Lam verletzt sich
Gut eineinhalb Stunden dauerte gestern das erste Training unter Rückkehrer Mike Büskens auf einem verschneiten Platz auf der Kronacher Hard. Der Auftakt in seine zweite Amtszeit begann dann aber denkbar schlecht, denn einen Schreckmoment gab es auf dem schwer bespielbaren Geläuf: Zhi Gin Lam verletzte sich bei einem Zweikampf am Schienbein und musste vom Platz getragen werden. Doch Dienstagmorgen gab der neue Teamarzt Dr. Pascal Oppel Entwarnung: Es handele sich nur um eine Prellung. Lams Einsatz gegen den 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend ist jedoch trotzdem in Gefahr.
Spielersteckbrief Lam
SpVgg Greuther Fürth - Vereinsdaten
Gründungsdatum
23.09.1903
Vereinsfarben
Weiß-Grün
Ansonsten kann Büskens jetzt mit seinem Team daran feilen, gegen Kaiserslautern einen engagierteren Auftritt als zuletzt hinzulegen. "Jeder muss sich zeigen, es beginnt wieder bei Null", bilanzierte Routinier Goran Sukalo gegenüber den Nürnberger Nachrichten nach dem Trainertausch. Zuvor hatte Präsident Helmut Hack seine Hoffnungen in den Rückkehrer gesetzt: "Mike Büskens kehrt sozusagen nach Hause zurück, er wird neuen Mut freisetzen."
Dieser Mut ging der Mannschaft seit geraumer Zeit ab, besonders in zahlreichen Heimspielen enttäuschte das Kleeblatt seine Anhänger. "Seit 3. Oktober - das sind fast fünf Monate - haben wir zu Hause nicht mehr gewonnen. Sehr häufig haben die Leistungen der Mannschaft nicht mehr gestimmt", nannte Hack den Hauptgrund für die Freistellung von Frank Kramer. Man habe im Verein "die Situation und den Trend bewertet", sagte Hack, dabei wurde festgestellt: "Viele nackte Tatsachen sprechen eine eindeutige Sprache."
Lahmende Offensive das Hauptproblem
Neue Zuversicht am Laubenweg: Präsident Helmut Hack (re.) und der neue alte Trainer Mike Büskens. Imago
Das im Training Erarbeitete konnte die Mannschaft "nicht in ein gutes Spiel und Ergebnisse umsetzen", so Hack. Immer wieder predigte Ex-Trainer Kramer Einsatz, Leidenschaft, Courage und Furchtlosigkeit - doch besonders in den trostlosen Heimauftritten war davon dann kaum bis nichts zu sehen. Die Ergebnisse seit besagtem 3. Oktober lesen sich wie die eines Absteigers: Zwei Siege in 13 Spielen. Noch besorgniserregender aber ist die Schwäche vor dem gegnerischen Tor, denn in den letzten acht Partien glückte dem Kleeblatt sage und schreibe ein einziges Törchen - beim hart erkämpften 1:0-Sieg auf St. Pauli, bezeichnenderweise nach einem Standard.
Das soll mit Büskens jetzt endlich wieder besser werden. Vor seinem zweiten Engagement in Mittelfranken habe er "schon ein bisschen überlegt, weil auch ich zu Frank einen sehr guten Draht habe und ihn wahnsinnig schätze", gab Büskens zu, erklärte aber auch, dass er während seiner ersten Amtszeit eine "emotionale Bindung" zum Verein aufgebaut habe. Daher habe er die Aufgabe angenommen: "Wenn ich der Spielvereinigung in der jetzigen Situation helfen kann, dann möchte ich das tun."
Vertrag gilt vorerst bis Saisonende
Wie lange der ehemalige Schalke-Spieler überhaupt helfen wird, darüber wurde noch nicht konkret gesprochen - erst einmal gilt der Vertrag bis zum Saisonende. "Als dieser Kontakt entstand, ging es darum, dem Verein über diese restlichen Spiele zu helfen. Alles andere wird sich ergeben", sagte Büskens. Präsident Hack wollte den Blick nur auf die nächsten Partien richten, über mehr denke man noch nicht nach: "Wir packen jetzt miteinander an, wir lösen die Aufgaben, die vor uns liegen."
