs Charlison Benschop. Getty Images

Sestak als Spielverderber

Nach dem 2:1 in Heidenheim konnte Düsseldorf am Freitagabend gegen Bochum nicht nachlegen. 2:2 hieß es nach einer vor allem in Durchgang eins turbulenten Partie, mit dem Remis tritt die Fortuna im Aufstiegsrennen auf der Stelle. Sestak hieß der Spielverderber, der mit zwei Toren die Heimpremiere von Interimstrainer Taskin Aksoy vermieste. Zwar drehte die Fortuna nach Sestaks Führungstor das Spiel, doch mit dem Halbzeitpfiff traf der VfL-Stürmer erneut. Im zweiten Durchgang bekämpften sich die beiden Teams verbissen, hatten auch jeweils einen Aluminiumtreffer zu verzeichnen, einen Sieger gab es aber nicht.

Keine Revanche: Club bleibt hängen

"Eine Art Revanche" sollte es für das 0:3 aus der Hinrunde werden, wie Club-Trainer René Weiler betonte, doch daraus wurde nichts. Heidenheim entführte beim 1:0 die Punkte aus Nürnberg und beendete die Mini-Serie des FCN mit drei ungeschlagenen Spielen (2/1/0). Das Ziel der Nürnberger, sich näher an die Aufstiegsränge heranzuschieben, wurde klar verfehlt. Zwar begannen die Franken engagiert, allerdings fehlte den Aktionen nach vorne die Klarheit. Anders Heidenheim, das durch Wittek eiskalt zuschlug. Die Antwort der Weiler-Elf blieb aus. Bemüht, aber nicht konsequent im Abschluss, wie Burgstaller und Sylvestr in der 72. Minute bei einer Großchance zeigten. Für den FCH, der den Mittelfeldplatz festigte, endete eine Serie von drei Niederlagen.

FCI erholt - Aue in Not

Tabellenführer Ingolstadt hat nach drei Spielen ohne Sieg in Aue mit dem 3:0 den Negativtrend gestoppt. Das ersatzgeschwächte Erzgebirge begegnete dem FCI mit viel Kampfgeist lange auf Augenhöhe und stand auch nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Miatke in der Abwehr kompakt. Vom Spitzenreiter kam nicht viel, bis Lex (65.) in einer bis dahin ereignisarmen Begegnung mit einem Drehschuss wie einst Gerd Müller den Knoten löste. Morales legte nach und machte den 13. Saisonsieg der Hasenhüttl-Elf fest. Den Schlusspunkt setzte Hartmann.

kon