2. Bundesliga

1:0 und Platz 2! Braunschweigs fünfter Streich

Überblick: Ingolstadt festigt Rang eins - Fortuna strauchelt

1:0 und Platz 2! Braunschweigs fünfter Streich

Braunschweigs Havard Nielsen jubiliert nach seinem Treffer zum 1:0.

Braunschweigs Havard Nielsen jubiliert nach seinem Treffer zum 1:0. Getty Images

Braunschweig und die Siegesserie: Nummer fünf

Am Montagabend hatte Braunschweig die Möglichkeit, weiter zu den Aufstiegsrängen aufzuschließen. Zuletzt feierten die Löwen schon großartige vier Dreier in Folge. "Dank der Siege haben wir wieder ein gutes Gefühl in der Mannschaft und hoffen, die Serie auszubauen", hatte der formstarke BTSV-Angreifer Nielsen vorab verkündet. Und siehe da, der 21-Jährige sorgte selbst dafür, dass das gelang: Nach einigen Torschüssen der Nürnberger (unter anderem Polak) vollendete der Stürmer eine tolle Kombination der Freiburger Leihspieler Hedenstad und Zuck zum 1:0. Dem Club fehlte es bis hierhin klar an zwingenden Aktionen oder Kombinationen im Angriff. Die Löwen dagegen belohnten sich für ihre Druckphase gegen Ende des ersten Durchlaufs.

"Wir wissen jetzt, dass wir jede Mannschaft schlagen können", hatte dagegen FCN-Angreifer Sylvestr vorab angekündigt. 45 Minuten blieben dafür noch. Die Aufholjagd begann Füllkrug zwar früh mit einem knappen Freistoß aufs Tordach, doch insgesamt stand die Abwehr der Hausherren enorm dicht, gewährte den Mittelfranken kaum Lücken. Das ging bis in die Schlussphase so, während Ryu zwischenzeitlich mal Torhüter Rakovsky prüfte, aber die Vorentscheidung vergab. Die Franken hatten im zweiten Durchgang ein deutliches Übergewicht, doch die letzte Durchschlagskraft und Gefahr ging dem Weiler-Team völlig ab, so dass es beim knappen 1:0 blieb. Während der Club einmal mehr auswärts ohne Punkte blieb, sprang der BTSV mit dem fünften Ligadreier in Folge auf Rang zwei.

Erster Auswärtssieg für die Roten Teufel

Die Heimstärke war lange Zeit St. Paulis großes Pfund gegen den drohenden Abstieg. Das 1:3 gegen Kaiserslautern am Sonntag war aber nun schon die dritte Heimniederlage in Serie, die Kiez-Kicker sind Tabellenletzter. Die Pfälzer dagegen feierten den ersten Auswärtssieg dieser Saison und sind als Vierter punktgleich mit Rang zwei. Nach nervösem Beginn beider Teams übernahm St. Pauli zunächst die Initiative, übte Druck aus, drängte Lautern hinten rein. Die Einstellung des Tabellenletzten war top.

Tor und Assist: Jean Zimmer bereitete Lauterns erstes Tor vor und erzielte das 2:0 selbst.

Tor und Assist: Jean Zimmer bereitete Lauterns erstes Tor vor und erzielte das 2:0 selbst. picture alliance

Die Pfälzer aber befreiten sich nach einer guten Viertelstunde, erhöhten die Schlagzahl und gingen prompt durch Younes in Front (22.). Es kam noch dicker für die Kiez-Kicker: Diesmal beschenkte St. Pauli die Gäste sogar. Bahn leistete sich einen schlimmen Fehlpass in die falsche Richtung. Zimmer nahm die Kugel kurz vor dem Strafraum auf und schob trocken links unten ein (30.). Die Pfälzer waren in Hälfte zwei tonangebend, St. Pauli wirkte geschockt, wieder nach individuellen Fehlern einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Überraschend besorgte Halstenberg aber den Anschlusstreffer mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, der nicht unhaltbar war (59.). Der FCK ließ sich aber den Schneid nicht abkaufen und sicherte sich spätestens mit Joker Jacobs Treffer zum 3:1 (87.) den ersten Auswärtsdreier der Saison.

