2. Bundesliga

Rücktritt? Bader will "noch eine Nacht drüber schlafen"

Nürnberg weiter mit Ismael - Koch schert aus

Rücktritt? Bader will "noch eine Nacht drüber schlafen"

In der Kritik: Martin Bader, Sportvorstand des 1. FC Nürnberg, hier mit traurigen Club-Fans in Karlsruhe.

In der Kritik: Martin Bader, Sportvorstand des 1. FC Nürnberg, hier mit traurigen Club-Fans in Karlsruhe. imago

Fünf Kamerateams, etliche Journalisten - das Medieninteresse nach dem zweiten 0:3 binnen weniger Tage ist beim Club am Donnerstag gestiegen. Die brennende Frage: Folgt das Aus für Ismael? Die Antwort gab der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Schramm nach einer mehrstündigen Sitzung: "Alles bleibt beim Alten." Sprich: Ismael sitzt auch gegen den 1. FC Kaiserslautern am Montagabend (20.15 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auf der Bank.

Der Coach leitete am Donnerstagvormittag wie gewohnt das Training mit den Akteuren, die gegen Heidenheim nicht zum Zug gekommen waren. Nicht zum Zug kam auch Günther Koch bei der Krisensitzung, zu der Schramm Sportvorstand Martin Bader und den sportlichen Leiter Wolfgang Wolf zitiert hatte.

Ja, ich mache mir auch über einen möglichen Rücktritt Gedanken.

FCN-Sportvorstand Martin Bader

Koch, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, blieb außen vor und initiierte derweil seine eigene Pressekonferenz. Da forderte der ehemalige Radiomoderator unverblümt den Rücktritt von Bader - aber keine Beurlaubung von Ismael. Für Koch wäre Ismael nur ein "Bauernopfer". "Vereinsschädigendes Verhalten" nannte Schramm den bizarren Auftritt von Koch und entschuldigte sich "im Namen meiner Aufsichtsratskollegen".

Bader indes schließt einen Rücktritt nicht aus: "Ja, ich mache mir auch über einen möglichen Rücktritt Gedanken. Wenn ich den Eindruck habe, dass damit dem Verein geholfen ist und ich Ballast von ihm nehme, werde ich diesen Schritt auch gehen", sagte der Sportvorstand der Bild-Zeitung. Allerdings wolle er "noch eine Nacht darüber schlafen und weitere Gespräche führen. Die Entscheidung über mein Schicksal treffe ich ganz allein und niemand anderes. Das Heft des Handelns möchte ich schon selber in der Hand behalten."

Trainer Valerien Ismael

Weiter für den Club verantwortlich: Trainer Valerien Ismael. Getty Images

Ismael sieht einen Fortschritt

Im Trainergespräch analysierte Ismael am Vormittag nach dem Training in ein paar dürren Sätzen den Auftritt beim FCH, mit einer überraschenden Erkenntnis: Der Club-Trainer sah bei seinem Team einen "Schritt nach vorne". Die Begründung lieferte der Franzose gleich hinterher. "Die Einstellung war deutlich besser als in Karlsruhe", wo der FCN ebenfalls 0:3 unterging. Zudem haben "wir uns Torchancen herausgespielt", verwies der Fußballlehrer darauf, dass das Offensivspiel seiner Ansicht nach Fortschritte macht.

Letztlich sah Schramm daher auch "keinen Anlass, um über den Trainer zu diskutieren". Der hatte sich zuvor zurückhaltend gegeben: "Momentan bin ich Trainer, alles andere kann ich nicht beeinflussen." Jetzt kann es der 39-Jährige. Mit einem Sieg gegen den FCK könnte er seinen Platz auf dem Trainerstuhl wieder etwas festigen.