Es dauerte keine drei Minuten, da lag Aue bereits mit 0:1 im Sachsen-Derby bei RB Leipzig zurück. "Nach zwei Minuten hatte sich unser Matchplan erledigt. Da waren viel Druck, viel Angst und viele lange Bälle", sagte Götz, der immer stärker in die Kritik gerät. Wollte der Coach ursprünglich offensiv spielen lassen, so überraschte die starke defensive Ausrichtung gegen den Aufsteiger.
Langsam gerät Götz in Erklärungsnot. Wieso hatte er für den Fall eines frühen Rückstandes kein Rezept zu Hand? Wieso brachte er erst nach knapp einer Stunde die Offensiv-Hoffnungen Romario Kotzorg und Henri Anier und nicht schon früher?
Es war schon bezeichnend, dass die mehr als 5000 mitgereisten Fans bis zur 73. Minute warten mussten, um die erste herausgespielte Torchance ihrer Mannschaft zu sehen. Die Abgänge von Guido Kocer (Genclerbirligi) und Jakub Sylvestr (1. FC Nürnberg) wiegen doch schwerer als gedacht - 21 der 42 Auer Tore der vergangenen Saison gingen auf das Konto des Duos.
Lässig vertraut der sportlichen Leitung
Erzgebirge-Präsident Lothar Lässig will aber erst gar keine Trainerdiskussion anstoßen: "Im Vorjahr hatten wir einen guten Start und sind anschließend eingebrochen." Der Vereinschef vertraut der sportlichen Leitung und schließt wie schon der Trainer Neuzugänge aus. Trotz gefüllter Vereinskasse soll es der vorhandene Kader richten: "Wir haben gute Leute geholt, das waren alles Wunschspieler der sportlichen Leitung. Die Neuen müssen aber langsam bei uns ankommen." Zeit wird es, sonst könnte es mit der Rückendeckung durch die Vereinsleitung auch bald vorbei sein.