Der FSV beweist weiter enorme Auswärtsstärke

Es bleibt dabei: Die Münchner "Löwen" können nicht zweimal in Folge gewinnen. Nach dem 4:1 in Berlin unterlagen die 60er vor eigenem Publikum gegen den FSV Frankfurt mit 0:2 und stecken weiter im Abstiegskampf. Der FSV bewies einmal mehr seine Auswärtsstärke, fuhr nun 15 der insgesamt 18 Punkte in der Fremde ein. Zunächst tat sich nicht allzu viel in der Münchner WM-Arena. Doch gerade als die lange Zeit ideenlosen Münchner Löwen gegen gut organisierte Hessen Tempo aufgenommen und sich Chancen erarbeitet hatten, spazierte Dedic durch die TSV-Defensive und brachte die Frankfurter in Front (44.). Die Ausgangslage für Durchgang zwei spielte den Bornheimern in die Karten: Die Möhlmann-Elf konnte sich auf eine sichere Defensive konzentrieren und zu schnellen Gegenstößen ansetzen. Der Wille war den Münchnern nicht abzusprechen, allein die Mittel waren untauglich gegen unaufgeregt und clever agierende Frankfurter. Engels schließlich brachte mit dem Treffer zum 2:0 (89.) den vierten Auswärtssieg in Folge (Vereinsrekord!) unter Dach und Fach.

Leipzig lässt Punkte im Hardtwald liegen

Der SV Sandhausen erkämpfte sich auf eigenem Platz einen Punkt gegen die favorisierten Leipziger. RBL wusste mit den spielerischen und technischen Vorteilen nichts anzufangen und konnte den 4:1-Erfolg gegen St. Pauli in einem insgesamt enttäuschenden Spiel nicht bestätigen. In Hälfte eins gab's fast nur Magerkost am Hardtwald. Sandhausen erwies sich als unbequemer Gegner für das favorisierte Leipzig, das seine spielerischen Vorteile nicht auf den Rasen brachte. Der SVS präsentierte sich kampfstark, Leipzig war technisch besser, entwickelte aber kaum Gefahr. Auch nach dem Seitenwechsel war es wahrlich kein Leckerbissen, der den Zuschauern geboten wurde. Die Fehlerquote auf beiden Seiten war enorm, Durchschlagskraft gab es weder hüben wie drüben, vieles war auf Zufall aufgebaut, auch bei den überlegenen Sachsen. Die beste Chance hatte Sandhausens Bouhaddouz, als er Hoheneder alt aussehen ließ, dann aber freistehend aus zwölf Metern den Ball nicht im Tor unterbrachte (78.).

Van der Biezen vergibt den Sieg für den KSC

Umkämpft: Darmstadts Jungwirth bearbeitet Karlsruhes Nazarov (re.).

Umkämpft: Darmstadts Jungwirth bearbeitet Karlsruhes Nazarov (re.). Getty Images

Ein Duell Verfolgerduell gab es am Freitag in Darmstadt, wo die heimstarken Lilien (6/1/1) und Karlsruhe sich eine erste Halbzeit auf mäßigem Niveau lieferten. Viel Leerlauf und eine klasse Chance für den KSC, die SV98-Torwart Mathenia mit einem starken Reflex zunichtemachte - viel mehr war in den ersten 45 Minuten nicht zu sehen. Beide Teams gingen die zweite Hälfte engagierter und zielstrebiger an, doch Tore wollten nicht fallen. Ivana verfehlte das Gehäuse der Gäste aus kurzer Distanz um Zentimeter (52.). Nach Gelb-Rot gegen Darmstadts Gondorf (73.) und einer kurzen Unterbrechung wegen Pyrotechnik im KSC-Block hatte van der Biezen die große Möglichkeit (87.), die Lilien brachten in Unterzahl das 0:0 aber über die Zeit. Darmstadt bleibt einen Zähler vor dem KSC ganz oben dabei.

