Das lag allerdings weniger daran, dass sich der jüngste Übungsleiter im Unterhaus nicht äußern wollte oder von Freude übermannt wurde. Vielmehr hatte er in den 90 Minuten zuvor seine Stimme so strapaziert, dass sie schlicht und ergreifend weg war. Die TV- und Radiointerviews nach Spielende hatte der Kroate absagen müssen, zuvor krächzte er ein "Kompliment an meine Mannschaft" hervor.
Bei Stipic sind emotionale Worte keine Seltenheit, doch der Coach hat es offenbar verstanden, die Leidenschaft bei den Spielern neu zu wecken. "Er beherrscht nicht nur die emotionale Schiene, sondern gibt uns auch einen klaren Plan mit", sagte Torhüter Martin Männel, der in der Liga erstmals in der laufenden Spielzeit ohne Gegentor blieb.
Das Kompliment hatte sich der FC Erzgebirge jedenfalls verdient, denn die Auer hatten die Hamburger mit viel Leidenschaft, Laufbereitschaft und Kampfgeist, aber auch zahlreichen gelungenen Kombinationen in die Knie gezwungen. Es war ein Anfang für den FCE, der weiterhin am Tabellenende rangiert, das jedoch nicht mehr abgeschlagen.
Ob dieser klare Heimsieg zur "Wiederauferstehung" taugt, muss sich freilich noch zeigen. Schon am Dienstag müssen die Erzgebirger bei den starken Ingolstädtern antreten. Für Stipic ist dies übrigens ein ganz besondere Partie, schließlich betreute er bis vor wenigen Wochen noch die U 23 des FCI.