2. Bundesliga

Sulu: "Ich bin ein Typ, der die Richtung angibt"

Darmstadt: Eisenharter Kapitän als Kultfigur

Sulu: "Ich bin ein Typ, der die Richtung angibt"

Eisenharter Abwehrmann mit Führungsqualitäten: Darmstadts Aytac Sulu (Mi.).

Eisenharter Abwehrmann mit Führungsqualitäten: Darmstadts Aytac Sulu (Mi.). imago

Seither kursieren im Netz Fotomontagen, die Sulu als Gladiator zeigen. Ob er ein Mann für die Arena gewesen wäre? "Auf dem Platz habe ich vor nichts und niemandem Angst", sagt der 28-Jährige über den Kampf auf dem Rasen. Es war die erste nennenswerte Verletzung in der Karriere des Deutsch-Türken und gebürtigen Heidelbergers. "Bislang bin ich, Gott sei Dank, verschont geblieben."

Ob der körperbetonten Spielweise des Innenverteidigers, der seit Januar 2013 in Darmstadt spielt, ist das beinahe ein Wunder. Hart, härter, Sulu. Der Kick ohne Furcht sei für den erfahrenen Spieler schlicht alternativlos: "Anderenfalls würde sich das an meiner Leistung bemerkbar machen. Und außerdem sollte man auf dem Rasen allgemein keine Angst, sondern Spaß haben und sich freuen, dass man zu den wenigen gehört, die berufsmäßig Fußball spielen dürfen."

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Für mich ist das Amt des Kapitäns ein sehr wichtiges.

Aytac Sulu

Als Kapitän kommt Sulu außerdem eine Leitwolffunktion zu: "Für mich ist das Amt des Kapitäns ein sehr wichtiges. Er kann mit seiner Art und Spielweise eine Mannschaft pushen oder, wenn es mal schlechter läuft, auch mal wecken." Sulu erhielt die Binde in der Vorsaison von Torwart Jan Zimmermann: "Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass ein Feldspieler Kapitän ist, weil er einfach mehr Zugang zur Partie hat, mehr Einfluss und Kontakt zu den Spielern und wenn nötig auch mal zum Schiedsrichter."

Auch er habe da erst reinwachsen müssen. Jetzt grätscht und köpft Sulu nicht nur in der Viererkette: "Ich bin auf dem Platz ein Typ, der die Richtung angibt, der mahnt, der pusht, der organisiert und generell mit seinen Mitspielern viel redet. Das liegt wahrscheinlich etwas an meiner Mentalität." Fraglos ist Sulu ein Siegertyp, auch in Liga Zwei. "Zweikämpfe sind letztlich Zweikämpfe - in der 2. Liga genauso hart wie in der 3.Liga", erklärt der abgehärtete Abwehrmann.

Lediglich etwas robuster seien die Konkurrenten im Unterhaus, zudem sei das Tempo etwas höher und die individuelle Klasse der Gegenspieler größer. Seinen härtesten Widersacher kennt Sulu derweil noch aus der Vorsaison: "Yussuf Poulsen ist schon sehr schwer zu verteidigen", sagt er über Leipzigs Juwel. An diesem Freitag in Bochum heißt sein Kontrahent Simon Terodde: "Wir dürfen uns nicht nur auf ihn konzentrieren, der VfL verfügt über eine enorm spielstarke Mannschaft", warnt er. Sulus Erfolgsrezept für die Partie überrascht kaum: "Unsere individuellen Fehler abstellen, Zweikampfstärke, Wille - und Kampf."

Jens Dörr