Fürth stoppt Schnatterer, trifft aber nicht

Eigentlich wollte sich Fürth am Freitag den Frust vom 3:3 beim Montagsspektakel in Düsseldorf von der Seele schießen, doch gegen Heidenheim schaffte die gegen die Fortuna noch so offensivstarke SpVgg keinen Treffer. Da auch die stärkste Waffe des Aufsteigers, Schnatterer (sieben Treffer, acht Vorlagen, kicker-Notenschnitt 2,32) nicht zündete, stand am Ende nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang, einem kurzen Strohfeuer der Fürther nach der Pause und im Spiel nach vorne harmlosen Gästen eine Nullnummer. Für das Team von Frank Schmidt war es erst der sechste Auswärtspunkt, mit dem Heidenheim oben dabei bleibt. Fürth steckt im Tabellenmittelfeld fest.

Kreilach befreit Union

Aue gegen Union Berlin, Kellerduell, vier gegen drei sieglose Spiele hintereinander - am Ende feierten die Gäste aus der Hauptstadt das Ende ihrer Negativserie. Die Partie, die aufgrund von Pyrotechnik später begann, hatte in der ersten Hälfte hohen Unterhaltungswert, es ergaben sich etliche Chancen für beide Teams - was fehlte, war ein Tor. Für das sorgte Aues Vucur nach Wiederanpfiff. Doch die Sachsen standen am Ende mit leeren Händen da, weil Kreilach mit einem Doppelpack das Spiel drehte. Die Eisernen haben damit fünf Punkte Vorsprung auf Aue, das im Tabellenkeller festhängt.

Gute Laune: Ingolstädter bejubeln das 1:0.

Gute Laune: Ingolstädter bejubeln das 1:0. picture alliance

Ingolstadt baut seinen Vorsprung aus

Den Nimbus der Unbesiegbarkeit hat Spitzenreiter Ingolstadt beim 1:2 in Nürnberg verloren. "Das wirft uns gewiss nicht um", hatte Innenverteidiger Matip aber umgehend erklärt und gefordert, "am Samstag gegen den VfL Bochum die nächste Serie zu starten." Gesagt, getan! Nach anfänglichen Startschwierigkeiten reichte den Schanzern ein genialer Moment, um auf die Siegerstraße einzubiegen. Groß' feinen Pass legte Leckie gekonnt mit der Hacke für Hartmann ab, der diesen feinen Spielzug konsequent abschloss - 1:0 (24.). Danach hatten die Schanzer die Partie völlig im Griff, zugleich aber auch riesiges Pech, als der Ball binnen weniger Sekunden gleich dreimal auf die Latte tropfte (35.). Nach der Pause brachten die Ingolstädter den Sieg dann aber endgültig unter Dach und Fach: Im Anschluss an einen Eckball stand Hinterseer goldrichtig und markierte das 2:0 (67.). Für den 3:0-Endstand sorgte kurz vor Schluss Leckie (89.).

Recks Wunsch bleibt unerfüllt

Der FCI bleibt damit auch im zehnten Heimspiel ungeschlagen und festigte darüber hinaus seinen Platz an der Sonne in der Tabelle, zumal Verfolger Fortuna Düsseldorf ausgerechnet beim abstiegsbedrohten VfR Aalen strauchelte. Dabei hatte Fortunas Coach Oliver Reck nach dem 3:3 gegen Greuther Fürth gefordert, "die Zähler schon am Wochenende zurückholen". Der Tabellenzweite erwischte aber einen rabenschwarzen Tag und lag nach einer Viertelstunde und einem Treffer von Quaner rasch zurück. In der Folge verdienten sich die Aalener die Führung redlich. Der VfR verteidigte gut, agierte zielstrebiger, war schlicht besser und legte nach Wiederanpfiff per Handelfmeter, der allerdings keiner war, nach (Daghfous, 59.). Von diesem Nackenschlag erholten sich die Düsseldorfer nicht mehr und mussten sich schließlich mit einer Pleite abfinden. Während der VfR seinen Negativtrend von zuvor vier Niederlagen in Folge beendete und zugleich die Kritiker von Trainer Stefan Ruthenbeck ein wenig verstummen ließ, rutschten die Fortunen in der Tabelle wegen der schlechteren Tordifferenz im Vergleich zu Darmstadt auf Platz drei ab.

kon